Zooplus-Bieterschlacht geht weiter, commercetools 1,6 Mrd Euro wert, HDE und BVDW fordern Stärkung des Innenstadthandels.

von Florian Treiß am 13.September 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Deutschlands Einzelhandel reklamiert für sich, die Impfkampagne gegen Corona entscheidend voranzutreiben: Bereits über 100.000 Impfdosen sind mittlerweile in deutschen Einkaufszentren injiziiert worden, zudem soll eine Infokampagne innerhalb von zwei Wochen mehr als 200 Millionen Kundenkontakte am Point of Sale erreicht haben. Jeder Piks zählt, um weitere Lockdowns zu vermeiden, deshalb auch die groß angelegte Kampagne.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Partnerbeitrag: Wie sich die Möbelbranche zukunftsfähig macht


Für die deutsche Möbelindustrie stehen die Zeichen auf Wachstum. Doch nicht alle der rund eintausend Hersteller und etwa 13.000 lokalen Möbelhäuser bzw. Niederlassungen werden gleichermaßen davon profitieren. Denn ein entscheidender Treiber für das Umsatzwachstum ist der in der Branche zunehmende Onlinehandel. Wer hier den Anschluss verpasst, wird sich langfristig nicht behaupten können. Ganz maßgeblich für einen nachhaltigen Erfolg ist es, die Kunden an allen ihren Touchpoints mit nützlichen und konsistenten Informationen zu versorgen und ihnen herausragende Einkaufserlebnisse zu bieten. Ausschlaggebend dafür ist eine zentrale und echtzeit-basierte Verwaltung aller Produkt- und Marketingdaten, wie Manuel Dirnhofer, Geschäftsführer der Contentserv GmbH, bei uns im Partnerbeitrag erläutert.
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Zooplus-Bieterschlacht geht weiter, commercetools 1,6 Milliarden Euro wert, Chronext will an die Börse

Für Hellman & Friedman schien die Sache zunächst einfach: Um Zooplus zu schlucken, hatte der Finanzinvestor Mitte August ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre unterbreitet, das rund 40 Prozent über dem vorherigen Börsenkurs lag. Doch danach signalisierten auch die Finanzinvestoren EQT und KKR, jeweils ein höheres Angebot nachlegen zu wollen – und prompt ergab sich eine Bieterschlacht um den Tierbedarf-Onlinehändler aus München. Das setzte Hellman & Friedman unter Zugzwang, und so hat das Unternehmen nun sein Angebot nachgebessert und will nun 18 Prozent mehr zahlen als bislang geplant. Damit läge die Bewertung statt bei 2,8 Milliarden Euro jetzt bei 3,3 Milliarden Euro.

„Wir wollen unsere Kunden technisch in die Lage versetzen, mit Amazon konkurrieren zu können“, sagt commercetools-Gründer Dirk Hörig (im Foto), dessen E-Commerce-Technologieanbieter aus München sich über eine Geldspritze von rund 120 Millionen Euro freut. Das frische Kapital kommt vom neuen Investor Accel sowie den Bestandsinvestoren Rewe Group und Insight Ventures, die commercetools mit insgesamt 1,62 Milliarden Euro bewerten. Damit ist commercetools nun das wertvollste nicht-börsennotierte E-Commerce-Technologieunternehmen der Welt, wie das „manager magazin“ berichtet. commercetools gilt als Erfinder der Headless-Technologie, die Webshops in den von Endkunden sichtbaren Teil sowie dessen technisches Rückgrat zerlegt. Mehr dazu auch in unserem aktuellen Whitepaper „Composable Commerce“ sponsored by commercetools.

Der Online-Uhrenhändler Chronext will an die Börse gehen. Formell in der Schweiz registriert, aber operativ vor allem von Köln aus aktiv, will die Firma neue Aktien im Volumen von rund 250 Millionen Franken (230 Millionen Euro) platzieren. Zudem dürften auch die bestehende Aktionäre, zu denen eine Reihe von Finanzinvestoren sowie die Gründer gehören, Anteile verkaufen. Einem Insider zufolge könnten diese ein Volumen von rund 100 Millionen Franken (92 Millionen Euro) erreichen. Chronext kauft einerseits Restposten von Juwelieren auf, setzt andererseits aber auch auf „Certified Pre-Owned“: Dabei handelt es sich um Uhren aus zweiter Hand, die Chronext über die eigene Website ankauft und vorm Weiterverkauf von einer Meisterwerkstatt prüfen lässt.

HDE und BVDW fordern Stärkung des Innenstadthandels, Agrar-Startups suchen Investoren

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat gemeinsam mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ein Positionspapier veröffentlicht, das zeigen soll, wie Innenstädte als Orte der Begegnung und bedeutender Wirtschaftsfaktor attraktiver gemacht werden können. Im Mittelpunkt stehen dabei steuerliche Entlastungen für Investitionen, gezielte Förderungen, eine verbesserte digitale Infrastruktur in den Städten sowie einen Dialog mit der Politik. Für letzteres wünschen sich die Verbände die Einführung eines „Retail Tech Roundtables“, der quartalsweise die zuständigen Ministerien mit entsprechenden Stakeholdern aus Handel, Techbranche und den Städten zusammenbringt.

In den USA wurden im vergangenen Jahr etwa 13 Milliarden Euro in Agrar-Startups gesteckt, in Großbritannien knapp über eine Milliarde. Trauriges Schlusslicht ist Deutschland mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro pro Jahr, wie der VC-Fonds Agfunder ermittelt hat. Dabei ist die Landwirtschaft nach wie vor die Grundlage für das, was auf den Teller kommt. Wieso aber stecken Investoren ihr Geld lieber in Schnelllieferdienste wie Gorillas statt in die Grundlage der Wertschöpfungskette? Die German Agrifood Society, ein Ableger des deutschen Startup-Verbandes, will Agrar-Startups nun spannender für Investoren machen.

Lidl stellt Fair Trade in den Mittelpunkt, Shopee bekommt 6 Milliarden

Anlässlich der „Fairen Woche“ sensibilisiert Lidl aktuell Verbraucher*innen auf verschiedenen Kommunikationskanälen für den Mehrwert von Fairtrade-Produkten, wie beispielsweise stabile Mindestpreise für die kleinbäuerlichen Organisationen in den Anbauländern und einen zusätzlichen Aufschlag, die Fairtrade-Prämie, für Gemeinschaftsprojekte. „Für existenzsichernde Einkommen in den Anbauländern und eine faire Werteverteilung ist das Engagement aller Teilnehmer entlang der gesamten Lebensmittelkette gefragt“, sagt Matthias Oppitz, Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl in Deutschland.

Abschließend für heute ein Blick nach Asien: Die Sea Group aus Signapur, vor allem bekannt für seinen Onlineshop namens Shopee, hat sich über die Ausgabe von Börsenanleihen eine Geldspritze von rund sechs Milliarden Dollar gesichert. Der Deal ist zugleich die größte Finanzierungsrunde, die es jemals in Südostasien gegeben hat. Nach 35 Milliarden Dollar Handelsvolumen (GMV) dürfte Shopee, das erst 2015 an den Start gegangen ist, dieses Jahr die GMV-Marke von 50 Mrd. Dollar überspringen. Die Sea Group, die auch im Gaming aktiv ist, ist ein eines der größten Online-Unternehmen in Südostasien und Taiwan. Auch in Lateinamerika ist die Sea Group mittlerweile präsent.

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