Verdi zu Galeria-Plänen, Streichpläne von Filialisten, Wendepunkt bei 1A-Lagen.

von Florian Treiß am 28.Juli 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

der Luxusbranche geht es wieder gut: Nachdem wir gestern bereits über den Umsatz- und Gewinnsprung von LVMH berichtet haben, zieht der Gucci- und Balenciaga-Konzern Kering mit starken Zahlen nach. Im 2. Quartal 2021 gab’s gegenüber dem Corona-Quartal im Vorjahr ein Umsatzplus von 95 Prozent und ein Umsatzplus von 11,2 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2019, also dem Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie. Offenbar kehrt die Lust auf Luxus bei vielen Menschen nun zurück.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Verdi zu Galeria-Plänen, X+Bricks sichert sich Real-Immobilien, Streichpläne von Filialisten

Schaufenster von Galeria Karstadt Kaufhof in Hildesheim (Bild: CorinnaL / Shutterstock.com)

Die Gewerkschaft Verdi begrüßt die Investitionspläne von Galeria Karstadt Kaufhof, über die wir am Montag berichtet hatten: Verdi-Handelsexperte Orhan Akman sagt: „Wir sehen viele richtige Schritte. Es ist wichtig, dass in die Filialen und den Online-Handel investiert wird. Den Weg wollen wir kritisch begleiten“. Es sei richtig, „das Unternehmen dezentral aufzustellen und die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen“, betonte Akman gegenüber der „WAZ“. Hamburg und Berlin seien als Paderborn oder Kassel. Ein Neustart unter dem Namen Galeria sieht das GKK-Aufsichtsratsmitglied aber skeptisch: „Als Kunde fände ich es richtig, die Namen Karstadt und Kaufhof weiterhin an den Häusern sichtbar zu lassen.“

Der Immobilien-Investor X+Bricks kauft 34 „lebensmittelgeankerte“ Immobilien, die bislang von der Supermarkt-Kette Real genutzt wurden. Verkäufer ist die russische SCP-Gruppe, die Real vom Metro-Konzern übernommen hatte und nun zerschlägt. Der Deal ist rund eine Milliarde Euro schwer und sichert X+Bricks eine durchschnittliche Mietvertragslaufzeit von 16 Jahren mit den neuen Mietern Kaufland, Edeka und Globus. X+Bricks verdoppelt durch den Kauf der Immobilien den Wert seines Portfolio auf nun zwei Milliarden Euro und verfügt nun über insgesamt 240 Objekte.

Welche Filialisten dünnen derzeit ihre Netzwerk an Standorten aus? T-Online hat hierzu eine kleine Übersicht zusammengestellt: So gibt der französische Modehändler Promod den stationären Handel in Deutschland komplett auf und schließt alle 32 Filialen. Streichpläne gibt es aber auch von diversen anderen Ketten wie Depot, das bis Ende des Jahres 35 Filialen schließen will, oder Douglas, das in Deutschland rund 60 der mehr als 430 Läden dicht machen will. Ebenfalls in der Liste vertreten sind Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, H&M, Klier, Media-Markt-Saturn, Pimkie, Real und Zara.

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Wendepunkt bei 1A-Lagen, Navabi und Remix wechseln Besitzer, Marks & Spencer verbessert Click & Collect

Der Handelsimmobilienspezialist Comfort sieht einen Wendepunkt bei den Vermietungen von 1A-Lagen erreicht: Aktuell nehme diese Erholung vor dem Hintergrund der Corona-Lockerungen mehr Fahrt auf. Unternehmen wie Globetrotter, New Yorker, s.Oliver, Calzedonia/intimissimi, Tally Weijl, JD Sports, Decathlon, Maison du Monde, Butlers, Teufel Lautsprecher, Dyson oder Victorinox seien mit Relocations beziehungsweise Standort- und Mietoptimierungen im Zuge der Expansion aktiv. Außerdem würden auch verschiedene ausländische Marken derzeit nach Deutschland expandieren.

