So gelingt E-Commerce-Unternehmen die digitale Nachhaltigkeits-Transformation

von Partnerunternehmen am 30.Januar 2024 in Partnerbeitrag, Trends & Analysen

Von Arne Tarara, CEO von Green Coding Solutions

In einer Zeit, in der der Klimawandel zu einer unmittelbaren Herausforderung geworden ist, steht die digitale Nachhaltigkeit mehr denn je im Rampenlicht. Für E-Commerce-Unternehmen ist es daher unerlässlich, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, um sowohl gesetzliche Anforderungen zu erfüllen als auch den wachsenden umweltbewussten KundInnen-Anforderungen gerecht zu werden. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Digitalisierung zwar Effizienz und Wachstum fördert, gleichzeitig aber auch mit einem signifikanten Energieverbrauch einhergeht. Viele namhafte Unternehmen, darunter der Online-Marktplatz Etsy, haben hier bereits effiziente und marketingwirksame Strategien entwickelt.

Warum Transparenz und Messung des CO2-Verbrauchs am Anfang stehen sollten

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen digitalen Nachhaltigkeits-Transformation liegt in der Messung und dadurch Transparenz des CO2-Verbrauchs. Diese Maßnahme ermöglicht es Unternehmen nicht nur, den regulatorischen Anforderungen nachzukommen, sondern bietet Ihnen auch die Möglichkeit, als Vorreiter im Bereich grüner Technologien zu agieren. Besonders mit dem neuen, gegen Green Washing vorgehenden „Green Claims“-Gesetzesvorschlag wird der Druck vergrößert und Transparenz zu einem grundlegenden Pfeiler jedes Unternehmens.

Es ist mittlerweile klar, dass jedes Unternehmen, das die Nachhaltigkeits-Transformation jetzt nicht angeht, in ein paar Jahren so dastehen wird wie die Firmen, die den Online-Boom verschlafen haben.

Folgende Faktoren sollten E-Commerce-Unternehmen bei der Nachhaltigkeits-Transformation beachten:

1. Messung und Überwachung

Der erste und grundlegende Schritt für E-Commerce-Unternehmen ist die Einführung von Systemen zur Überwachung und Messung ihres CO2-Ausstoßes. Dies kann durch den Einsatz spezialisierter Tools erfolgen, die den Energieverbrauch von digitalen Prozessen und Infrastrukturen in Echtzeit überwachen. Diese Daten sind entscheidend für das Verständnis und die Quantifizierung des aktuellen CO2-Fußabdrucks und bilden die Basis für jede weitere Nachhaltigkeitsinitiative.

Ein Werkzeug, das eine Automatisierung der Aufgabe ermöglicht, ist das Green Metrics Tool.

Green Metrics Tool, Quelle: Green Coding Solutions GmbH

Green Metrics Tool, Quelle: Green Coding Solutions GmbH

Dieses ermöglicht es Unternehmen, mit nur wenigen Schritten relativ genaue Messungen des Software Stacks zu erhalten.

2. Green Coding und Softwareoptimierung

Nach der Erfassung des CO2-Fußabdrucks müssen Unternehmen ihre digitalen Prozesse optimieren. Ein zentraler Ansatz hierbei ist das sogenannte Green Coding, das energieeffiziente Programmier-Praktiken umfasst. Dazu gehören die Optimierung von Code, Optimierung der Hardware- und Software-Infrastruktur, die Reduzierung von Datenübertragungen und der Einsatz spezieller Techniken zur Energie- und CO2-Reduktion. Hier ist es wichtig, einen holistischen Ansatz zu verfolgen und das Problem ganzheitlich anzugehen. Es gibt etablierte und erprobte Vorgehensweisen, die oft durch spezialisierte Dienstleister begleitet werden können.

3. MitarbeiterInnenbildung und -engagement

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Schulung und Sensibilisierung der MitarbeiterInnen. Ein nachhaltiges Unternehmen benötigt ein Team, das über die Bedeutung und die Praktiken zur Reduzierung des digitalen CO2-Fußabdrucks informiert ist. Schulungen und Workshops können hierbei eine zentrale Rolle spielen.

4. Einbeziehung der gesamten Lieferkette

E-Commerce-Unternehmen sollten auch ihre Lieferketten und PartnerInnen in ihre Nachhaltigkeitsstrategie einbeziehen. Die Förderung von Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette kann einen signifikanten Einfluss auf die Reduzierung der Gesamtemissionen haben. Zudem wird sie gesetzliche Pflicht im Nachhaltigkeits-Segment.

5. Energieeffiziente Technologien

Neben Green Coding spielen auch energieeffiziente Technologien eine wichtige Rolle. Dieser Bereich umfasst den Einsatz von erneuerbaren Energien, energieeffizienten Servern sowie die Optimierung der IT-Infrastruktur.

