Social Insights Handel #19: REWE erhält Shitstorm für Tweet, eine Jacke von Zara sorgt für Aufsehen.
von Gastautor am 06.Juli 2018 in News, Trends & AnalysenVon Brandwatch-Expertin Michaela Vogl
Im letzten Monat handelte sich Rewe für einen Tweet einen Shitstorm ein. Zum WM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft wollte das Unternehmen mit dem Tweet eine neue Tex-Mex-Pizza bewerben. Dieser kam bei der Twitter-Community weniger gut an und wurde als respektlos und geschmacklos empfunden. Als Reaktion löschte Rewe den Tweet, um weitere Missverständnisse auszuschließen.
Im Juni gab es ein auf und ab in den Online-Gesprächen. Am 6. Juni machte eine Meldung die Runde, in der die Unternehmen Rossmann, dm und Douglas schwere Vorwürfe gegen Amazon und Ebay erheben. In Briefen an das Bundeskanzleramt und Verbraucher-Ministerium fordern sie schärfere Kontrollen für den Verkauf von Kosmetikartikeln auf Internetplattformen. Verkäufer außerhalb von Deutschland verkaufen auch Kosmetika, die in Deutschland nicht vertrieben werden dürfen.
Mitte Juni sorgte ein Thema in den sozialen Medien für viel Buzz: Die mögliche Verwendung von Bisphenol S, einem Hormongift in Kassenzetteln. Laut dem Bund für Naturschutz und Umwelt befindet sich das Gift auf den Kassenbons von Modeketten wie H&M und Zara. H&M äußerte sich in einer Stellungnahme, dass die Kassenzettel, die das Unternehmen von Zuliefern bezieht, frei von Bisphenol sind.
Für den höchsten Anstieg der Gespräche sorgte eine Warnung des Bundesamts für Verbraucherschutz. Am 20. Juni wurde bekannt, dass bestimmte Bio-Eier, die bei großen Supermärkten wie Aldi, Lidl und Kaufland angeboten werden, möglicherweise Salmonellen enthalten könnten.
H&M hat weiterhin zu kämpfen. Ende Juni wurde bekannt, dass der Umsatz im zweiten Quartal im Vergeich zum ersten Quartal um mehr als ein Fünftel zurückging. Grund dafür nannte Konzernchef Karl-Johan Persson einen schwachen Umsatz und hohe Lagerbestände. Das Unternehmen richtet sich derzeit neu aus, u.a. mit dem neuen Outlet-Konzept Afound, um gegen die Konkurrenz von anderen Online-Händlern und Modeunternehmen wie Primark anzugehen. Persson erwartet allerdings in der zweiten Jahreshälfte höhere Umsatzzahlen.
Neben der Lebensmittelwarnung vor Salmonellen in Bioeiern war ein häufig diskutiertes Thema der Handelskonflikt zwischen USA und China. Der Konflikt hat Auswirkungen auf die Börse und sorgte im Juni für ein Abrutschen des DAX. Während es bisher Apple Pay noch nicht in Deutschland gibt, können deutsche Verbraucher seit kurzem mit Google Pay mit ihren Smartphones bezahlen. Mit dem Bezahlsystem können Kunden bei Einzelhändlern wie Aldi, Lidl und Media Markt einkaufen.
Im Vergleich zum Vormonat wurde im Juni weniger über Amazon gesprochen. Beliebte Themen waren neben Amazon Fresh und der Meldung, dass der Online-Lebensmittelhandel bisher noch keine große Rolle auf dem deutschen Markt spielt (aber bald wachsen dürfte, siehe der Bericht über E-Food auf der K5 Conference), unter anderem wie weiter oben genannt der Appell von Händlern zu verkauften Kosmetika auf Internetplattformen. Auf dem zweiten Platz liegt Ikea. Top-Them bzgl. Ikea war neben den jährlichen Midsommar-Aktionen die WM, in der der Möbelhändler häufig genannt wurde. Aber nicht etwa aufgrund eigener Werbeaktionen, sondern weil viele Deutsche bei Schweden, dem zweiten Gegner der deutschen Nationalmannschaft bei der WM, als erstes an Ikea denken. Aldi schaffte es wegen der Salmonellen-Meldung auf den dritten Platz.
Zara konnte im Vergleich zum Vormonat mehr Buzz verzeichnen. Grund dafür war die Aufregung um Melania Trump, die beim Besuch eines Flüchtlingsheims eine Jacke von Zara trug, dessen Aufdruck „I really don’t care – Do u?“ („Es ist mir wirklich egal. Und Dir?“) für Aufsehen sorgte. Online sorgte die Jacke für rege Mutmaßungen, ob die Kleiderwahl der First Lady unbedacht war oder eine bewusste Entscheidung. Auf jeden Fall erhielt der Modehändler dadurch einiges an Publicity.
Methodik:
In unserer monatlichen Social-Media-Analyse werfen wir einen Blick auf die Online-Gespräche rund um die Handelsbranche. Was waren im letzten Monat die Top-Themen? Über welches Unternehmen wurde am häufigsten gesprochen? Für die Analyse untersuchten wir mehr als 197.000 Erwähnungen, die im Juni auf Twitter, Facebook, Instagram, News-Seiten, Blogs und Foren rund um Handelsunternehmen wie Aldi, Zara und Ikea stattfanden.
Über Brandwatch:
Brandwatch ist eine weltweit führende Unternehmensgruppe für Social Intelligence. Die Produkte Brandwatch Analytics und Vizia unterstützen kluge Geschäftsentscheidungen auf der ganzen Welt. Mit dem Hinzufügen von BuzzSumo im Oktober 2017 erweitert und stärkt Brandwatch sein Content-Marketing- und Influencer-Idenfikations-Portfolio. Die Brandwatch-Plattform wird von mehr als 1.300 Marken und Agenturen genutzt darunter Unilever, American Airlines, Whirlpool, Asos, Walmart, British Airways und Dell.
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