Swisscom stattet den Schweizer Modehändler Maggs mit Beacons aus.

von Christian Bach am 19.November 2015 in News

App Design (1)Interaktiv: Der Mobilfunker Swisscom arbeitet nicht nur an einem Online-Marktplatz, sondern hat den Schweizer Modehändler Maggs nun auch mit Beacon-Technologie ausgestattet. Maggs ist ein Concept-Store des traditionellen Berner Warenhauses Loeb und an sechs Standorten in der Schweiz vertreten. Das Handelsunternehmen ist der erste Swisscom-Kunde, der in der Schweiz die neu entwickelte Interact-Plattform nutzt. „Diese Plattform verknüpft Beacons und bindet eine digitale Kundenkarte in Form einer iOS– und Android-App sowie eine Instore-Lösung mit iPads für das Verkaufspersonal ein“, sagt Lukas Theiler, Head of Enterprise Mobility Consulting Swisscom, gegenüber Location Insider und fügt hinzu: „Die App reagiert auf die Beacons und bietet zahlreiche Funktionen.“ Kunden können über die Anfang November gelaunchte App persönliche Termine für Modeberatungen vereinbaren, Angebote abrufen, ihre Kleidergröße abfragen, den Punktestand der Kundenkarte abfragen und weitere Informationen einholen. Maggs wiederum kann über die Interact-Plattform unter anderem mit Kunden kommunizieren und beispielweise Gutscheine verschicken.

Beacons und iPads

IMG_3898 NeuSwisscom und Loeb haben Mitte Oktober rund 50 Beacons in allen sechs Maggs-Filialen in Aarau, Basel, Bern, Biel, Fribourg und Zürich installiert. Die Bluetooth-Funksender stammen von verschiedenen Startups aus Europa und Amerika. Demnächst will Swisscom aber auch eigene Beacons anbieten. Die Anzahl der bisher verwendeten Beacons unterscheidet sich je nach Größe der Geschäfte. „Die Beacons wurden hauptsächlich an den Schaufenstern und Eingängen angebracht, um Kundinnen und Kunden beim Vorbeigehen und beim Betreten des Stores zu kontaktieren“, erklärt Theiler und fügt hinzu: „Zudem wurde an jeder Kasse ein Beacon installiert, der zur kontaktlosen Identifikation der Kundenkarte dient. Der Kunde muss seine Kundenkarte also nicht mehr aus der Brieftasche hervorkramen, sondern einfach das Smartphone an den Beacon halten.“

App Design (9)Maggs-Mitarbeiter nutzen wiederum ein iPad, um auf einen sogenannten „inStore Assistant“ zuzugreifen. Damit können sie zum Beispiel Gutscheine der Kunden einlösen, Datensätze über Kunden anreichern und direkt mit ihm kommunizieren. „Konkret heißt das, dass die Mitarbeitenden mit der App Notizen und Bemerkungen über den Kunden sammeln, damit auch die Kollegen den Kunden entsprechend nahtlos beraten können“, sagt Theiler. Mitarbeiter können Kunden aber auch eine Nachricht aufs Smartphone schicken. Von einer persönlichen Nachricht über den Bestellstatus bis hin zu einer vordefinierten Dankesnachricht oder einem Feedback-Formular ist alles denkbar.

Downloads und Feedback

Laut Google Play liegt die Anzahl der Installationen für die Maggs-App bei zehn bis 50. Die Analyse-Plattform Priori Data zählt gerade einmal einen einstelligen Wert an Downloads für die iOS-Anwendung. Dabei haben allein zehn Swisscom-Mitarbeiter die iOS-App heruntergeladen. Damit sollte die Anzahl wohl auch im Bereich der Android-Version liegen. Lukas Theiler von Swisscom sagt: „Der Launch war Anfang November, daher ist es zu früh, diese Zahlen zu kommunizieren.“ Immerhin sollen Kunden bei einem ersten Test im Frühling in Bern positives Feedback gegeben haben. „Auch technisch weniger affine Mitarbeitende fanden sich schnell in der App und auf dem iPad zurecht“, sagt Theiler. Dafür müssen sie die App aber auch längerfristig aktiv nutzen.

Kosten, Interessenten und Funktionen

Pilot_3Wie viel genau solch ein Beacon-Projekt kostet, will bzw. kann Swisscom nicht preisgeben. „Dies hängt von der Anzahl und Größe der Läden und auch von den gewünschten Funktionen in der App ab“, erklärt Theiler. Swisscom steht auch schon in engem Kontakt mit weiteren Händlern: „Die Lösung ist erweiterbar und funktioniert auch für andere Branchen wie Restaurants, Museen, Tourismus, Flughäfen, Events und Großunternehmen“, sagt Theiler.

Neben Push-Nachrichten ermöglicht Swisscom auch weitere Funktionen, wie Indoor-Navigation und Mobile Payment. Das Schweizer Unternehmen bietet zwar solche Funktionen, Maggs nutzt sie aber noch nicht. Vielleicht traut sich ja ein anderer Händler an Beacon-basiertes Mobile Payment heran.


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