PriceLocal will Amazon zum Showroom für den lokalen Handel machen.

von Matthias Hell am 05.Juni 2014 in Trends & Analysen

Als die US-Buchkette Borders 2011 Pleite ging, lag das nicht zuletzt an der Konkurrenz durch Amazon. Nun haben einige ehemalige Borders-Mitarbeiter den Dienst PriceLocal entwickelt, mit dem lokale Händler die Preise von Amazon matchen können – und damit den oft beklagten Showrooming-Effekt umkehren sollen.

Die Idee hinter PriceLocal ist denkbar einfach: bei dem Service handelt es sich um ein Browser-PlugIn. Nach der Registrierung bei dem Dienst können Nutzer den PriceLocal-Button zu ihrer Browser-Adresszeile hinzufügen. Befindet man sich auf einer Amazon-Produktseite, wird durch den Klick auf die Schaltfläche eine Anfrage an lokale Händler geschickt, die bei PriceLocal teilnehmen. Diese können dann mitteilen, ob sie den gesuchten Artikel vorrätig haben und ob sie bereit sind, den Amazon-Preis mitzugehen.

pricelocal

Im Rahmen einer Pilotphase nehmen derzeit zwölf Einzelhändler in Ann Arbor – dem ehemaligen Borders-Hauptsitz in Michigan – an PriceLocal teil. Über Kundenanfragen werden sie per E-Mail oder SMS benachrichtigt. Im Backend von PriceLocal können die Einzelhändler entweder auf den Amazon-Preis eingehen, die Anfrage ablehnen, ein Alternativangebot machen oder bei nicht vorrätigen Artikeln eine mögliche Lieferzeit angeben. An dem Pilotprojekt nehmen u.a. Händler aus den Bereichen Fashion, Elektronik, Einrichtung und Schmuckwaren teil.

„Die Leute suchen im Netz nach Produkten und Angeboten“, erklärt PriceLocal-Gründer Matt Chosid. „Unsere Idee ist es, das Showrooming-Prinzip, bei dem die Leute in den Läden stöbern und dann online kaufen, auf den Kopf zu stellen: die Kunden können sich online informieren und dann lokal kaufen.“ Hin und wieder einen Rabatt zu geben, sei für die Einzelhändler nicht verkehrt, wenn sie dadurch mit Amazon konkurrieren könnten – und sicherlich viel besser, als auf pauschale Nachlässe über Couponing-Portale wie Groupon zu setzen.


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