Staples trotzt der Apokalypse mit neuem Konzept.

von Stephan Lamprecht am 17.Februar 2020 in News

In einem Staples Connect gibt es auch ein Podcasting-Studio.

Toner, Druckerpapier, Sichthüllen und die berühmten Heftklammern: In Büros wird nach wie vor jede Menge an Verbrauchsmaterialien benötigt. Doch Büromaterial lässt sich eben auch sehr gut online bestellen. Das setzt Fachhändler unter Druck. Die US-Kette Staples setzt auf ein neues Konzept, um nicht überflüssig zu werden.

Wird in einem Großunternehmen Druckerpapier gebraucht, dann kommt das meist palettenweise und wird von den Einkäufern direkt bei den Herstellern bestellt. Eine Option, die kleineren Unternehmen, Freiberuflern oder Studenten nicht offen steht. Die Geschäftsidee von Ketten wie Staples bestand darin, Büromärkte für jeden zu eröffnen. Alles, was zum Schreiben, Zeichnen, Abheften oder Drucken benötigt wird, unter einem Dach zu präsentieren. Mit ihrem Sortiment konkurrierten die Ketten (erinnert sich noch jemand an „Maxi Papier“, den Vorläufer von Staples in Deutschland?) mit den Versandhändlern für Büromaterial. Doch während diese sich gern einen Gewerbenachweis als Voraussetzung für den Einkauf zeigen ließen, kann bei Staples jeder einkaufen.

Auch ein Co-Working-Space ist eingerichtet.

Doch alle diese Güter werden inzwischen auch online bestellt. Unternehmen wie Staples sind also gezwungen, sich gegen die berüchtigte „Retail Apocalypse“ zu stellen. Im Bundesstaat Massachusetts versucht Staples das jetzt an sechs Standorten mit „Staples Connect“. Der Grundgedanke lässt sich wohl am besten mit „Retail as a community“ beschreiben. Das Sortiment wurde kräftig gestrafft, dabei aber auch rund 1.000 Produkte und Marken neu aufgenommen. Im Fokus stehen Selbstständige, kleinere Unternehmen, Studenten und Schulen. Neben Büromaterial und Technik gibt es in einem Staples Connect zahlreiche Zusatzangebote:

  • Spotlight Space: ein kostenloser Veranstaltungsraum mit rund 50 Quadratmetern Fläche. Hier können die Kunden selbst Vorträge, Seminare oder andere Events durchführen. Es gibt aber auch ein von Staples initiiertes Angebot. Der Raum dient also dem Knüpfen und Pflegen von Kontakten sowie der Weiterbildung.
  • Podcast-Studio: In Kooperation mit „iHeartRadio“ wurde ein kleines, professionell eingerichtetes Studio eröffnet, das den Kunden für die Produktion eigener Podcasts zur Verfügung steht. Sie können also ihre Ideen umsetzen, ohne gleich selbst in die Technik investieren zu müssen.
  • Staples Studio: Ein klassischer Co-Working-Space, ausgerüstet mit allem, was dazu notwendig ist. Besprechungsräume, Arbeitsplätze und eine Gemeinschaftsküche.
  • Solution Shop: In diesem Bereich werden Dienstleistungen angeboten. Hier können Marketingmaterialien und Visitenkarten gedruckt werden, es gibt Beratung und Schulungen rund um Bürotechnik, aber auch Beratung zu Rechts- und Steuerfragen.

Wie bei so vielen neuen Handelsideen wird die nächste Zeit erweisen, ob dieser Schritt noch rechtzeitig kommt, um die Abwanderung der Kunden aufzuhalten. Gegenüber der aktuellen Strategie (?) von GaleriaKarstadtKaufhof, die offenbar darin besteht, die Kaufhäuser in eine Mischung aus Abhol- und Einkaufszentren umzuwandeln, erweist sich Staples mutiger und hat ein Angebot rund um sein Kerngeschäft entwickelt.

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