Streit um Betriebsrat bei Flink, HelloFresh senkt Prognose, Würth24 mit Ausgabeautomaten.

von Florian Treiß am 21.Juli 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Paris hat die 15-Minuten-Stadt bereits ausgerufen. Eine Stadt, die auf Lebensqualität ausgerichtet ist und nicht auf Autos. Alle wichtigen Ziele sollen dabei in 15 Minuten erreichbar sein, natürlich auch der Handel. Ein interessantes Konzept, dass auch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) spannend findet. Ein Interview mit ihr dazu habe ich für Sie heute am Ende des Newsletters verlinkt. Viel Spaß mit der Lektüre.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Streit um Betriebsrat bei Flink, HelloFresh senkt Prognose, About You und Zalando partnern bei Klimaschutz

Der Lebensmittel-Schnelllieferdienst Flink steht womöglich vor einer Schlammschlacht um die Gründung eines Betriebsrats. Denn mehrere Beschäftigte von Flink wollen ungeachtet einer bereits bestehenden freiwilligen Mitarbeitermitbestimmung namens Ops Committees einen Betriebsrat gründen. Ursprünglich war die erforderliche Wahl eines Wahlvorstands bereits für den morgigen 22. Juli vorgesehen, doch haben die Initiatoren den Termin mittlerweile in den September verlegt. Gegen die Verschiebung versucht Flink nun eine einstweilige Verfügung zu erwirken und will den Wahlvorstand wie ursprünglich geplant bereits morgen wählen lassen. Der Anwalt der Flink-Mitarbeiter*innen, der die Betriebsratgründung begleitet, vermutet dahinter böse Absichten.

Der Kochboxenversender HelloFresh aus Berlin hat zwar das 2. Quartal besser abgeschlossen als erwartet, senkt aber zugleich seine Prognose fürs Gesamtjahr. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz in den letzten drei Monaten um rund ein Viertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,957 Milliarden Euro, jedoch sank der operative Gewinn und wird zwischen 140 und 150 Millionen Euro liegen (Q2/2021: 158 Millionen Euro). Wegen des Ukraine-Kriegs und der gesunkenen Verbraucherstimmung soll der Konzernumsatz im Gesamtjahr währungsbereinigt nur noch um 18 bis 23 Prozent steigen, zuvor hatte HelloFresh noch einen Wert von 20 bis 26 Prozent angepeilt. Somit peilt der Konzern nun einen Jahresumsatz von rund 7,07 bis 7,37 Milliarden Euro an.

Die drei Online-Modehändler About You, Yoox Net-a-Porter und Zalando sind eigentlich direkte Konkurrenten, doch nun gehen sie eine Partnerschaft ein, und zwar beim Klimaschutz. Die drei Unternehmen gründen gemeinsam eine neue Online-Lernplattform, die ihre Markenpartner bei der Festlegung von wissenschaftlich fundierten Zielen zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen unterstützen soll. Diese Initiative ist ein wesentlicher Teil der eigenen Klimaschutzbemühungen der drei Unternehmen, die sich im Rahmen der Science Based Targets Initiative (SBTi) bereits ehrgeizige Reduktionsziele gesetzt haben.

MisterSpex mit neuer Filiale in Bonn, Josef Seibel mit Flagship-Store in Trier, Würth24 mit Ausgabeautomaten

Der Omnichannel-Optiker Mister Spex eröffnet fleißig weiter Filialen: Nachdem erst Ende Juni ein neuer Laden in Trier als insgesamt 60. Filiale eröffnet wurde, kommt nun ein Geschäft in Bonn hinzu. Vorstand Mirko Caspar sagt: „Auch in der zweiten Jahreshälfte bauen wir unsere Standortpräsenz sukzessive aus und wollen in diesem Jahr um insgesamt 20 neue Stores wachsen. Daher freue ich mich sehr über das Opening in der Bundesstadt Bonn und über unsere starke Präsenz in Nordrhein-Westfalen.“ Wie üblich ist es auch in der Filiale in Bonn möglich, nicht nur Brillen aus den Auslagen zu kaufen, sondern virtuell auf das gesamte Sortiment zuzugreifen, das mehr als 10.000 Brillen und Sonnenbrillen von über 100 Marken umfasst.

