Virtuelle Zukunft des Handels: Was uns im Metaverse erwartet

von Florian Treiß am 06.September 2022 in News, Trends & Analysen

Laut der Accenture-Studie „Meet Me in the Metaverse: The Continuum of Technology and Experience ­Reshaping Business“ ist mehr als jeder zweite Consumer weltweit (55 %) der Meinung, dass sich Alltag und Lebensweise immer mehr in die virtuelle Welt verlagern. Die überwiegende Mehrheit (90 %) der Führungskräfte im Einzelhandel geht davon aus, dass führende Marken die virtuelle Welt erweitern werden, um sie realistischer zu gestalten. Doch was genau ist das Metaverse? Welche Rolle spielen dabei NFTs und Digital Fashion? Und welche Potenziale birgt der „Metaverse Commerce“ für Brands und Retailer?

Der Begriff Metaverse ist in aller Munde, spätestens seit Mark Zuckerberg seinen Facebook­Konzern in Meta umbenannt hat und das Metaverse zum nächsten großen Ding im Internet ausgerufen hat. Gekoppelt ist der Begriff Metaverse mit dem Begriff Web 3 oder Web 3.0, der nächsten Generation des Internets, in dem Menschen eine Art Teil des Internets werden sollen. Aktuell gibt es dabei gar nicht das eine Metaverse, sondern verschiedene Metaversen. Zu den bekannteren Metaversen zählen dabei virtuelle Welten wie Decentraland oder The Sandbox, in denen Menschen zusammenkommen, um zu spielen, einzukaufen, sich mit Kollegen zu treffen oder Konzerte zu besuchen. Dabei nehmen die User heute die Gestalt digitaler Avatare an. In Zukunft könnte sich das Metaverse aber noch stärker in Richtung Mixed Reality entwickeln, bei dem unsere Avatare uns als echten Menschen gleichen.

Virtuelle Grundstücke für Millionenbeträge

In diesem Zusammenhang ist ein Hype um digitale Mode und virtuelle Grundstücke entstanden, die zu Handelsgütern geworden sind. So machten jüngst Meldungen die Runde, dass virtuelle Grundstücke auf Decentraland und The Sandbox für Millionenbeträge die Besitzer gewechselt haben. So hat beispielsweise der Münchner Luxusmode-Designer Philipp Plein für 1,4 Millionen Dollar ein Grundstück in Decentraland gekauft, um dort u. a. Fashion Shows durchzuführen und digitale Kleidungsstücke als NFTs zu verkaufen.

Doch was wiederum sind NFTs? Das sind nicht austauschbare, digitale Echtheitszertfikate. Designer wie Philipp Plein nutzen dieses Phänomen, um limitierte digitale Kleidungsstücke herauszubringen, mit denen User ihre Avatare schmücken können. Auch Firmen wie beispielsweise Adidas, Dolce & Gabanna oder Nike haben bereits virtuelle Bekleidung in NFT-Form verkauft.

NFTs als zentrales Element im Metaverse Commerce

Schon also sind wir mittendrin im „Metaverse Commerce“: Dabei sind virtuelle Grundstücke und digitale Mode im Grunde nur zwei Beispiele für verschiedenste Dinge, die über das Metaverse gehandelt werden können ‒ dies macht das Phänomen auch für Brands und Retailer so relevant. So gibt es auch bereits Plattformen für digitale Sammelkarten von Sportlern wie Fanzone, während es zum Beispiel das Unternehmen Timeless möglich macht, mit NFTs in echte Sammlerstücke zum Anfassen wie etwa wertvolle Sneaker, Uhren oder Luxusautos zu investieren, und das auch in Bruchstücken. Heißt: Auf der Plattform können sich tausende Menschen als Anleger zum Beispiel einen Porsche-Oldtimer teilen und auf eine Wertsteigerung des echten Fahrzeugs hoffen. Die Plattform BlockBar wiederum ermöglicht Investments in NFTs von virtuellen Spirituosen, die ein reales Pendant haben. Bei Bedarf kann der NFT so später zum Beispiel in einen echten Whisky zum Trinken umgetauscht werden.

