Rewe testet kassenloses Einkaufen, Karstadt-Schrumpfsanierung in München, Zalando erhöht Jahresprognose.

von Florian Treiß am 06.Mai 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

in England sortiert sich der Handel neu: Bis zum 15. Mai werden die letzten 49 Filialen der traditionsreichen Kaufhaus-Kette Debenhams geschlossen, während deren ehemaliger CEO Sergio Bucher nun als Retail-Vorstand für die Otto Group arbeitet (siehe Interview gestern). Immerhin im Internet soll die Marke Debenhams weiterleben: Der Onlinehändler Boohoo hat sich im Januar die Markenrechte für 55 Millionen Pfund gesichert – und will seinen Umsatz nun mit einer Mehrmarkenstrategie von 1,75 Milliarden auf 2,2 Milliarden Pfund steigern. Weitere Retail- und eCommerce-News wie immer in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Chat & Collect, Chat & Meet oder Chat & Order: Mit WhatsApp kannst Du das ganz einfach umsetzen. WhatsApp ist der beliebteste Kanal der Kunden & der einfachste Weg für Dich sie zu erreichen. Der mittelständische Händler MissPompadour verkauft in 9 von 10 WhatsApp-Chats erfolgreich seine Produkte. Die Case Study zeigt Dir, wie Du mehr Umsatz über WhatsApp generierst!
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Partnerbeitrag: Vollautomatisierte Supermärkte – IP-basierte Sicherheitslösungen ermöglichen Einkaufen der Zukunft

Die Corona-Pandemie mit all ihren Regeln, Maßnahmen und Einschränkungen hat unsere Art des Einkaufens radikal verändert. Um sich vor einer Infektion effektiv zu schützen, wünschen sich die Konsumenten ein Einkaufserlebnis, das möglichst einfach, schnell und vor allem kontaktlos abläuft. Das befördert auch den Trend zu automatisierten Supermärkten, der auch nach der Pandemie weiter zunehmen wird. Für die Umsetzung solcher Store-Konzepte braucht es IP-basierte Sicherheitssysteme, die unser Partner Axis Communications in diesem Beitrag vorstellt.
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Rewe testet hybriden Markt, Karstadt-Sanierung in München, MediaMarktSaturn bei Flip4New raus

Nun reiht sich auch Rewe in das Konzert der Händler, die autonomes Einkaufen pilotieren. Dabei geht Rewe aber einen anderen Weg als die Konkurrenz und eröffnet nicht etwa einen speziellen kassenlosen Laden, sondern probiert vielmehr ein hybrides Konzept aus. Heißt: In einem regulären Rewe-Markt in Köln mit regulären Kassen können Kunden bald alternativ auch Pick & Go nutzen. Über eine App melden diese Kunden sich dabei zunächst an einer Einlass-Schranke an (siehe nächstes Bild), können danach die Produkte aus den Regalen nehmen und am Ende den Markt verlassen, ohne vor Ort zu bezahlen. Die Rechnung erscheint im Nachgang automatisch in der App. Die Technologie, die u.a. auf Hightech-Kameras und Regalsensoren setzt, stammt vom israelischen Startup Trigo. Zunächst können nur Mitarbeiter Pick & Go testen, im Spätsommer soll der Test dann auch auf reguläre Kunden erweitert werden.

René Benkos Signa-Holding hat ihre Pläne für die Sanierung des denkmalgeschützten Karstadt am Münchner Hauptbahnhof vorgestellt. Ab Spätsommer 2021 soll das Gebäude, das bereits 1905 als Warenhaus „Hermann Tietz“ (später Hertie) eröffnete, kernsaniert werden, während der Verkauf im Anbau aus den 1970er Jahren weiterläuft. Wenn die Sanierung des Hauptgebäudes voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen ist, soll der Anbau abgerissen und Platz machen für einen Neubaukomplex mit Geschäften und Büros. Dadurch verringert sich die Verkaufsfläche von Karstadt selbst am Ende auf nur noch circa 15.000 bis 18.000 Quadratmeter, bisher sind es noch 56.000 Quadratmeter. Die Pläne von Signa sind hier einsehbar.

Der Recommerce-Anbieter Flip4New, der sich auf den Auf- und Weiterverkauf gebrauchter von Smartphones, Computern und anderen Elektronikartikel spezialisiert hat, wechselt den Besitzer. Das schwedische Unternehmen Foxway übernimmt Flip4New und tritt dadurch in den deutschen Markt ein. Dadurch wird MediaMarktSaturn seine Beteiligung von zuletzt 20,6 Prozent an Flip4New los, das beim rasanten Expansionstempo von Konkurrenten wie Momox oder Rebuy nicht mithalten konnte. Der neue Eigentümer Foxway ist deutlich größer als Flip4New und erwirtschaftete vergangenes Jahr einen Umsatz von 300 Millionen Euro.