Auch die Schuhmarke Josef Seibel hat einen neuen Laden eröffnet, und zwar seinen ersten Flagship-Store in einer Top-A-Lage im Zentrum von Trier unweit der Porta Nigra. Dieser macht das neue Corporate Design des Unternehmens sichtbar, das letztes Jahr eingeführt wurde. Beim Eintritt in den Store erhalten die Kund*innen Einblicke in die Geschichte und das Knowhow des 136 Jahre alten Familienunternehmens und können den Weg vom Leder bis zum fertigen, in Handarbeit genähten Schuh nachvollziehen. Bilder gibt’s bei Stores + Shops. Fünf weitere Stores sind für Deutschland in Planung, ein weiterer im französischen Roppenheim.

Würth baut sein 24/7-Ladenkonzept weiter aus: In der Würth24-Filiale in Bitburg, Rheinland-Pfalz, bietet der Montagetechnik-Anbieter neuerdings einen Ausgabeautomaten für Verbindungselemente an, um den Rund-um-die-Uhr-Service weiter zu optimieren. Realisiert wurde das Projekt von Wanzl und Knapp: Wanzl lieferte dabei die benötigten Ladenbaukomponenten, sein IT-Partner Knapp implementierte die Backend-Technologie, wie Invidis berichtet. „Perspektivisch können wir so einen Großteil des Schrauben- und Dübelsortiments extrem flächeneffizient anbieten und erzielen eine Flächeneinsparung von etwa einem Drittel der Storefläche“, sagt Marina Schwarzstein, Leiterin für Ladenbau bei Würth.

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Reifenmontage auf eBay buchen, Verbesserter Einkaufswagen von Amazon, Bauministerin zur Zukunftsfähigkeit der Innenstädte

Käufer*innen neuer Autoreifen bei eBay können die Montage der Reifen nun gleich mitbestellen. Dabei können sie aus den bis zu 4.000 Werkstattpartnern von Alzura auswählen. „Potenzielle Käufer*innen, die bisher Hemmungen beim Online-Kauf von Reifen hatten, weil sie diese nicht montieren können, haben nun noch mehr Möglichkeiten, Reifen direkt in ihrer Nähe montieren zu lassen. Einfach kaufen, einen Termin ausmachen und montieren lassen“, sagt Karin Weissenberger, Head of eBay Motors. Beim Kauf von Autoreifen werden eBay-Kund*innen Werkstätten in ihrer Nähe angezeigt. Wenn sie die Montage dazu kaufen, erhalten die ausführenden eBay-Händler*innen die Adresse der ausgewählten Werkstatt als Versandanschrift, die sich dann wiederum um die Montage kümmert.

Das ist in der letzten Woche angesichts des Wirbels um den Prime Day etwas untergegangen: Amazon hat vor wenigen Tagen auch eine neue Version seines smarten Einkaufswagens namens Dash Cart vorgestellt. Bereits seit 2020 in ersten eigenen Läden im Test, gab es nun ein großes Update. Das Gerät ist dank verbauter KI-Kameras in der Lage, getätigte Einkäufe selbstständig zu analysieren und Geld von einer mit dem Kundenkonto verknüpften Kreditkarte abzubuchen. Der verbesserte Einkaufswagen soll nun in mehr US-Filialen von Amazon zum Einsatz kommen, und zwar sowohl bei Amazon Fresh als auch bei der Tochter Whole Foods.

„Ich finde den 15-Minuten-Stadt-Ansatz spannend. Das heißt, Sie wohnen, arbeiten und erledigen Ihren Alltag in einem Umkreis von einer Viertelstunde. Dahinter steht der Gedanke, zum Beispiel Werkstätten wieder in die Mitte der Stadt zu holen.“

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) spricht im „Handelsjournal“ über die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte. Dabei hält sie an dem Grundsatz „Stadt braucht Handel und Handel braucht Stadt“ fest, plädiert aber für eine stärkere Nutzungsmischung der Zentren. Ein lesenswertes Interview.

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