6. Nachhaltiges Hosting und Cloud-Dienste

Die Auswahl von Hosting- und Cloud-Diensten, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren, sind weitere wichtige Maßnahmen. Unternehmen sollten solche AnbieterInnen auswählen, die erneuerbare Energien nutzen und sich um eine Reduzierung ihres eigenen CO2-Fußabdrucks bemühen.

7. Datenmanagement und Speicherlösungen

Effizientes Datenmanagement und die Verwendung von energieeffizienten Speicherlösungen tragen ebenfalls zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei. Dies beinhaltet die Optimierung von Datenbanken und die Vermeidung unnötiger Datenspeicherung.

8. Klimaneutraler Versand

Ein weiterer Aspekt, der nicht übersehen werden darf, ist der Versand. Angesichts der Tatsache, dass viele große Player im E-Commerce bereits klimaneutrale Versandlösungen anbieten, müssen kleinere Unternehmen nachziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies umfasst die Wahl von Logistik-PartnerInnen, die klimafreundliche Versandmethoden anbieten, sowie die Implementierung von Strategien zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im gesamten Lieferprozess.

9. Die Rolle der Künstlichen Intelligenz

Auch Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zu einem unverzichtbaren Bestandteil vieler Geschäftsprozesse, einschließlich der Erstellung von Inhalten für E-Commerce-Plattformen. Mit der neuen EU-Verordnung müssen Unternehmen nun auch die Klimaauswirkungen ihrer KI-Anwendungen bewerten. Damit rückt die Effizienz von KI-Systemen in Bezug auf den Energieverbrauch in den Fokus. Es ist entscheidend, dass Unternehmen KI-Technologien wählen, die nicht nur leistungsstark, sondern auch energieeffizient sind.

Fazit

Die digitale Nachhaltigkeit ist kein Randthema mehr, sondern ein integraler Bestandteil des E-Commerce. Unternehmen, die den Weg der Transparenz und Messung ihres CO2-Verbrauchs beschreiten, legen nicht nur den Grundstein für eine umweltfreundlichere Geschäftstätigkeit, sondern sichern sich auch langfristig einen Wettbewerbsvorteil.

Genauso, wie bei physischen Produkten bereits ein sogenannter „Carbon Footprint“ berechnet wird, entsteht dies nun auch für digitale Angebote. Hierbei ermöglichen Lösungen wie das Green Metrics Tool den Shop-Betreibern Aussagen wie „ein Einkauf in unserem Shop verbraucht X g CO2“. Solche Informationen werden für KundInnen in Zukunft ein Entscheidungskriterium sein. Shopbetreiber sollten schon jetzt die Weichen stellen, um digitale Transparenz und Nachhaltigkeit zu integrieren.

Diese Reise erfordert kontinuierliche Anpassungen und Innovationen, um mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. E-Commerce-Unternehmen, die sich aktiv für digitale Nachhaltigkeit einsetzen, positionieren sich nicht nur als Umweltschützer, sondern auch als zukunftsorientierte Marktführer.

Bei Fragen zum Thema melden Sie sich gern bei Arne Tarara: arne@green-coding.io

Über den Autor:

Arne Tarara ist ein deutscher Investor und CEO der im April 2022 gegründeten Green Coding Solutions GmbH, einem Tech-Unternehmen für digitale Nachhaltigkeits-Transformation mit Sitz in Berlin. Als professioneller Softwareentwickler mit 16 Jahren Erfahrung in CTO- und CEO-Positionen ist er einer der renommiertesten Experten im Bereich Green Software / Green IT sowie Open-Source-Tools in Deutschland. Für die Green Coding Solutions hat er mit dem Green-Metrics-Tool eines der führenden Software-Energie-Messwerkzeuge entwickelt. Ziel ist es, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Open Source Communities beim reduzieren ihrer IT-CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs zu unterstützen. Tarara veröffentlicht regelmäßig Paper und Positions-Artikel, hält Workshops sowie Vorträge und veranstaltet Konferenzen zum Thema nachhaltige Softwareentwicklung. Arne Tarara bei LinkedIn

Über das Unternehmen:

Die Green Coding Solutions GmbH ist ein Green-Tech-Unternehmen für digitale Nachhaltigkeits-Transformation. Mit seinem Green Metrics Tool hat das 2022 gegründete Unternehmen um die Gründer und Software-Experten Arne Tarara und Didi Hoffmann eines der führenden Software-Energie-Messwerkzeuge entwickelt. Ziel ist es, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Open Source Communities durch Messbarkeit und Transparenz ihrer Software und digitalen Infrastruktur dabei zu unterstützen, diese zu optimieren, indem sie den Energie- und CO2-Verbrauch reduzieren.


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