Waterdrop bekommt 60 Millionen, Umsatzschwund im Dezember, Lindner zweifelt an 2G.

von Florian Treiß am 01.Februar 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Klarna macht als Finanzdienstleister den Rechnungs- und Ratenkauf im Onlinehandel, aber auch bei stationären Läden wie H&M, möglich. Doch damit können offenbar nicht alle Menschen verantwortungsvoll umgehen: Die Kollegen von FinanceFWD haben in der Social-Media-App TikTok entdeckt, dass dort Nutzerinnen und Nutzer dem Hashtag #Klarnaschulden ihre Kontostände bei Klarna teilen – oftmals handelt es sich um vierstellige Schulden. „Junge, ich bin Stammkunde bei Inkasso“, schreibt ein Nutzer. Das wirft die Frage auf: Treiben Klarna und Co. eine ganze Generation in die Überschuldung? Lesen Sie hier mehr dazu. Und die wichtigsten News aus der Welt des Handels lesen Sie wie immer in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Partnerbeitrag: Berührungslose Displays als „Tor zur digitalen Einkaufswelt“ im LEH


AMERIA präsentiert vom 7. bis 18. Februar die Future of POS Weeks als virtuelles Warm-up zur ISE & EuroCIS. Lust auf Abwechslung? Lassen Sie sich für 15 Minuten aus dem Home Office heraus abwechslungsreich und kostenlos zum Thema Digitaler werden am POS inspirieren. Im Vorfeld der Online-Veranstaltung mit virtuellem Showroom und mehreren Webinaren spricht AMERIA-CEO Albrecht Metter im Interview über die Vorteile von berührungslosen Displays.
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Nike sucht Metaverse-Chef, Waterdrop bekommt 60 Millionen, veganes „Ei“ von Veganz

Nachdem der Sportartikelkonzern Nike im November eine Präsenz im Online-Spiel Roblox eröffnet hatte, das sich anschickt, eines der führenden „Metaversen“ zu werden, sucht Nike nun einen „Director of Metaverse Engineering“. Der oder die Metaverse-Expert*in soll u.a. verantwortlich zeichnen für die „Entwicklung von schnellen End-to-End-Konzeptnachweisen, Prototypen und Produktion von Metaverse-Software- und Gerätelösungen.“Auskennen sollten sich Interessierte mit Technologien wie dem Web 3.0, Spatial Web, NFTs und DLT. Der Fachdienst BTC-Echo hat sich die Stellenausschreibung näher angeschaut.

Das Wiener Startup Waterdrop verkauft kleine, zuckerfreie Brausetabletten, die herkömmlichem Leitungswasser Geschmack verleihen. Und diese Idee kommt nicht nur bei einer Millionenzahl an Kund*innen gut an, sondern auch bei Investoren: Im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde erhält Waterdrop nun 60 Millionen Euro an frischem Kapital. Neuer Hauptinvestor ist Temasek, ein Staatsfonds aus Singapur, der bereits an Tech-Firmen wie dem Lieferdienst Doordash oder dem Berliner Travel-Unicorn Omio beteiligt ist. Einige Bestandsinvestoren beteiligten sich ebenfalls erneut an Waterdrop, darunter Bitburger Ventures, Founders Future und Alexandra Arnault, dessen Vater den Konzern hinter der bekannten Luxus-Marke Louis Vuitton führt.

Wenige Wochen nach seinem Börsengang bringt Veganz, Hersteller veganer Lebensmittel aus Berlin, nun eine vegane Alternative zum Frühstücksei heraus. Es „sieht nicht nur aus wie ein Ei, es riecht und schmeckt absolut identisch“, verkündet CEO Jan Bredack. Genau genommen werden es zwei Produkte sein: Einmal das sogenannte „Das Ei“, das in geschnittener Form einem hartgekochten Frühstücksei ähneln wird. Und zum anderen ein „Rührei-Ersatz in einer praktischen Flasche zum einfachen Dosieren direkt in der Pfanne“.