An den letzten beiden Beispielen zeigt sich auch, dass sich virtuelle und reale Welt bereits jetzt vermischen ‒ und die NFT-Technologie nicht nur für den Handel in virtuellen Welten wie Decentra­land taugt, sondern damit auch haptische Produkte gehandelt werden können. Genauso ist es auch denkbar, dass Händler und Marken auf Metaverse-Plattformen virtuelle Stores eröffnen, in denen eben nicht nur digitale Produkte gekauft werden können, sondern auch Waren für die Lieferung nach Hause. Wenn beide Welten entsprechend zusammenwachsen, könnte dies gerade im Bereich Fashion mit einer vorherigen virtuellen Anprobe einhergehen, ob das Kleidungsstück auch wirklich unserem virtuellen Zwilling passt ‒ das könnte zugleich die Retourenquoten senken und die Umweltbelastung für unnötige Transportwege reduzieren. Auch komplexere Produkte könnten sehr gut im Metaverse verkauft werden, etwa echte Autos, die dort virtuell konfiguriert und in einer Lieblingsumgebung zur Probe gefahren werden können.

Stores im Metaverse als zusätzliche Frontends

Entwickeln sich Handel und das Metaverse in diese Richtung, so könnten Stores bei Decentraland, The Sandbox, Roblox, Fortnite & Co. zu verschiedenen neuen Frontends für Retailer und Brands werden. So dürfte der Bedarf an einer flexiblen Commerce-Infrastruktur, die virtuelle Präsenzen auf solchen Plattformen als zusätzliche Frontends neben Webshops, Apps und stationären Läden anbinden kann, weiter wachsen. Natürlich weiß heute noch niemand, wohin sich das Thema Metaverse in den nächsten Jahren entwickelt. Doch jetzt ist es an der Zeit, sich mit den virtuellen Welten vertraut zu machen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie Ihr Unternehmen dort mitmischen könnte.

Kostenloses Whitepaper

Dieser Beitrag erschien zuerst im Whitepaper „Erfolgsrezepte für Digital Commerce“. Darin liefern wir vom Retail-Fachdienst Location Insider gemeinsam mit commercetools, dem Best-in-Class-Backend für Händler und Marken, Ihnen Inspiration, wie Sie im ­Digital Commerce erfolgreich sein und schnell wachsen können.

Das Whitepaper enthält unter anderem Best Practices von Cazoo, Emma, John Lewis und Lakrids by Bülow. Außerdem erwartet Sie u. a. eine Umfrage mit Statements von acht Experten, die ihre persönlichen Erfolgsrezepte im Digital Commerce verraten. Zudem erläutern wir, welche Themen im Digital Commerce momentan besonders vielversprechend sind. Und wir geben einen Ausblick, was Händler und Marken im Metaverse erwartet.

Die Themen des Whitepapers im Überblick:

  • What’s hot in Digital Commerce?
  • Expertenumfrage: Was ist Ihr Erfolgsrezept im Digital Commerce?
  • Erfolgsstories von John Lewis, Emma – The Sleep Company, Lakrids by Bülow, Cazoo
  • Interview mit Dirk Hoerig (CEO commercetools) und Thomas Gottheil (SVP Commerce Experience commercetools)
  • Wie Sie mit commercetools den nächsten Schritt im Digital Commerce gehen
  • Virtuelle Zukunft des Handels – was uns im Metaverse erwartet

Gratis-Download des Whitepapers:

Unser Whitepaper „Erfolgsrezepte für Digital Commerce“ können Sie hier gratis anfordern!


Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von Location Insider. Wir liefern darin täglich gegen 11 Uhr business-relevante Hintergründe zur Digitalisierung des Handels.

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.

Artikel teilen