Per Infrarot und App zur passenden Schuhgröße.

von Stephan Lamprecht am 22.November 2019 in Highlight, News

Per App und Infratorsensor will ShoeFitter das Passproblem bei Schuhen lösen.

Die Bestimmung der richtigen Schuhgröße ist gerade im Distanz- und Onlinehandel nach wie vor ein großes Problem. Oft stellt sich erst bei der Anprobe zu Hause heraus, dass ein Modell doch zu eng geschnitten ist und drückt. Entsprechend hoch sind Retourenquoten. ShoeFitter will mit einem neuen technologischen Ansatz einen Weg gefunden haben, die ideale Größe zu bestimmen.

Zu eng, zu weit, scheuernde Nähte: Es gibt viele Gründe dafür, warum Kunden einen Schuh wieder an den Händler zurückschicken. Das wussten auch bereits die Veteranen des Distanzhandels wie der Otto-Versand, die noch vor dem Durchbruch des Internets in ihren Katalogen Hinweise gaben, wie sich die Schuhgröße auch zu Hause ermitteln lässt. Der Schuh soll einerseits Halt geben, aber darf auch nicht zu viel Spiel haben, um Haltungsschäden zu vermeiden. Und bequem soll er auch sein.

An dem Problem der optimalen Größe arbeiten viele Unternehmen. Nike nutzt dafür in seinen Läden Augmented Reality (Nike Fit). Das Konstanzer Unternehmen Formigas will mit seinem ShoeFitter das Smartphone des Kunden für die Größenbestimmung nutzen.

Dazu setzt das Unternehmen auf den Infrarotsensor, der in vielen neuen Smartphones verbaut wird. Apple verwendet die Infrarot-Technologie beispielsweise für seine Face-ID. Der Kunde vermisst also mit seinem Smartphone seinen Fuß. Dabei werden detaillierte Tiefeninformationen gewonnen, aus denen das System von ShoeFitter dann ein dreidimensionales Modell des Fußes errechnet. Mittels Algorithmen wird das Ergebnis mit den Einträgen aus einer Schuhdatenbank verglichen. So erhält der Nutzer dann Empfehlungen für Modelle, die optimal passen.

Das ist technisch ein cleverer Ansatz. Spannend wird es allerdings, wie ShoeFitter die zwei wesentlichen Herausforderungen lösen will, die sich in dem Zusammenhang immer stellen. Auf der einen Seite braucht es genügend Material für die Schuhdatenbank. Hier sind die Firmen immer auf die Hersteller angewiesen. Auf der anderen Seite braucht es dann auch Händler, die die entsprechende Technologie in ihren Shops oder am POS integrieren wollen. Erst dann werden die Kunden einen Nutzen daraus ziehen können, um nur noch passende Modelle zu bestellen.

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Sollten Händler verpflichtet werden, Kartenzahlungen zu akzeptieren? Und warum wird Bargeld auch in Zukunft noch notwendig sein? Diese und weitere Fragen diskutieren Thomas Rausch von GLORY und andere Branchenexperten beim 32. Mobilisten-Talk „Cash vs. Cashless“ am 27.11.19 in Berlin. Zusätzliche Infos zum Thema liefert auch das Whitepaper „Bargeld hat Zukunft“.


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