Reality Check: Revolutionieren Sprachassistenten unser Einkaufsverhalten?
von Gastautor am 20.September 2018 in News, Trends & Analysen„Wie wird das Wetter morgen?“ – „Spiele etwas von den Rolling Stones!“ – „Welche Termine habe ich morgen?“ So oder so ähnlich lauten die häufigsten Anfragen an digitale Sprachassistenten
Haben die smarten Lautsprecher das Potential, die Welt des deutschen Einzelhandels
Check 1: Hat das Shopping via Sprachassistenten eine Zukunft?
Einkaufen über Sprachbefehle ist schon heute möglich, auch wenn es bisher nur in relativ bescheidenem Umfang genutzt wird. Jedoch rechnen Experten mit einem beachtlichen Wachstum in den nächsten Jahren. Laut einer Umfrage der Beratungsfirma OC&C Strategy
Check 2: Wie wird sich dieser Trend auf deutsche Händler auswirken?
Weltweite Trends gehen an Deutschland nicht vorbei, sie schlagen hier nur etwas später ein. Online-Shopping hat sich bereits vor Jahren etabliert – und wächst mit Amazon an der Spitze immer noch weiter. Laut dem Branchenverband HDE ist Amazon bereits bei 40 Prozent aller Bestellungen im Internet auf irgendeine Art beteiligt. Vor allem der „Marketplace“ wird von Händlern genutzt. Wenn der Trend zur erweiterten Nutzung digitaler Sprachassistenten anhält, wird Amazon seine führende Rolle im Onlinehandel dadurch eher noch ausbauen. Das sollten Händler hierzulande im Hinterkopf behalten, wenn sie über ihre Online-Strategien für die nächsten Jahre nachdenken.
Check 3: Wettbewerbsverzerrung vorprogrammiert?
Problematisch beim Einkauf über Sprachbefehle ist die Produktauswahl. Sucht ein Kunde in einem traditionellen Online-Shop beispielsweise nach Waschmittel werden ihm die verschiedensten Produkte angezeigt. Wie allerdings gehen Alexa, Siri & Co. mit dem Befehl „Bestelle Waschmittel!“ um? Hier zwei Hinweise, was Händler jetzt tun können, um wettbewerbsfähig zu bleiben:
- Sprachanfragen neigen dazu, länger zu sein, als getippte Suchanfragen. So fragt ein Kunde vielleicht über Google „Schuhgeschäft Hamburg Altona“, per Sprachbefehl könnte die Anfrage aber so lauten: „Welcher Schuhladen ist jetzt in Hamburg Altona geöffnet?“. Aus diesem Grund ist es wichtig, Geschäft- sowie Produkt- und schließlich auch Bezahlinformationen auf die neue Art der Suche abzustimmen.
- Amazon und Unternehmen haben bisher mehr als 50.000 sogenannte Skills entwickelt, also „Apps“, die mit Alexa abgerufen werden können. Was anfänglich als Mittel zur Kontaktaufnahme mit Kunden und zur Beantwortung von deren Fragen diente, ist längst über den reinen Kundenservice hinausgewachsen. Bank- und Finanzdienstleister arbeiten derzeit daran, personalisierte Dienste anzubieten, die einen Bezahlvorgang noch einfacher, schneller und bequemer machen, als eine Message zu verschicken. Unter den Banken haben American Express, Capital One und US Bank Skills für Alexa entwickelt, während Barclays, ICICI, ING und OCBC mit Siri von Apple arbeiten.
Fazit: Bequem ist Trend
Neue Technologien setzen sich immer dann durch, wenn sie den Nutzern das Leben erleichtern. Sprachassistenten haben durchaus das Potenzial, das Einkaufsverhalten von Verbrauchern entscheidend zu beeinflussen. Für Händler ist dies sowohl eine Chance, als auch eine Herausforderung. Sie können sich durch die entsprechenden Angebote von der Konkurrenz abheben, müssen allerdings die nötige technische Vorleistung aufbringen und mit dem richtigen Payment Service-Partner eine Vielzahl an bequemen
Über den Autor
Roger Niederer ist Head Merchant Services von SIX Payment Services. Das Unternehmen bietet Finanzinstituten und Händlern sichere, innovative Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des bargeldlosen Zahlungsverkehrs.
Seminartipp
UX-Konzeption für Alexa Skills & Co: Workshop zu Voice Assistants am 30. Januar 2019
Mehr als 50.000 Alexa Skills von externen Entwicklern gibt es bereits – und täglich werden es mehr. Zugleich erobern Smart Speaker wie der Amazon Echo, Google Home oder Apples Homepod die deutschen Wohnzimmer und Küchen im Sturm. Sprachbasierten Interfaces gehört also die Zukunft – und es ist Zeit, dass Sie Ihr Unternehmen fit für das Voice-Zeitalter machen. Und genau das haben wir vor in unserem Workshop „UX-Konzeption für Alexa Skills & Co“: Einen Tag lang wird Ihnen Tim Kahle zeigen, wie Sie erfolgreiche Anwendungen für Voice Assistants konzipieren. Kahle ist Gründer von 169 Labs, einer der führenden Voice-Agenturen Deutschlands. Von Amazon wurde er vor kurzem als „Alexa Champion“ ausgezeichnet.
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