StoreAnalytics setzt auf die Vorteile von iBeacons für den Handel.

von Christian Bach am 10.Juni 2014 in Local Heroes
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Neben MinodesStoreAna-Team macht sich mit StoreAnalytics ein weiteres deutsches Startup daran, eine auf Apples iBeacons-Technologie basierende Lösung für den Einzelhandel zu entwickeln. Das junge Gründerteam ist überzeugt, mit den Vorteilen der Instore-Bewegungsanalyse sowohl skeptische Kunden wie auch Händler überzeugen zu können.

Während der Begriff Startup zunehmend inflationär verwendet wird, trifft er auf StoreAnalytics wirklich zu: Das Gründerteam aus Marcel Florian und seinen Kommilitonen Ilja Weber und Ferdinand Wagner hat sich bei Studium an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt kennengelernt und ist ausnahmslos noch unter 25 Jahre alt. Die Studiengänge der Jungunternehmer – Kommunikationsdesign, Informatik und E-Commerce – dürften ihren Teil dazu beigetragen haben, dass man sich in der Freizeit nun ausgiebig seiner Vision vom „Einzelhandel 3.0“ widmet. „Wir arbeiten im Prinzip jeden Abend und jedes Wochenende an StoreAnalytics, da kommen gut 80 Stunden pro Woche zusammen“, berichtet Marcel Florian im Gespräch mit Location Insider.

Das Konzept von StoreAnalytics ähnelt dabei zunächst dem anderer iBeacon-Startups: mittels der von Apple entwickelten Mobilfunktechnologie werden die – anonymisierten – Bewegungsdaten von Kunden in Einzelhandelsgeschäften erfasst. Die Store-Betreiber erhalten dadurch nicht nur Einblick in die Effektivität ihres Ladenbaus oder der Platzierung von bestimmten Produkten, sondern können Kunden auch an ausgewählten Punkten mit gezielten Angeboten adressieren. Damit das möglich wird, gibt es als Gegenstück zur Analyseplattform StoreAnalytics die App Buylicity, die auf den Mobiltelefonen der Konsumenten installiert sein muss. Über diese wird nicht nur die Einwilligung zur Erfassung der Bewegungsdaten erteilt, sondern werden auch Angebote entsprechend der angelegten Nutzerprofile (Alter, Geschlecht) als Push-Nachricht ausgeliefert.

Shopping-Plattform vs. Whitelabel-Lösung

Storeanalytics-App„Für den Einzelhandel war es bisher eines der größten Probleme, Offline-Vorgänge zu tracken. Die iBeacon-Technologie ermöglicht nun genau das“, erklärt Marcel Florian. Um den Proof of concept für das Geschäftsmodell von StoreAnalytics zu erbringen, startet das Unternehmen in Kürze ein erstes Pilotprojekt in einem Würzburger Modegeschäft. Danach will StoreAnalytics/Buylicity anfangen, ein ganzes Netz an Einzelhändlern aufzubauen. Firmengründer Marcel Florian ist sich der dabei auf das junge Team wartenden Herausforderung bewusst: „Das ist ein bisschen so, wie wenn sich jemand das erste Faxgerät gekauft hat“ – damit der Einsatz von StoreAnalytics Sinn mache, müssten genug Endkunden Buylicity installieren. Gleichzeitig werde Buylicity erst dann attraktiv, wenn eine ausreichende Menge von Retailern das System unterstütze.

Das StoreAnalytics-Team geht dennoch davon aus, spätestens in zwei bis drei Jahren eine kritische Masse erreichen zu können. Ziel ist es, Einzelhändler dazu bewegen, die Lösung aktiv zu bewerben und beispielsweise durch die prominente Platzierung von Logos Kunden zum Download der App zu bewegen. Neben dem Aufbau von Buylicity als Einzelhandelsplattform ist aber auch vorgesehen, die von dem Startup entwickelte Technologie interessierten Retailern zur Integration in deren eigene Apps anzubieten. „Wir gehen davon aus, dass vor allem im Fashion-Bereich ein Interesse an einer Lösung wie unserer als ein Lifestyle-Produkt besteht“, erklärt Marcel Florian.

iBeacon-Technologie muss noch Hürden überwinden

storeanalyticsGerade im Datenschutz-sensiblen Deutschland ist das Konzept von StoreAnalytics aber alles andere als ein Selbstläufer. Wie Marcel Florian erklärt, lautet daher das Grundprinzip des Startups: „Wir nehmen nur die Infos, die uns der Nutzer freiwillig gibt.“ So habe man zunächst auch über ein Login per Facebook nachgedacht, was aufgrund der zusätzlichen Nutzerinfos attraktiv gewesen wäre. Doch habe man sich schließlich für eigene Benutzerkonten entschieden, um so den Anwender eine bewusste Entscheidung zu ermöglichen. „Da die Kunden aber viele attraktive Angebote wie zum Beispiel Discounts und spezielle Shopping-Touren erhalten, sind wir hier zuversichtlich“, erklärt der StoreAnalytics-Mitgründer.

Höher schätzt Marcel Florian dagegen die Hürden auf Seiten des Handels ein. Oft seien die Reaktionen zunächst skeptisch. „Ein Händler hat mir gesagt, er hat schon einen Internetanschluss und braucht StoreAnalytics deshalb nicht“, berichtet der Gründer amüsiert. Schwerer sei es dagegen, gegen die Ansicht anzukämpfen, das Geschäft laufe auch ohne digitale Innovationen gut. „Wenn ich mir dann aber die Zahlen anschaue, sind die oftmals gar nicht so toll“, erzählt Marcel Florian. Offener als der mittelständische Einzelhandel seien nationale Ketten, vor allem im Textilbereich, bei denen das Bewusstsein für Mobile Commerce schon recht hoch sei.

Auf dieses Bewusstsein hofft das Gründerteam von StoreAnalytics auch auf Investorenseite. Bald stehen VC-Gespräche an, die, wenn sie erfolgreich verlaufen, dem Drei-Mann-Startup einen dringend benötigten Schub verleihen könnten. „Wir stehen hier im Wettbewerb mit Unternehmen wie Minodes, dass mehrere Millionen Venture Capital im Rücken hat“, erklärt Marcel Florian, „aber auch wenn es mit den Investoren noch nicht gleich klappt, machen wir weiter und ziehen unser Ding durch.“ Denn langfristig gesehen entwickle sich der Handel auf jeden Fall in die Richtung von Lösungen wie StoreAnalytics und es warte ein riesiges Marktpotenzial auf das Würzburger Startup.


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