Picnic will massiv expandieren, Porsche mit Pop-Up im Oberpollinger, E-Commerce knackt in USA die Billionenmarke

von Florian Treiß am 21.November 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

während große Handelsketten wie Galeria Karstadt Kaufhof oder Görtz mit der Insolvenz kämpfen, gibt es nach wie vor auch mutigere kleinere Händler, die die Krise des stationären Handels als Chance sehen und beherzt in ihre stationären Geschäfte investieren. Einer von ihnen ist Marc Ramelow, der fünf Modehäuser in Norddeutschland betreibt und erst vor kurzem einen sehenswerten Neubau in Elmshorn eröffnet hat. Wo nimmt er den Mut her, die Krise des stationären Handels als Chance zu sehen? Erfahren Sie mehr ab 16 Uhr in unserem Handels-Talk mit Marc Ramelow auf Zoom. Sie wollen dabei sein? Dann werden Sie noch bis 15.30 Uhr Premium- oder Firmenmitglied in unserer neuen Community!

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Ihr Florian Treiß

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Picnic will massiv expandieren, Windeln.de ist wieder online, E-Commerce in den USA knackt Billionenmarke

Die Expansionspläne des niederländischen Lebensmittel-Lieferdienstes Picnic für Deutschland sind noch deutlich größer als bislang bekannt: Bereits in Nordrhein-Westfalen aktiv, sollen als nächstes Berlin und Hamburg folgen. Bis 2025 will Picnic dann bundesweit in diverse weitere Städte expandieren, darunter nicht nur die Metropolen Frankfurt und München, sondern auch Städte wie Stuttgart, Nürnberg, Leipzig oder Chemnitz. Im vergangenen Jahr hat Picnic in Deutschland einen Umsatz von 165 Millionen Euro erzielt und peilt für dieses Jahr 280 Millionen Euro an. Zusammen mit seinem Hauptmarkt Niederlande sowie Frankreich kam Picnic 2021 erstmals auf eine Milliarde Euro Umsatz.

Anfang November hatte der Onlinehändler Windeln.de einen Insolvenzantrag gestellt und seinen Webshop vorerst vom Netz genommen. Unter Regie des Insolvenzverwalters soll das Geschäft nun aber weiterlaufen – und so ist der Webshop seit Freitag wieder in Betrieb. Zuvor wurden Internetnutzer*innen auf der Website Windeln.de mit der Entschuldigung vertröstet, dass man mit „Wartungsarbeiten“ beschäftigt sei und Besucher*innen es „in ein paar Minuten“ wieder versuchen sollen, wie neuhandeln.de berichtet. Auch die beiden Shopping-Portale für Kund*innen in der Schweiz und in China sind wieder online.

Die E-Commerce-Ausgaben in den USA haben in den letzten zwölf Monaten erstmals 1 Billion Dollar überstiegen. Ein Meilenstein, den Marktforscher ursprünglich erst für 2024 erwartet hatten, der nun aber angesichts des deutlich stärkeren E-Commerce-Wachstums seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich früher erreicht würde. Nach Angaben des US-Handelsministeriums erreichten die E-Commerce-Umsätze in den letzten zwölf Monaten 1,02 Billionen Dollar. Damit hat sich der Markt innerhalb der letzten drei Jahre bzw. im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 nahezu verdoppelt, wie Marketplacepulse berichtet. Dabei liegt das E-Commerce-Wachstum im laufenden Jahr erstmals seit 2009 nur noch im einstelligen Prozentbereich, das Plus betrugt 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Porsche mit Pop-Up im Oberpollinger, Inflation als Gierflation

Der Automobilbauer Porsche hat einen neuen Pop-Up-Store eröffnet – und zwar inmitten der Herrenmode-Abteilung im Münchner Edelkaufhaus Oberpollinger der KaDeWe Group. Der Auftritt folgt dem Konzept Porsche NOW, das bereits in verschiedenen Ländern weltweit Station gemacht hat und in Deutschland schon 2020 im Breuningerland in Sindelfingen erprobt wurde. „Mit Porsche NOW bringen wir das Angebot zu unseren Kunden. In einer lockeren und urban gestalteten Atmosphäre möchten wir Menschen einladen, mit uns in Kontakt zu kommen – vor allem jene, die bisher wenig Berührungspunkte mit Porsche hatten“, sagt Porsche-Manager Alexander Pollich. Auf einer Fläche von rund 90 Quadratmetern können Besucher*innen ihren individuellen Traumwagen konfigurieren und anschließend über eine VR-Brille in 3D betrachten.

Ein Teil der Infla­ti­on ist Gier­fla­ti­on. Das ist bei Tex­ti­li­en nicht anders als bei Lebens­mit­teln. Der Markt wird das über kurz oder lang kor­ri­gie­ren – wenn es nicht der Han­del direkt tut: Rewe hat Pep­si und Kellogg’s‑Produkte des­we­gen bis auf wei­te­res aus­ge­lis­tet.“

Nicht weni­ge Hersteller nutzen die aktuelle hohe Inflation dazu, ihre Kal­ku­la­ti­onen aufzufrischen, und sorgen dabei mitunter für höhere Preiserhöhungen als erforderlich, moniert Jürgen Müller in seinem Wochenrückblick auf Profashionals. Darin beleuchtet er auch die wichtigsten Themen des Handelskongresses in Berlin wie etwa, das dort von „Mul­ti-Kri­se“ oder gar „Poly-Kri­se“ die Rede war. Rewe-Chef Lio­nel Sou­que zeigte zum Beispiel in zwei Diagrammen einerseits den explo­si­ven Anstieg der Ener­gie­kos­ten und andererseits das Kon­sum­kli­ma, dass regel­recht abge­stürzt ist. Irgend­wo dazwi­schen bewe­gen sich zur­zeit die Unter­neh­men und ver­su­chen sich ein Bild davon zu machen, was im kom­men­den Jahr auf sie zukom­men könn­te.

23 Prozent wollen an Weihnachtsgeschenken sparen, 72 Prozent wollen Black Friday nutzen

Aufgrund der Inflation beginnen die Deutschen dieses Jahr früher mit den Weihnachtseinkäufen und achten stark auf die Preise, ergibt eine Umfrage des Online-Marktplatzes Groupon. Auch wenn immerhin 81 Prozent der befragten Deutschen demnach weiterhin Weihnachtseinkäufe planen, sagen 23 Prozent, dass sie weniger Geld für Geschenke für andere Menschen ausgeben wollen. Und 26 Prozent wollen an Geschenken für sich selbst sparen. 89 Prozent der Befragten gaben an, dass der Preis das wichtigste Kriterium für ihre Kaufentscheidungen sein wird. 84 Prozent wollen nach Sonderangeboten Ausschau halten. Daher kommt der Black Friday am Ende dieser Woche genau zur richtigen Zeit, den mehr als die Hälfte der Deutschen nutzen wollen, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen.

Auch die Macher von BlackFriday.de warten mit Zahlen zum Black Friday auf: Demnach wollen in Deutschland 72 Prozent von 1.000 befragten Personen in diesem Jahr etwas am Black Friday einzukaufen und hoffen dabei kräftig sparen zu können. Die Mehrheit möchte zwischen 100 und 200 Euro ausgeben (33 Prozent) – wenn der Preis stimmt, sogar mehr. 86 Prozent der Käufer*innen sind ungeachtet der hohen Inflation bereit, für ein sehr gutes Angebot über ihr geplantes Budget hinauszugehen. Zuvor hatte der HDE bereits prognostiziert, dass der Umsatz im deutschen Handel rund um Black Friday in diesem Jahr um 22 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro steigen soll.

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