Shopkick testet zusätzliche Beacons bei Karstadt und vergibt Punkte für Kassenzettel-Scans.

von Florian Treiß am 21.Juni 2016 in News

Karstadt-Shopkick-UmkleideMehr Kicks für mobile Shopper: Shopkick will mit zahlreichen Neuerungen dafür sorgen, „den User in die verschiedenen Bereiche eines Ladens zu begleiten, besondere Angebote zu kommunizieren und den User für Aktionen zu belohnen“, sagt Shopkicks Deutschlandchefin Stefanie Lüdecke gegenüber Location Insider. So testet die Shopping-App, die Nutzer bislang für das Betreten von Partnergeschäften mit „Kicks“ (sprich: Treuepunkten) belohnt hat, derzeit in einigen Karstadt-Filialen, App-Nutzer mit zusätzlichen „Kicks“ zu belohnen, wenn sie vor Ort eine Umkleidekabine aufsuchen. Dazu wurden die Umkleidebereiche von vier Karstadt-Filialen in Berlin, Dresden und Leipzig mit Beacons bestückt, um die Nutzer zu lokalisieren. „Shopkick setzt in den USA für seine Retail-Partner schon lange zusätzliche Beacons ein, um User zielgerichtet durch die Ladenfläche zu führen und für weitere Aktivitäten zu incentivieren. Der Besuch der Umkleidekabine ist ein Beispiel, welches mit American Eagle in den USA schon seit langer Zeit erfolgreich läuft“, so Lüdecke, die diesen „Erfolgscase“ nun in Deutschland erprobt. „Darüber hinaus laufen verschiedene andere Tests bei Karstadt“, so Lüdecke weiter, ohne diese näher zu benennen.

Kassenzettel-Scans bei Karstadt, Gravis und Obi

Shopkick-Kassenbon-ScanBetritt man dieser Tage mit geöffneter Shopkick-App eine Filiale von Karstadt, so gibt es auch schon so einige sichtbare Neuerungen: Innerhalb der Shopkick-App tauchten vor kurzem mobile Rabattcoupons von Karstadt auf. Zudem, und das ist die bislang größte dauerhafte Neuerung, können Nutzer mit der Shopkick-App neuerdings auch die Kassenzettel von Karstadt sowie von Gravis und Obi einscannen, um zusätzliche Punkte zu erhalten – weitere Shopkick-Partnerhändler sollen bald folgen. Will sich Shopkick dadurch zu einem Loyalty-Programm wie etwa Payback wandeln? „Nein“, sagt Stefanie Lüdecke, „schon unser Geschäftsmodell grenzt sich von Loyalty-Programmen sehr klar ab. Wir incentiviren die User bereits beim Betreten des Ladens und damit unabhängig vom Kauf. Die Scanfunktion der Kassenzettel verwendet Shopkick vorrangig um den Retail-Partnern nachzuweisen, dass ein relevanter Teil der User zu Käufern konvertieren und ein höheres Warenkorbvolumen erzeugt.“ Diesen Effekt habe Shopkick bereits vergangenes Jahr durch eine GfK-Studie nachgewiesen. „Darüber hinaus ist das Einscannen von Kassenzetteln für die User ein zusätzliches Feature, um Kicks zu sammeln. Wir wollen, dass Shopkick Spaß macht und steigern mit solchen Features die Motivation“, so Lüdecke, die bei Shopkick Anfang Februar die Nachfolge von Peter Thulson angetreten hat.

Offline-Funktion steigert App-Nutzung

Stefanie Lüdecke von Shopkick beim 18. Mobilisten-Talk in Berlin

Stefanie Lüdecke von Shopkick beim 18. Mobilisten-Talk unseres Schwesterportals mobilbranche.de in Berlin

Bereits im April hat Shopkick in Deutschland eine Offline-Funktionalität eingeführt, die es den App-Nutzern ermöglicht, auch in Geschäften mit Funklöchern Produkte einzuscannen und dafür Kicks zu sammeln. „Innerhalb von wenigen Wochen hat sich das Offline-Feature zum besten Tool zur Verbesserung der Retention-Rate entwickelt“, sagt Lüdecke.  Die Funktion werde sehr stark genutzt und seit der Aktivierung im April seien bereits knapp 7 Prozent der Produktscans mit Hilfe der Offline-Scanning-Funktion realisiert worden. „Dieses Scanpotential ging uns früher verloren, da die Kunden im Laden keine Internetverbindung hatten“, so Stefanie Lüdecke. Hübscher Nebeneffekt für Shopkick: Dadurch verdient das Unternehmen auch mehr mit Hersteller-Kampagnen. Dabei sei die Offline-Funktion „aus der Not heraus geboren, da wir hier in Deutschland bei vielen Händlern das Problem hatten, dass keine zuverlässige Internetverbindung im Laden vorhanden war und aufgrund der ‚Störerhaftung‘ kein flächendeckendes WLAN-Netz zur Verfügung gestellt werden konnte“, sagt Lüdecke. Bereits heute werde die Offline-Funktion in Deutschland von prozentual mehr Nutzern verwendet als in den USA – wohl weil dort die Netzabdeckung beim Shopping besser ist.

Deutscher Markt ist sensibel

Vergangenen Herbst schlug ein Bericht von Location Insider darüber hohe Wellen, dass Shopkick mittels GPS-Ortung auch Punkte für das Betreten von Nicht-Partnerfilialen vergeben hatte. Mit der Guerilla-Aktion brachte Shopkick u.a. Aral, Rewe und deren Partner Payback gegen sich auf, auch das „Handelsblatt“ berichtete darüber. Was sagt Stefanie Lüdecke rückblickend dazu? „Gelernt haben wir, dass deutsche Händler und Mitbewerber sensibler auf solche Tests reagieren, als wir es aus dem amerikanischen Markt kennen. In den USA haben sich die Händler über diese Verkaufsunterstützung gefreut. Auch hier in Deutschland konnten wir mit dieser Maßnahme und den Ergebnissen daraus einige neue Händler auf uns aufmerksam machen und so neue Partnerschaften gewinnen.“


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