Puma wächst stark, NBA Store Berlin eröffnet im November, doch keine Maskenpflicht im Berliner Handel.

von Florian Treiß am 27.Oktober 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

kennen Sie „Customer Journeys“, die zu einer Odyssee werden, auch aus eigener Erfahrung? Zum Brotbacken benötigen wir regelmäßig Chiasamen. Doch an die kam ich zuletzt nur noch schwierig heran: Bei meinem persönlichen „Relevant Set“ der Händler um die Ecke, nämlich Aldi, Konsum und Rossmann, bekam ich die Chiasamen leider nicht. Also ab ins Internet, doch bei Amazon gab es nur Riesenpackungen mit teils mehrtägiger Lieferzeit. Wieso nicht also mal den Schnelllieferdienst Flink ausprobieren? Doch der hatte auch keinerlei Chiasamen im Sortiment. Schließlich wurde dessen Rivale Gorillas zum Retter in unserer Not: Dank einer Kooperation mit Alnatura konnte ich gleich drei Packungen Chiasamen bestellen, und die kamen in wenigen Minuten.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß

– In eigener Sache –

Stefan Wenzel ist am kommenden Mittwoch (2. November) der erste Gast des neuen Händler-Talks von Location Insider. Wenzel ist seit mehr als 20 Jah­ren im digi­ta­len Han­del aktiv und gehört zu den pro­fi­lier­tes­ten Köpfen der Bran­che. Er spricht in unserem Online-Event über die Retail-Strategie Kunde vor Kanal. Denn seiner Ansicht nach geht es im Handel von morgen nicht primär um die Bewirtschaftung von Vertriebskanälen, sondern um wertstiftende und differenzierende Angebote für Kunden.
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Puma wächst stark, NBA Store Berlin eröffnet im November

Während Erzrivale Adidas in der Krise steckt, läuft das Geschäft beim Herzogenauracher Nachbarn Puma deutlich besser: Der Sportartikelanbieter konnte im 3. Quartal 2022 den herausfordernden Marktbedingungen trotzen und fuhr „das beste Quartal in Pumas Geschichte“ ein, so CEO Bjørn Gulden. Der Umsatz stieg um 23,9 Prozent auf den neuen Quartalsrekord von 2,35 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn gab es einen Zuwachs von 12,6 Prozent auf 257,7 Millionen Euro. „Unsere Performance-Kategorien wie Running, Fußball und Basketball entwickeln sich weiterhin sehr gut, zudem sehen wir eine anhaltend starke Nachfrage bei Schuhen“, erläuterte Vorstandschef Gulden.

Die US-Profibasketball NBA wird in Kürze ihren ersten Fanshop in Deutschland eröffnen, und zwar im umgestalteten Shopping-Center The Playce am Potsdamer Platz in Berlin. Bereits im August noch für dieses Jahr angekündigt, soll die Eröffnung laut einer Kurznotiz der Berliner Tageszeitung „B.Z.“ nun im November erfolgen. Betrieben wird der Laden vom US-Sporthändler Lids, erläutert NBA-Manager Mark Osikoya in diesem Podcast. Nach Stores in London, Mailand und Paris wird dies der vierte und zugleich größte NBA Store in Europa sein. Auf fast 1.000 Quadratmeter soll es u.a. NBA-Trikots, Merchandise und Sportbekleidung von Partner-Marken wie Nike oder New Era geben. Derweil expandiert Lids in Deutschland auch unter eigener Flagge weiter: Nach den Openings im Alexa Berlin und der Mall of Berlin im Juni sind bereits weitere Standorte u.a. in Bremen und Hamburg hinzugekommen.

