Zentrale Fragen und Antworten zu Sepa Instant Payments.

von Florian Treiß am 09.Juli 2018 in News, Trends & Analysen

Durch Sepa Instant Payments werden Zahlungen in max. 10 Sekunden möglich. Bild: EPC

Sepa Instant Payments, also Echtzeit-Zahlungen in maximal 10 Sekunden, sind  ab morgen auch für 50 Millionen Sparkassen-Kunden verfügbar. Zudem sind sie auch für den E-Commerce und den stationären Handel als neues Zahlungsverfahren spannend. Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen zu Sepa Instant Payments.

Wieso dauern elektronische Zahlungen bei den bislang gängigen Verfahren oft so lange?

Stand heute werden Transaktionen über einen bestimmten Zeitraum gesammelt, zu Batches gruppiert und dann bearbeitet. Sepa Instant Payments bedeutet eine Loslösung von diesem Batch-Gedanken. Transaktionen werden einzeln verarbeitet, das heißt Clearing und Settlement finden für jede einzelne Zahlung statt, sobald diese auftritt.

Warum benötigen viele Banken noch Zeit für die Einführung von Sepa Instant Payments?

„Das erfordert eine ganz neue Bankenabwicklungssoftware“, sagt Markus Jörg, oberster Zahlungsexperte der hessischen Landesbank Helaba, gegenüber der Zeitung „Welt“. Der überwiesene Betrag muss im gleichen Augenblick auf dem einen Konto verschwinden und auf dem anderen auftauchen – und nicht nur das, der Empfänger muss auch direkt über das Geld verfügen können. „Das bedeutet alleine für die Sparkassen-Finanzgruppe IT-Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich“, so Markus Jörg. Einige Banken haben das Thema aber offenkundig früher auf die Agenda genommen: Die zum italienischen UniCredit-Konzern gehörende HypoVereinsbank war gleich zum Startschuss von Sepa Instant Payments im November 2017 dabei.

Was bedeuten Sepa Instant Payments für die Beziehung zwischen Händlern, Zahlungsdienstleistern und Banken?

Bislang bestimmen Zahlungsdienstleister die Regeln (technische Bedingungen, Sicherheitsbestimmungen, AGB, Preise, Marken etc.), Acquirer, Issuer und Handel haben kaum Mitbestimmungsrechte. Sepa Instant Payments kann die Rollen neu verteilen, meint der Zahlungsverkehrs-Experte Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE) und nennt drei Punkte:

  • Handel bestimmt Anforderungen an Zahlsysteme: Konzentration auf standardisierte Schnittstellen von der Kasse zur Kunden-App
  • Zahlungsanbieter kreiert attraktive Produkte für den Verbraucher: Übernahme der Zahldaten und Initiierung der Zahlung
  • Banken sichern ihre Rolle im Zahlungsverkehr: Girokonto als Dreh- und Angelpunkt fürs Payment, Geschäftsbanken mit Servicegedanken für den Handel

Was bedeuten Sepa Instant Payments für den Wettkampf zwischen Bargeld und elektronischen Zahlungen?

„Die Möglichkeit, europäische Zahlungen sofort von einem Konto zum anderen vorzunehmen, wird ein großer Schritt hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft sein. Ohne das Vertrauen der Verbraucher in Datensicherheit wird es sich jedoch als unmöglich erweisen, das Bargeld vollkommen zu ersetzen“, sagt Ralf Gladis, Gründer und Geschäftsführer des Zahlungsdienstleisters Computop.

Warum Sepa Instant Payments auch für den Einzelhandel spannend sind, lesen Sie hier in unserer großen Analyse. >>

Whitepaper

Dieser Beitrag erschien zuerst im Whitepaper „Mobile Payment & SEPA Instant Payments – die Zukunft im Zahlungsverkehr“ und wurde für die heutige Veröffentlichung leicht aktualisiert. Das Whitepaper können Sie hier kostenlos herunterladen!

Veranstaltungstipp

Mobile in Retail Conference 2018 – Seamless Shopping: Challenge für Finance, Brands & Retail

Am 16. und 17. Oktober 2018 treffen sich die Top-Entscheider und Führungskräfte aus Banking, Finance, Handel und Industrie auf der Mobile in Retail Conference in Berlin. Die Breakout Session Payment greift die Themen des Whitepapers auf und diskutiert neben nationalen und internationalen Mobile-Payment-Strategien die Zukunft und das Potenzial von SEPA Instant Payments für den Handel. Freuen Sie sich außerdem auf:

  • Brandneue Insights & Strategien zum Mobile Commerce
  • Hochkarätiges Speaker Line-up
  • Break-Out Sessions Payment, Omnichannel, Marketing
  • Networking-Abend mit dem Who is Who der Branche

Es erwarten Sie Vorträge von über 60 Referenten, u.a.:

  • Arne Pache, Vice President Global Products & Solutions, Mastercard
  • Jin Choi, Director DACH (CPG & Retail), Facebook
  • Christian Bärwind, Industry Leader Retail Strategic Partnerships, Google
  • Axel Weiß, Leiter Zahlungsverkehr/Payment, DSGV
  • Nicolas von Sobbe, Director Digital, McDonald’s
  • Claudius zur Linden, Director Business Development, Vapiano
  • Markus Gunter, CEO, N26 Bank

Das vollständige Programm können Sie hier einsehen. Melden Sie sich jetzt an und sichern Sie sich die Teilnahme zum Frühbucherpreis!


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