RB Leipzig bietet Fans besonderes Einkaufserlebnis, Mr. Spex eröffnet zweiten Store in München, Apple misst Temperatur am Eingang.

von Stephan Lamprecht am 11.Mai 2020 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kommt er nun, der Kunde, oder kommt er nicht? Werden die Konsumenten Bedürfnisse nachholen, also zumindest in Teilen die Umsatzeinbußen des Lockdowns kompensieren? Die ohnehin schwierige Aufgabe des Handelsmanagements ist in diesen Tagen nicht einfacher geworden. Denn, was die Stimmung die Verbraucher betrifft, gibt es völlig voneinander abweichende Befragungen. Die GfK jedenfalls hat herausgefunden, dass immerhin ein Drittel der Deutschen auch nach dem Lockdown auf Sparkurs gehen will. In die gleiche Richtung weisen auch Zahlen aus China hin. Dort kaufen die Kunden zwar wieder ein, die Umsätze liegen aber deutlich unter dem Vorjahresniveau. Es bleibt auf jeden Fall schwierig.

Tschüss und bis zur nächsten Ausgabe!
Ihr Stephan Lamprecht

Unsere weiteren Nachrichten des Tages:

Handel in China während Corona-Pandemie

Der ehemalige Karstadt-Chef Helmut Merkel, der seit über zehn Jahren in Hongkong lebt, teilt mit uns erneut seine Eindrücke, wie der chinesische Handel die Corona-Pandemie gemeistert hat. Die Ausgangslage für die Krisenbewältigung erachtet er aus verschiedenen Gründen für besser als in Deutschland. Zugleich wurde in China das Livestreaming zum „Medium der Krise“ – u.a. erlebte die Plattform Taobao Live, hinter der Alibaba steckt, einen regelrechten Boom. Hier lesen Sie mehr.

RB Leipzig geht kreativ mit Abstandsregeln um, Apple öffnet Stores mit Temperaturkontrolle, Alibaba zeigt Interesse an Real.de

Eine clevere Idee haben die Macher des Fanshops des RB Leipzig. Sie bieten den Fans ein besonderes Einkaufserlebnis mit dem „RB Fan Shop Private Shopping“. Für 5 Euro konnten interessierte Kunden sich zwischen dem 18. und 23. Mai den Besuch des Shops exklusiv sichern. Zumindest für 30 Minuten. Außerdem dürfen bis zu 3 weitere Personen mitgenommen werden. Das Angebot gilt für den Fanshop direkt am Stadionvorplatz und umfasst auch noch 50 Prozent Rabatt auf das Angebot. Das kam bei den Fans gut an, alle Zeitfenster sind bereits belegt.

Ab heute eröffnet Apple seine Stores in Deutschland wieder. Allerdings nur zwischen 11 und 18 Uhr. Die Kunden müssen während des Besuchs Gesichtsmasken tragen (wer keine dabei hat, erhält eine gestellt). Am Eingang soll die Temperatur der Besucher kontrolliert werden. Apple weist auch auf den Sicherheitsabstand hin, was zu Warteschlangen führen kann. Im Fokus der Öffnung stehen Kunden, die Hilfe bei der Lösung eines technischen Problems benötigen.

Nach der Übernahme von Real sucht der neue Eigentümer SCP auch einen Käufer für den Onlineshop unter real.de. Damit hatte die Metro vorher einen jährlichen Umsatz von 600 Mio. Euro erzielt. An dem Shop soll neben der Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) auch die Alibaba-Gruppe interessiert sein. Es ist allerdings nicht geplant, den Shop unter dem bisherigen Namen fortzuführen. Für Alibaba wäre das ein ziemlich komfortabler Einstieg in den deutschen Markt.

Amazon will zurück zur Normalität, zweite Filiale von Mr. Spex in München

„Nach und nach werden wir nun zu einem normalen Modus zurückkehren können – vorausgesetzt, die Lage in Deutschland bleibt so stabil, wie es jetzt scheint.“

Amazons Deutschland-Chef Ralf Kleber rechtfertigt in einem Interview den Kurs des Unternehmens in den vergangenen Wochen. Und Kritik gab es da reichlich. Von mangelhaften Hygienemaßnahmen in den Lagerhäusern war die Rede. Prime-Kunden mussten sich auf längere Lieferzeiten einstellen, während einige Händler deutlich weniger Umsatz machten, weil ihre Produkte nicht hoch priorisiert wurden. Also reichlich Stoff, um die Wogen zu glätten.

In schwierigen Zeiten eröffnet der Online-Optiker Mr. Spex seinen zweiten Standort in München. Nach dem ersten Store im Münchener Olympia-Einkaufszentrum folgt eine Filiale im „pep“ Einkaufscenter Neuperlach. Dort können die Kunden auf einer Verkaufsfläche von rund 80 Quadratmetern aus mehr als 680 Brillen und Sonnenbrillen wählen. Außerdem werden kostenfreie Services wie Sehtests und Brillenanpassungen angeboten. Über Tablets im Store steht das gesamte Online-Sortiment für virtuelle Anproben und Bestellungen zur Verfügung.

Deutsche zahlen häufiger bargeldlos, Online-Händler nutzen verstärkt Dynamic Pricing

Eigentlich ist die Angst davor, sich bei der Nutzung von Bargeld mit dem Coronavirus anzustecken, unbegründet. Da aber auch viele Händler bereits im Eingangsbereich ihrer Geschäfte auf bargeldlose Bezahlverfahren hinweisen, nimmt die Liebe der Deutschen zum Barzahlen offenbar ab. Eine Studie von YouGov besagt, dass derzeit jeder zweite bevorzugt kontaktlos bezahlt. 74 Prozent der Nutzer wollen das auch nach der Coronakrise weiter tun.

Wie Hendrik Munsberg in SZ-Artikel berichtet, setzen Online-Händler während der Coronakrise verstärkt auf den Einsatz von KI-Systemen für dynamische Preise. Das ist wahrlich keine neue Technologie, aber auch hier scheint die Coronakrise ihre Spuren zu hinterlassen.

Hy-Vee wird schneller, M-Plus der Migros unter der Lupe

Die US-Kette Hy-Vee zählt zu den 20 größten Lebensmittelhändlern der USA. Das Unternehmen folgt jetzt dem Vorbild Walmart und bietet einen neuen Abholservice für online bestellte Lebensmittel an. Binnen zwei Stunden nach Bestellung können sich die Kunden dann ihre Lebensmittel in den teilnehmenden Märkten (kontaktlos natürlich) abholen. Geschwindigkeit hat aber ihren Preis. Pro Bestellung werden knapp 10 Dollar extra fällig.

“Vergleichbar mit Amazon Prime sind wohl lediglich die monatlichen Gebühren von CHF 8.90 bei M-Plus vs. EUR 7.99 bei Amazon.“

Thomas Lang hat sich das Pilotprojekt M-Plus der Genossenschaft Migros Aare genauer angesehen. Auf den ersten Blick erinnert das Konzept dem Kundenbindungsprogramm Prime von Amazon. Wie der Artikel aber herausarbeitet, lässt sich der unmittelbare Vergleich aber nur oberflächlich ziehen. So gäbe es doch noch reichlich Möglichkeiten, den Kunden echte Mehrwerte zu bieten. Zudem sei es verwunderlich, dass ein solches Programm nur von einer Genossenschaft und nicht vom Konzern initiiert würde.

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