Zalando erhöht Jahresprognose, 1-2-3.tv legt um 23 Prozent zu, Etsy wächst massiv

Die Modeplattform Zalando hat heute ihre finalen Zahlen für das 1. Quartal 2021 vorgestellt: Das Handelsvolumen (GMV) stieg um 55,6 Prozent auf fast 3,2 Milliarden Euro, der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 46,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, die Zahl der aktiven Kunden wuchs um 30,9 Prozent auf 41,8 Millionen Menschen. Aufgrund des außergewöhnlich starken 1. Quartals, anhaltend hohem Wachstum im 2. Quartal und einem stabilen Ausblick für das zweite Halbjahr hebt Zalando nun seine Prognose fürs Gesamtjahr an: Zalando erwartet nunmehr ein GMV-Wachstum in Höhe von 31 bis 36 Prozent auf 14,0 bis 14,6 Milliarden Euro und ein Umsatzwachstum von 26 bis 31 Prozent auf 10,1 bis 10,5 Milliarden Euro. Für weiteres Wachstum soll die Zahl der Logistikzentren bis 2023 von 10 auf 15 Stück in Europa steigen.

Der Shopping-Kanal 1-2-3.tv aus Grünwald bei München hat vergangenes Jahr seinen Umsatz um 23 Prozent auf 155 Millionen Euro gesteigert. Dabei blieb TV mit rund 70 Prozent Umsatzanteil der Hauptabsatzkanal, jedoch gewann der Digital Share mit 30 Prozent weiter an Relevanz und verzeichnete im Jahresvergleich ein Wachstum von 33 Prozent. Dabei ist vor allem der App-Anteil (Second Screen) im vergangenen Jahr um 50 Prozent gestiegen. Aktuell investiert 1-2-3.tv in digitale Auktionsmodelle, die parallel zum linearen Angebot laufen. Zu diesen gehört etwa das Live-Shopping-Angebot 123.tv+, das im vergangenen Jahr gestartet wurde und unter anderem über Facebook, YouTube und die Website (www.1-2-3.tv/plus) gestreamt wird.

Der Onlinemarktplatz Etsy, der sich auf Handgemachtes, Vintage-Artikel und Künstlerbedarf spezialisiert hat, legt starke Zahlen vor: Das Handelsvolumen auf der Plattform stieg im 1. Quartal 2021 um 132 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 3,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz wuchs um 141 Prozent auf 551 Millionen Dollar und der operative Gewinn stieg auf 184 Millionen Dollar. Im kommenden Quartal erwartet Etsy aber ein deutlich schwächeres Umsatzwachstum, da die Plattform seit dem 2. Quartal 2020 corona-bedingt boomt. Allerdings trüben verbotene Artikel wie Elfenbein oder Waffen das Heile-Welt-Bild der Plattform. Nach Medienberichten dazu gelobt Etsy nun, massiv dagegen vorzugehen, und nimmt dafür ein Budget von 40 Millionen Dollar in die Hand.

Lastenräder beim Rewe Lieferservice, Orderchamp bekommt 16,5 Millionen, Amazon und das schlechte Gewissen

Der Rewe Lieferservice setzt verstärkt auf Lastenfahrräder: Nach einem einjährigen Test in Köln wird das Projekt nun auch auf Berlin und Hamburg ausgeweitet. Kooperationspartner ist VeloCarrier, ein Experte für Fahrradlogistik auf der „letzten Meile“ der Lieferung. „Gemeinsam sind wir in der Lage, heute von zwei Fahrrad-Hubs in Köln, einem Hub in Hamburg sowie direkt von einem unserer Fulfillmentcenter in Berlin aus Kunden per Lastenrad zu beliefern“, sagt Viktor Geist, Senior Projektmanager Logistikentwicklung Lieferservice bei Rewe. Damit hat der Rewe Lieferservice „unter dem Radar“ eine ökologische Zustellalternative entwickelt, nachdem der niederländische Rivale Picnic schon seit langem auf selbst entwickelte Elektrovans setzt.

Die niederländische Großhandelsplattform Orderchamp bekommt eine Kapitalspritze von 16,5 Millionen Euro. Die Investitionsrunde wird von Prime Ventures angeführt. Bestehende Investoren wie henQ und eine Reihe von Business Angels beteiligen sich ebenfalls. Mit dem frischen Geld will Orderchamp in Europa weiter expandieren. Vor wenigen Wochen ist Orderchamp offiziell in Deutschland gestartet und Gründer Joost Brugmans hat seine Plattform, mit der Europas Händler „mit einzigartigen Waren versorgen will“, bei uns im Interview vorgestellt.

Und auch das noch: Ein Drittel der US-Kunden von Amazon haben nach Einkäufen auf der Plattform ein schlechtes Gewissen, so eine aktuelle Umfrage. Immerhin 40 Prozent der Befragten würde künftig gerne weniger auf Amazon einkaufen. Die Übermacht des Konzerns wird seinen eigenen Kunden also offenbar zunehmend suspekt, zumal es in Zeiten der Corona-Krise verstärkt Initiativen gab, den lokalen Handel zu unterstützen.

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