Doch keine Maskenpflicht im Berliner Handel, Streit um autofreie Friedrichstraße

Als erstes Bundesland wollte Berlin angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionen eigentlich die Maskenpflicht im Einzelhandel wieder zurückbringen, so Pläne von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) von vor zwei Wochen. Doch nun wird erst vorerst keinen Berliner Alleingang bei diesem polarisierenden Thema geben, so eine aktuelle Entscheidung des Berliner Senats. Stattdessen hat der Senat vorerst nur eine unverbindliche Empfehlung ausgesprochen, Masken generell in Innenräumen zu tragen, doch das ist eben nicht verpflichtend. Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) setzt beim Thema Maskenpflicht nun auf ein einheitliches Vorgehen aller Bundesländer und will die nächste Ministerpräsidentenkonferenz abwarten, die das nächste Mal am 2. November tagt.

Und gleich noch ein drittes Thema aus der Hauptstadt: Ein autofreier Abschnitt der Einkaufsmeile Friedrichstraße ist schon länger ein großer Zankapfel zwischen Politik, Handel und Gastronomie. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte am Dienstag entschieden, dass die andauernde Sperrung der Friedrichstraße rechtswidrig ist. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig – und nun knirscht es auch in der Koalition: Während die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) daraufhin dafür plädiert hat, die Friedrichstraße schnell wieder für den Autoverkehr zu öffnen. Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) weigerte sich aber: Sie sei sich nicht sicher, ob Giffey das Urteil richtig verstanden habe. Laut der Grünen-Politikerin geht es nur um die Zeitspanne zwischen dem Ende des Verkehrsversuchs und dem Ende des Verfahrens, mit dem die Friedrichstraße Fußgängerzone werden soll. Einen lesenswerten Kommentar zur „verunglückten Umgestaltung der Friedrichstraße“ gibt’s beim „Tagesspiegel“.

Fressnapf verleiht Innovationspreise, Marcus Diekmann partnert mit Dermanostic

Die Fressnapf-Gruppe hat in Düsseldorf fünf Innovation-Awards an externe Partner verliehen. „Wir sind begeistert über den Zuspruch und beeindruckt von der Innovationskraft der über 100 eingegangenen Bewerbungen. Die Services und Produkte der Preisträger werden unser Ökosystem bereichern und die Entwicklung von Fressnapf zum Umsorger für alle Themen rund ums Haustier unterstützen“, sagt Fressnapf-CEO Johannes Steegmann. Ausgezeichnet wurden u.a. Pezz (Vorsorge-Urintest für Hunde und Katzen – siehe Bild oben), PocDoc Pet (Erste-Hilfe-App für Maßnahmen am Tier) und Because Animals. Dieses Biotech-Startup will schlachtfreies, nahrhaftes und ökologisch nachhaltiges Fleisch für Heimtiernahrung zu entwickeln.

Das Startup Dermanostic hat in dem umtriebigen Digital-Experten Marcus Diekmann einen neuen Sparring-Partner gefunden. Er will die Online-Hautarztpraxis beratend in Strategie und Weiterentwicklung des disruptiven Geschäftsmodells unterstützen und arbeitet für das Startup für null Euro Gehalt. „Meine Motivation ist Purpose-getrieben und deshalb verzichte ich auf ein hohes Managergehalt. Ich möchte das Gesundheitswesen verändern. Ich bin überzeugt davon, dass sich Unternehmer persönlich einbringen müssen in der aktuellen Krisensituation, die sich in Kostenexplosion auf allen Sektoren, Inflation und Überlastung des Staatshaushaltes abzeichnet, sagt Diekmann. Anfang des Jahres hat Diekmann zusammen mit Snocks-Gründer Johannes Kliesch die Startup-Show Founders League gegründet. Er ist zugleich Gesellschafter und Beiratsmitglied beim Fahrradhersteller und -händler Rose Bikes und war eine zeitlang dessen Digitalchef. Passend dazu hält Diekmann der Fahrradbranche in einem Gastkommentar fürs „manager magazin“ den Spiegel vor und schreibt: „Die Fahrrad-Industrie baut Räder für sich, nicht für die Kunden.“

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