Tina Müller wirft bei Douglas hin, Galeria-Staatshilfe bringt nichts, 27 Prozent nutzen Lebensmittellieferdienste.

von Florian Treiß am 21.Oktober 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

das ist doch mal eine abgefahrene Idee: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben zusammen mit QS by s.Oliver eine Modekollektion herausgebracht, die das neue, bunte Sitzmuster für Busse und Bahnen mitten in das bunte Leben der Stadt bringen soll. Die Kollektion wurde diese Woche mit einer Moden­schau im U‑Bahntunnel am Pots­da­mer Platz vor­ge­stellt, außerdem gibt’s unter dem Motto „Mehr Street kann Wear nicht sein“ einen Videoclip bei YouTube. Erhältlich sind die Pieces in einem Pop-Up-Store der BVG am U-Bahnhof Alexanderplatz sowie online-exklusiv bei Zalando.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß

Tina Müller wirft bei Douglas hin, Galeria-Staatshilfe bringt nichts

Tina Müller wird bei Douglas durch Sander van der Laan abgelöst

Tina Müller wird bei Douglas durch Sander van der Laan abgelöst (Bild: Douglas)

Der Beauty-Händler Douglas bekommt einen neuen Boss: Sander van der Laan (54), früherer Chef des niederländischen Non-Food-Discounters Action, übernimmt am 1. November die Leitung der größten deutschen Parfümeriekette. Die Personalie ist ein Paukenschlag, denn van der Laan folgt auf Tina Müller (54), eine der profiliertesten Managerinnen des Landes, die offenbar selbst hingeworfen hat. Sie zieht laut „manager magazin“ (Paywall) damit die Konsequenzen aus einem Strategieschwenk des Douglas-Eigentümers CVC. Der Finanzinvestor will Douglas vorerst doch nicht an die Börse bringen, sondern will bei Douglas zunächst vor allem weiter die Kosten nach unten drücken, nachdem in letzter Zeit schon zahlreiche Filialen schließen mussten. Müller wiederum hatte zuletzt neue Luxus-Stores u.a. auf der Düsseldorfer Kö eröffnet. In einem LinkedIn-Beitrag feiert Müller zum Abschied ihre Erfolge bei Douglas und gibt sich versöhnlich, schließlich soll sie dem Unternehmen als Aufsichtsrätin verbunden bleiben.

„So traurig und schmerzhaft es ist: Die Betriebsform des Warenhauses hat sich überlebt – gerade für junge Kunden ist sie weder relevant noch attraktiv. Vor 30 Jahren war ein großes Sortiment unter einem Dach mal ein Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile hat sich der Einzelhandel aber aufgefächert. Auf jedes Sortiment von Galeria Karstadt Kaufhof kommt mindestens ein starker Wettbewerber – sei es bei Mode, Elektronik oder Lebensmitteln. Um nur die größten zu nennen: Zalando, Mediamarkt Saturn und allen voran: Amazon.“

Handelsjournalistin Solveig Gode kommentiert bei Business Insider, dass sie davon ausgeht, dass weitere Staatshilfen Galeria Karstadt Kaufhof nicht mehr retten können. Auch die Annahme, dass eine weitere Staatshilfe den Staat günstiger käme als eine Rettung, will sie nicht unterstützen. Zwar hat die Uni St. Gallen berechnet, dass eine Insolvenz von Galeria den Fiskus und Sozialkassen ungefähr 2,4 Milliarden Euro kosten würde, u.a. da 17.000 Beschäftigte dann arbeitslos werden würden. Doch der Arbeitsmarkt sei so robust wie lange nicht mehr – und angesichts des Personal- und Fachkräftemangels insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel sowie in der Gastronomie dürften viele Beschäftigte viel schneller einen neuen Job als erwartet findet.

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Vidar Sport gewinnt bei Founders League, wer LVMH übernehmen könnte

Teilnehmer*innen der ersten Founders League Live-Show (Foto: Vincent Pötzsch / BDX Media)

Bei der ersten Ausgabe der Founders League Live-Show am Mittwochabend in Leipzig (Videomitschnitt hier) hat sich das Frankfurter Jungunternehmen Vidar Sport mit seinem Pitch gegen fünf andere Startups durchgesetzt. Vidar Sport wurde von Christoph Behroz und Rouven Kneipp gegründet und entwickelt nachhaltige Sportbekleidung aus Tencel (Holzfasern), die nach dem Sport nicht stinken soll. Das Startup produziert laut eigenen Angaben ausschließlich unter fairen Bedingungen in Portugal. 2020 komplett aus Eigenmitteln der Gründer gestartet, möchte Vidar Sport dieses Jahr erstmals die Marke von 100.000 Euro Umsatz knacken.

Bernard Arnault ist Chef des Luxus-Konglomerats LVMH und der reichste Europäer. Unter anderem die Marken Louis Vuitton oder Christian Dior gehören zu seinem Imperium. In den nächsten Jahren will er LVMH an eines seiner fünf Kinder übergeben. Doch welches hat das meiste Potenzial? Luca Schallenberger von Business Insider stellt alle fünf potenziellen Thronfolger*innen vor, die allesamt schon Business-Erfahrung haben: Seine Tochter Delphine ist stellvertretende Chefin bei Louis Vuitton. Sein zweiter Sohn Antoine arbeitet als CEO der Schuhmarke Berluti. Die drei Kinder aus zweiter Ehe sind CEO der Schmuckmarke Tiffany, CEO der Uhrenmarke Tag Heuer und Entwicklungschef bei den Louis Vuitton Uhren.

Schon 27 Prozent nutzen Lebensmittellieferdienste, Schneckenpost trifft auf Interesse

Der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland entwickelt sich rasant weiter. Immerhin 27 Prozent der Deutschen haben bereits Lebensmittel online bestellt und sich direkt an die Tür bringen lassen, ergibt eine repräsentative GfK-Umfrage im Auftrag von Mastercard. Demnach lässt sich mehr als ein Drittel der E-Food-Besteller*innen (34 Prozent) mindestens einmal pro Woche und jede*r Fünfte (21 Prozent) sogar mehrmals die Woche mit ​​Lebensmitteln beliefern. Der Markteintritt von Quick-Commerce-Anbietern wie Flink oder Gorillas ist zudem ein echter Gamechanger für E-Food: 46 Prozent der E-Food-Besteller*innen erwarten eine Lieferung innerhalb einer Stunde, 6 Prozent sogar innerhalb von 15 Minuten.

Der Schweizer Onlinehändler Galaxus nennt es liebevoll die Schneckenpost: Gemeint ist eine neue Versandoption, bei der Kund*innen eine „langsamere Lieferung“ auswählen können, um die Logistik-Crew des Unternehmens speziell abends und an Montagen zu entlasten – und bald auch während des Weihnachtsgeschäfts. Laut einer statistischen Auswertung von Galaxus kommt die Schneckenpost, die im August eingeführt wurde, besonders gut bei Frauen und bei älteren Jahrgängen an. Nach Ländern aufgeteilt, dürfen in der Schweiz 14,5 Prozent der Bestellungen ein oder zwei Tage später als üblich ankommen. In Deutschland beträgt die Quote 17,6 Prozent und in Österreich sogar 25,8 Prozent.

Veranstaltungstipps

Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:

Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.

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