Navabi-Profil auf Instagram

Im Online-Modesegment gibt’s zwei interessante Akquisitionen: Der auf Übergrößen spezialisierte australische Bekleidungshändler City Chic Collective vergrößert sein Portfolio in Europa weiter und übernimmt den deutschen E-Commerce-Spezialisten Navabi, die nach einer Insolvenz zunächst noch einen Neuanfang aus eigener Kraft versucht hatte. Und der amerikanische Second-Hand-Anbieter ThredUp will für seine Expansion nach Europa das bulgarische Unternehmen Remix übernehmen und will sich dafür, nur wenige Monate nach dem Börsengang, nochmal frisches Kapital an der Börse besorgen.

Die britische Warenhauskette Marks & Spencer reagiert auf die steigende Kundennachfrage nach Click & Collect mit einem verbesserten Service, der zunächst in 22 Geschäften getestet und bis Weihnachten auf weitere 56 Filialen ausgeweitet werden soll. Mit dem neuen Service checken Käufer über Displays im Geschäft ein, wenn sie ihre Online-Bestellung abholen. Die Mitarbeiter werden mit einer Nachricht benachrichtigt, wo das Paket zu finden ist, sodass sie es schneller abholen können. Der Service sorgt dafür, dass sich die Käufer nicht mehr am Abholschalter anstellen müssen. Zudem können über die Self-Service-Displays auch Retouren abgegeben werden, die in spezielle Retourenfächer gelegt werden können.

Offerista mit Bing-Integration, Online- vs. Offline-Shopping, Kundenzentrierung im Handel

Der Spezialist für digitales Handelsmarketing Offerista, bekannt für Apps wie Marktjagd, kooperiert ab sofort mit Microsoft Bing als strategischer Partner. Handels- und Herstellermarken können somit die Konsumenten direkt in der Suchmaschine mit ihrer Angebotskommunikation erreichen. Die Kunden von Offerista, zu denen bspw. Edeka, dm-drogerie oder Medion gehören, sollen durch die Integration von einer noch größeren Reichweite des Offerista Native Networks profitieren, zu dem u.a. auch Focus Online, die bring! Einkaufsliste oder die Kundenkarten-App Stocard gehört.

Eine Umfrage von Klarna stellt das Einkaufsverhalten der deutschen im stationären und im Online-Handel gegenüber: In acht der zwölf untersuchten Produktkategorien geben die deutschen Verbraucher*innen derzeit den größten Teil ihres Geldes beim Online-Shopping aus. Die einzigen Produktkategorien, bei denen sich die Verbraucher*innen überwiegend für den stationären Handel entscheiden, sind Lebensmittel, pharmazeutische Produkte, Beauty sowie Produkte für Haus & Garten. Während im März noch 57 Prozent mindestens einmal pro Woche im stationären Handel eingekauft haben, waren es im Mai 72 Prozent. Der Anteil der „Wochenkäufer“ im Onlinehandel stieg prozentual noch deutlicher von 22 auf 40 Prozent.

Kundenzentrierung im Handel mag auf dem ersten Blick selbstverständlich klingen, denn ohne Kunden kein Umsatz. Doch viele Marken und Händler konzentrierten sich lange auf das Wachstum ihrer Firmen und ließen die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kundschaft außer Acht. Quantität statt Qualität hieß es lange, Masse statt Fokus. Jedoch zeigen Retailer und Marktplätze wie etwa Mytheresa, dass ein kundenzentrierter Businessplan zu großem Erfolg verhilft. Auch Amazon will Kund*innen zukünftig mehr einbeziehen. Die Provider Zenloop und Crifbürgel wiederum zeigen, mit welchen Tools eine erfolgreiche Customer Centricity gelingen kann. Einen Überblick zum Thema gibt’s im K5-Blog.

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