Umsatzschwund im Dezember, Lindner zweifelt an 2G im Handel, 2G-Urteil in Hessen

Schwaches Weihnachtsgeschäft: Im Dezember 2021 sanken die Umsätze im deutschen Einzelhandel gegenüber dem Vormonat November kalender- und saisonbereinigt real um 5,5 Prozent, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Der Rückgang im Dezember steht vermutlich im Zusammenhang mit der Einführung der 2G-Regel in vielen Geschäften des Einzelhandels sowie dem Einfluss der Kalender- und Saisonbereinigung aufgrund der Weihnachtsfeiertage, so die Behörde. Aber selbst der Internet- und Versandhandel verzeichnete im Dezember ein reales Umsatzminus von 5,7 Prozent gegenüber dem November. Das spricht dafür, dass sich viele Online-Käufer*innen schon im November zum Black Friday mit Weihnachtsgeschenken eingedeckt haben.

Nach dem Solidaritätsschreiben der vier großen deutschen Lebensmittelketten Aldi, Edeka, Lidl/Kaufland und Rewe an mehrere deutsche Spitzenpolitiker, in dem sieein Ende der 2G-Regeln für Non-Food-Händler fordern, hat FDP-Chef Christian Lindner Zweifel an der geltenden Regelung geäußert: „Ich stelle mir persönlich die Frage, ob wir wirklich auf Dauer die sehr scharfen Zutrittsbeschränkungen im Handel brauchen. Da entsteht ja ein wirtschaftlicher Schaden. Und da muss eben immer gefragt werden, ob der Schaden in einem richtigen Verhältnis steht zum zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen.“ Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wiederum will sinkende Inzidenzzahlen abwarten, bevor 2G in Berlin aufgehoben wird, so ein aktueller Überblick des „Tagesspiegels“.

Die Betreiberin dreier Modehäuser hat vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt mit einem Eilantrag gegen die 2G-Regel in Hessen einen Erfolg erzielt und darf ihre Läden vorerst wieder ohne 2G-Beschränkungen betreiben. Allerdings gilt das Urteil nicht für den gesamten Modehandel in Hessen, sondern ist zunächst nur eine Einzelfallentscheidung. Das Grundrecht auf Gleichbehandlung der Modegeschäft-Betreiberin sei durch die aktuelle Corona-Schutzverordnung verletzt, so das Gericht. Aus der Verordnung gehe nicht ausreichend hervor, welche Ladengeschäfte unter die 2G-Zugangsbeschränkung fallen sollen. Außerdem werde im Sozialgesetzbuch neben Ernährung und Körperpflege auch Kleidung als Regelbedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts genannt.

Handelsmieten stabilisieren sich, Jüngere DIY-Kunden wollen ausprobieren

Nachdem die Spitzenmieten im deutschen Einzelhandelsmarkt im ersten Halbjahr 2021 für die Big-10-Standorte zwischen vier und acht Prozent nachgaben, hat der Immobilienspezialist JLL im zweiten Halbjahr stabile Mieten verzeichnet. „Für 2022 werden stabile Spitzenmieten erwartet. Voraussetzung: Die Pandemie kann weitgehend unter Kontrolle gebracht werden“, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Zudem attestiert JLL, dass der stationäre Handel trotz Pandemie weiterhin gute Aussichten für Immobilien-Investoren bieten, so das Unternehmen in einem separaten Fachbeitrag. Wichtig sei jedoch, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen, Besucherstrukturen zu betrachten und dieses Wissen zur Optimierung der Immobilien zu nutzen.

Der Handelsverband Heimwerken, Bauen Garten (BHB) hat 18- bis 39-jährige DIY-affine Kunden eingeladen, ihre Wünsche an Baumärkte und Gartencenter zu formulieren. Diese jüngere Altersgruppe (Generation Y und Z) sieht in Bauen, Heimwerken bzw. Gärtnern mit großer Mehrheit (86 Prozent) die Möglichkeit, ihre Individualität auszudrücken und sucht ständig neue Herausforderungen (80 Prozent). Beim Einkauf in stationären Bau- und Gartenmärkten wünschen sich viele von ihnen erlebbare Produkte, die z. B. vor dem Kauf getestet werden können und deren Anwendungsvielfalt sichtbar wird. 82 Prozent wünschen digitale Unterstützung bei Produktinformationen und Hilfe bei der Produktauswahl.

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