Zara-Mutter Inditex erholt sich, Starbucks mit CEO-Wechsel, Self-Checkout-Terminal von Anker.
von Florian Treiß am 17.März 2022 in NewsLiebe Leserinnen & Leser,
haben Sie manchmal auch das Gefühl, dass im Onlinehandel das ganze Jahr über Sale ist und dass deshalb große Verkaufsevents wie Black Friday nicht mehr so richtig ziehen? Da fühlte es sich für mich gestern fast komisch an, bei About You ein T-Shirt zum vollen Preis zu bestellen, weil ausnahmsweise mal kein Sale war und ich auch keinen passenden Rabattcode rumliegen hatte. Heute morgen dann das selbe Spiel: Auch die Vitaminkapseln, die ich anderswo bestellen wollte, gab’s partout nur zum vollen Preis, selbst ein „ergoogelter“ Rabattcode funktionierte nicht. Immerhin: Mit einem Vorratskauf von gleich zwei Packungen konnte ich wenigstens die Versandkosten sparen. Und nun zu unseren News des Tages, die ebenfalls ohne Rabatt auskommen.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
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Heute um 13:30 Uhr startet die Panel-Reihe „Zusammen noch stärker“ von eBay. Linde Scheers (eBay), Maike Schnell (Google) und Dara Kossok-Spieß (HDE) sprechen über die Gleichstellung von Frauen im Handel. Dabei beleuchten sie den Status Quo sowie Lösungen und Wünsche an Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Hier geht’s zum Event.
Zara-Mutter Inditex erholt sich, Vestiaire Collective mit US-Übernahme, Starbucks mit CEO-Wechsel
Der spanische Modekonzern Inditex, zu dem Zara, Massimo Dutti, Pull&Bear und Bershka, konnte sich im Ende Januar beendeten Geschäftsjahr deutlich erholen. Zwar erzielte der Konzern einen Umsatz von 27,7 Milliarden Euro und damit noch immer rund 600 Millionen weniger als im Vor-Corona-Zeitraum zwei Jahre zuvor. Im Vergleich zum pandemiegeprägten Geschäftsjahr bis Ende Januar 2021 legte der Umsatz aber um 36 Prozent zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdreifachte sich nahezu auf 4,3 Milliarden Euro. Aktuell steht Inditex aber vor der nächsten Herausforderung: Russland ist der zweitstärkste Markt des Unternehmens. Inditex hat dort wegen des Ukraine-Kriegs alle 502 Filialen und seine Online-Shops geschlossen.
Die französische Secondhand-Modeplattform Vestiaire Collective will durch eine Übernahme ihre Präsenz in den USA stärken und kauft den dortigen Konkurrenten Tradesy. Durch die „Bündelung ihrer Kräfte“ wollen die beiden auf gebrauchte Kleidung spezialisierten Online-Plattformen „die Größe und Reichweite ihrer Peer-to-Peer-Marktplätze erheblich steigern, und dies zum direkten Nutzen ihrer Verkäufer und Käufer“, erklärte Vestiaire Collective in einer Mitteilung. Das kombinierte Unternehmen wird demnach eine Community von 23 Millionen Mitgliedern umfassen, einen Katalog von 5 Millionen Artikeln haben und dabei ein Bruttowarenvolumen (GMV) von über einer Milliarde Dollar erreichen, so das Unternehmen weiter.
Howard Schultz wird im Alter von 68 Jahren noch einmal die Führung der Kaffeehaus-Kette Starbucks übernehmen: Weil sein Nachfolger Kevin Johnson überraschend zurücktritt, wird Schultz ihn als Interimschef vorübergehend ersetzen – und wird damit bereits zum dritten Mal CEO von Starbucks. Kevin Johnson hatte Starbucks fünf Jahre geführt – und dabei keine leichte Zeit. So wurde das Unternehmen zwischenzeitlich mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Und das Café-Geschäft wurde in Corona-Zeiten immer schwieriger. Johnson hat die Zeit genutzt, um Starbucks stärker zu digitalisieren: Kund*innen können heute vielerorts online vorbestellen und damit ihr Getränk schneller abholen, sobald sie in den Laden treten.
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Neue Whitepaper von Location Insider: Seien Sie als Sponsor dabei! Unsere Themen in diesem Jahr: Nachhaltigkeit am POS und im Onlinehandel (Juni 2022), POS der Zukunft ‒ Self-Scanning, Self-Checkout und autonome Stores (September 2022) und Direct to Consumer ‒ wie Marken Verbraucher ohne Umwege erreichen (November 2022). Jeder Sponsor erhält eine Logopräsenz, eine Anzeigenseite und eine redaktionelle Berücksichtung im Whitepaper. Klingt interessant? Kontakt: treiss@locationinsider.de, Tel: 0341/42053558.
