OTTO stampft sechs Shops ein, Mirakl bekommt 555 Millionen, Altkleider werden zu Brillen.

von Florian Treiß am 27.September 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

ein „Tinder für Innenstadtimmobilien“ wollen die Handelsforscher vom IFH Köln gemeinsam mit 15 Kommunen aufbauen. Ziel sind Innenstädte ohne Leerstand – dafür sollen Händler, Gastronomen und Dienstleister auf einer digitalen Plattform passende Immobilienbesitzer „daten“ können. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 11,9 Millionen Euro. Dann hoffen wir mal auf ganz viele „Matches“ gegen den Leerstand.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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EQT legt Angebot für Zooplus vor, OTTO stampft Sub-Shops ein, Mirakl bekommt 555 Millionen

Poker um Zooplus: Nachdem die Annahmequote des Aktien-Übernahmeangebots von Finanzinvestor Hellman & Friedman (H&F) bislang unter den Erwartungen blieb und dieser sein Angebot bereits von 390 auf 460 Euro pro Aktie erhöht hat, fühlt sich der Finanzinvestor EQT darin bestärkt, ebenfalls ein offizielles Übernahmeangebot abzugeben. Mit 470 Euro pro Aktie liegt dies aber nur leicht über dem letzten Angebot von Hellman & Friedman. Gespannt kann man jetzt sein, ob sich H&F aus der Reserve locken lässt und auf 500 Euro und mehr erhöht, ob es erstmal nur die obligatorischen 470 Euro bietet oder ob es sich komplett zurückzieht und EQT das Feld überlässt, analysiert Jochen Krisch.

Zugunsten des eigenen Marktplatzes: OTTO hat Neckermann.de nun vom Netz genommen, nachdem es 2012 die Markenrechte und Domains des gestrauchelten einstigen Rivalen übernommen hatte. Zudem hat OTTO Spezial-Shops wie Cnouch (Sofas), Schlafwelt.de (Matratzen) sowie YourHome.de (Möbel) oder auch Naturloft.de und Otto-Baumarkt.de vom Netz genommen. Über die Nischen-Sortimente wollte OTTO Verbraucherinnen und Verbraucher ansprechen, die nicht bei der Hauptmarke bestellen. Doch diese kleinteilige Strategie läuft nun aus und das Unternehmen steckt seine Energie voll in den Hauptshop OTTO.de, dessen Sortiment durch die Marktplatz-Strategie immer breiter wird.

Das ist uns letzte Woche durchgerutscht, aber eine enorme Finanzierungsrunde: Das französische Unternehmen Mirakl bekommt von den Investoren Silver Lake, 83North, Elaia Partners, Felix Capital und Permira stolze 555 Millionen Dollar und wird nun mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet. Mirakl hat eine Software entwickelt, mit der Händler eigene Online-Marktplätze eröffnen können. Zu den Kunden zählen u.a. Media Markt, Carrefour oder Kroger. Mirakl will den Händlern helfen, ihre Unabhängigkeit von Amazon oder Alibaba sichern.

Altkleider werden zu Brillen, Leaf mit 1 Mio digitaler Kassenbons, neues Mehrwegsystem Tiffin Loop

Auch wenn viele Menschen ihre Altkleider in die entsprechenden Container werfen, so kommt davon doch nur ein kleiner Teil bei Bedürftigen oder in Secondhand-Läden an. Das liegt oft an der schlechten Qualität an Altkleidern, so dass die dann auf der Mülldeponie landen oder verbrannt werden. Dagegen möchte das Gründerpaar Alina und Dave Bassi vorgehen und hat Kleiderly gegründet. Das Startup stellt aus alten T-Shirts, Hosen oder Jacken neue Sonnenbrillen her. Grundlage dafür ist ein selbst entwickeltes Granulat, in das die Altkleider zuvor in einem Zwischenschritt verwandelt werden.

Das Berliner Startup Leaf ermöglicht es stationären Händlern und Gastronomen, Kunden im Geschäft oder im Lokal über smarte digitale Belege zu identifizieren, anzusprechen und zu binden. Bis heute haben die digitalen Kassenbons von Leaf die Produktion von über einer Millionen Papierbelege verhindert und damit mehr als 2500 kg CO2 und 600 kg Abfall eingespart. Nun freut sich das junge Unternehmen über ein sechsstelliges Pre-Seed-Investment durch den europäischen Wagniskapitalgeber Mustard Seed Maze sowie den Optiopay-Gründer Marcus Börner. Dessen bisheriger Mitarbeiter Antonio Nicotra wechselt als Chief Operating Officer zu Leaf und wird die Bereiche Partnermanagement, Vertrieb und Operations verantworten.

Mit Tiffin Loop geht ein neues Startup aus Berlin an den Start, das ein Mehrwegsystem für Take-Away-Essen entwickelt hat. Nutzer*innen müssen sich einmalig in der App registrieren und können ihr Essen in einem Partnerrestaurant ihrer Wahl zum Mitnehmen bestellen. Bei der Abholung wird der QR-Code aus der App gescannt. Anschließend haben sie 14 Tage Zeit, ihre Essensbehälter in einem beliebigen Partnerrestaurant zurückzugeben. Das klingt verdächtig ähnlich wie die Idee des Kölner Startups Vytal, das mit einem solchen System schon länger am Markt ist. Der größte Unterschied: Statt auf Plastik-Mehrwegbehälter setzt Tiffin Loop auf Edelstahl-Mehrwegbehälter.

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Gorillas stoppt US-Expansion, New York verbessert Lieferdienst-Arbeitsbedingungen, E-Commerce bei „Alles auf Aktien“

Der Berliner Express-Lebensmittellieferdienst Gorillas war im Mai in New York gestartet. Weitere Städte sollten eigentlich schnell folgen, doch nun hat das Management einen unerwarteten Strategiewechsel vollzogen. „Nach eingehender Prüfung haben wir beschlossen, unsere Expansion außerhalb von New York City für 2021 zu pausieren und uns auf die Stärkung unserer bestehenden Präsenz in New York City zu konzentrieren“, so ein Gorillas-Sprecher auf Nachfrage von Gründerszene. Aufgrund dieser Entscheidung habe man sich „von einem Teil der Mitarbeiter“ getrennt, so das Unternehmen.

Der Stadtrat von New York City hat mehrere Gesetzentwürfe verabschiedet, die darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen von Bringdienst-Fahrer*innen von Unternehmen wie  DoorDash und Uber Eats zu verbessern. Der Schritt macht New York City zur ersten US-Stadt, die umfassende Gesetze zur Regulierung der Lieferbranche verabschiedet. So sollen Fahrer*innen u.a. eine maximale Distanz festlegen können, die sie pro Einsatz zurücklegen wollen, und sie sollen auch Fahrten durch Tunnel oder über Brücken ablehnen können. Auch müssen die Lieferdienste sicherstellen, dass Fahrer*innen bei sämtlichen Abholpartnern Toiletten nutzen können.

Die Finanzjournalisten Nando Sommerfeldt und Holger Zschäpitz haben in ihrem Podcast „Alles auf Aktien“ den E-Commerce-Experten Jochen Krisch zu Gast. In dem 75-minütigen Special spricht er darüber, wer im Rennen zwischen Gorillas und Flink bessere Chancen hat und erklärt das Erfolgsgeheimnis von Dax-Neuling HelloFresh. Außerdem blickt auf die Zukunft von Amazon, spricht über Gegenwind für Alibaba & Co. in China und nennt die ultimative Heimwerker-Aktie.

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