Shiseido verknüpft KI mit IoT und sichert sich den Zugang zum Kunden.

von Stephan Lamprecht am 04.Juli 2019 in News

IoT, KI und Abomodell sind die Komponenten von Optune. (Foto: Shiseido)

Nike, Adidas oder auch L’Oréal sind nur einige Beispiele für das wachsende Interesse von Markenherstellern, sich ohne den Zwischenhandel direkt an die Konsumenten zu wenden. Statt sich im Digital Commerce auf Plattformen wie Amazon zu verlassen, versuchen die Unternehmen den Kundenkontakt zu behalten. Die Kosmetikmarke Shiseido ist mit einem Abo-Angebot das jüngste Beispiel für eine solche D2C-Strategie.

Optune ist der Name eines neuen personalisierten Hautpflegeprogramms, das in Japan öffentlich gestartet ist. Vorangegangen war ein Betatest von einem Jahr. Monatlich soll der besondere Service 10.000 Yen, also rund 83 Euro kosten. Dafür nimmt der Kunde an einem Programm teil, das auf intelligente Weise das Abonnement mit IoT und KI verknüpft. So funktioniert’s:

Über eine App (bisher nur für iOS verfügbar) nimmt der Kunde sein Gesicht auf. Im Hintergrund analysiert ein KI-basiertes System die Bilder und vergleicht das Ergebnis mit über 80.000 Hautmustern. Bei der Analyse werden auch Menstruationszyklen, Stimmungsschwankungen und Umweltfaktoren wie Feuchtigkeit, Pollenflug und Temperatur mit einbezogen. Optional können die Nutzer auch noch eine Schlafüberwachungsfunktion in der App aktivieren.

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Das Ergebnis der Datenanalyse sendet die App dann an ein kleines zylindrisches Gerät. Es ist mit fünf verschiedenen Kartuschen mit Hautpflegeserum bestückt. Die Analyse verändert die Kombinationen der Wirkstoffe automatisiert. Dieser Dispenser kann bis zu 1.000 verschiedene Variationen zusammenstellen.

Aus Sicht von Shiseido ist der Ansatz gleich doppelt nützlich. Das Unternehmen tritt in eine engere Beziehung mit dem Kunden und sammelt zusätzlich jede Menge Daten, mit deren Hilfe sich auch weitere Erkenntnisse gewinnen lassen. Ob und wann der Ansatz auch außerhalb Japans ausgerollt wird, ist unbekannt.

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