ElectronicPartner fällt zurück, Self-Checkout-Terminal von Anker, GK Software und Mettler Toledo kooperieren
Die Elektronikhändler-Verbundgruppe ElectronicPartner konnte noch 2020 ihren Umsatz um 8,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro steigern. Doch 2021 fiel ElectronicPartner wieder beim Umsatz zurück, wie die neuen Zahlen zeigen: Für das Geschäftsjahr 2021 gab die Verbundgruppe nun einen zentralregulierten Umsatz von lediglich 1,407 Milliarden Euro bekannt. Das sind mehr als 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Selbst wenn man die Umsätze der im vergangenen Jahr im Zuge der Umwandlung in eine reine Franchise-Organisation geschlossenen Medimax-Fachmärkte herausrechnet, bleibt EP bei einem Umsatzminus von 2 Prozent. Erstmals seit 2012 fällt ElectronicPartner damit beim Umsatz hinter den Wettbewerber Euronics zurück.
Die Anker-Gruppe aus Bielefeld will nach den Übernahmen von Locafox und Poresy nun im Bereich Self-Checkout-Terminals Gas geben. Ein neues Self-Checkout-Panel von Anker bringt die gesamte erforderliche Hardware mit – inklusive Touchscreen, Scanner, Drucker für Belege und optionalen Halterungen für Zahlungsterminal und Handscanner. Das SCO-Terminal wird softwareseitig an bestehende Systeme angebunden und in die vorhandene IT-Infrastruktur des Händlers integriert. Auch ist es auf Wunsch als ganzheitliche Plug & Play-Lösung mit Locafox-Kassensoftware zu haben.
Der Retail-Spezialist GK Software und der Waagen-Hersteller Mettler Toledo gehen eine Partnerschaft ein. Ziel dabei ist es, Händlern weltweit eine perfekt aufeinander abgestimmte Kombination von Waagen-Hardware und -software zur Verfügung zu stellen, die den Konsument*innen ein optimales Einkaufserlebnis bietet. Der Einsatz der GK-Lösung OmniScale auf der Hardware von Mettler Toledo soll Händlern dabei auch die Möglichkeit bieten, an ihren Waagen innovative Aktionen, wie z.B. personalisierte Empfehlungen oder Coupons sowie eine Kommunikation mit den Kassensystemen oder den Smartphones der Kunden umzusetzen.
Neues Storebook, Occhio in Berlin, vertikale Konkurrenz für eBay
Das Storebook ist ein Jahrbuch für alle, die sich mit Ladenbau beschäftigen. Es zeigt jährlich branchenübergreifend rund 60 Top-Stores weltweit und ist eine aktuelle Inspirationsquelle für alle Akteure und Kreative des Ladenbaus, für Retailer und Storeliebhaber. Auf 225 Seiten werden in 9 Themenwelten Leader und BestPractise Beispiele gezeigt, die das Who’s Who des Ladendesigns repräsentieren. Im neuen Trendakademie-Podcast spricht Carsten Schemberg, Präsident des Deutschen Ladenbauverbandes, über die Highlights aus dem neuen Buch und Trends im Ladenbau.
Wo wir gerade bei hübschen Läden sind: Auf drei Ebenen präsentiert Occhio seit Mitte Dezember in dem 350 qm großen Store am Kurfüstendamm in Berlin sein komplettes Sortiment an Leuchtenserien. Nach den Standorten am Unternehmenssitz München sowie in Köln, Hamburg und Mailand ist der Showroom in der Hauptstadt der fünfte Flagship-Store der Designfirma. Mit einem multifunktionalen Konzept will der Store die interaktiven Anwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Produktserien auf geräumigen Flächen zeigen. Intuitive Steuerungsfunktionen wie „Touchless Control“ oder „Color Tune“ können vor Ort ausprobiert werden. Eindrücke vom Laden gibt’s bei Stores + Shops.
Bei seinem Investorentag hat eBay vergangene Woche ein Schaubild gezeigt, dass diverse Plattformen als Konkurrenten zeigt, die sich jeweils in einer vertikalen Nische eingerichtet haben wie z.B. Sneaker, Mode, Elektronikartikel oder Sport. Zwar betont eBay, noch immer größer zu sein als die Kombination verschiedener Konkurrenten. Doch das generelle Problem ist: Wenn Marktplätze wachsen, wird jede Unterkategorie schließlich groß genug, um vertikal ausgerichtete Konkurrenz anzuziehen. Vertikal zu gehen ist also die Strategie, um mit horizontalen Riesen zu konkurrieren, analysiert Marketplace Pulse. eBay steuert bereits mit einem Fokus auf bestimmte Kategorien dagegen. Das selbe Schicksal droht im übrigen auch Amazon.
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