Tchibo beamt seine Kunden dahin, wo der Kaffee wächst.

von Christian Bach am 07.März 2016 in News
"VR-Smartphone-Brille" von Tchibo (Quelle: Tchibo.de)

„VR-Smartphone-Brille“ von Tchibo (Quelle: Tchibo.de)

Realitätsfern: Tchibo beamt Kunden dahin, wo der Kaffee wächst, und hat neben Kaffeebohnen neuerdings auch eine Virtual-Reality-Brille im Angebot. Die VR-Brille kostet mit 12,95 Euro auch in etwa so viel wie eine gute Packung Kaffee. Tchibo hat sich bei der Entwicklung offenbar Google Cardboard zum Vorbild genommen. User können die Brille nutzen, um mithilfe ihres Smartphones „beeindruckende Filme, Spiele, Bilder & mehr in virtueller Realität“ abzurufen, heißt es in der Produktbeschreibung. Die sogenannte „VR-Smartphone-Brille“ soll „das Smartphone in einen Virtual-Reality-Viewer verwandeln und macht Filme, Spiele und mehr in virtueller Realität erlebbar. Die über kostenlose Apps erhältlichen Filme, Spiele, virtuellen Museumsführungen oder 360°-Bilder aus der ganzen Welt werden einfach auf das Smartphone geladen“, heißt es bei Tchibo weiter. Kunden müssen anschließend ihr Smartphone in die Halterung stecken. Mit der passenden App soll das 3D-Bild den Kopfbewegungen folgen. Wo Kunden die entsprechenden Apps herunterladen können, liegt zwar auf der Hand, wird aber auf der Webseite nicht verraten. Wer in die virtuelle Realität abtauchen will, muss das zudem ohne Tchibo machen. Eine Virtual-Reality-App des Kaffeerösters gibt es nämlich noch nicht. Die Papphalterungen sind bis zu einer Smartphonebreite von 83 mm nutzbar. Lustig ist, dass Tchibo noch einmal ausdrücklich darauf hinweist, dass die „VR-Smartphone-Brille“ ohne Smartphone geliefert wird. Alles andere wäre auch ein bisschen vermessen für den Preis.

Weniger lustig ist dagegen, dass Tchibo derzeit laut „Lebensmittel Zeitung“ sein Geschäftsmodell umbaut. Damit reagiert das Hamburger Unternehmen auf seine anhaltende Schwäche im Nonfood-Geschäft. Ab 2017 soll ein neues Konzept für mehr Frequenz und Flexibilität im Lebensmittelhandel und in den Filialen sorgen. Tchibo will bis Ende 2017 bis zu 350 Mitarbeiter vor die Tür setzen will. Denn der Kaffeeröster will sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung des Handels neu aufstellen. Da ist eine VR-Brille im Sortiment aber nur ein Mini-Schritt. Einen neuen Kunden hat Tchibo durch die VR-Brille auf jeden Fall schon einmal gewonnen:


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