Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof, Heineken will führenden Onlineshop für Bier aufbauen, Alibaba-Gründer im Exil

von Florian Treiß am 30.November 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

die Inflationsrate ist in Deutschland im November leicht auf 10,0 Prozent zurückgegangen, nachdem sie im Oktober noch bei 10,4 Prozent lag. Doch das ist noch kein Grund zum Jubeln, denn gerade die Preise für Lebensmittel steigen unerbittlich weiter: Die Teuerungsrate für Nahrungsmittel liegt nun schon bei 21,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 20,3 Prozent im Oktober, 18,7 Prozent im September und 16,6 Prozent im August. Wenn das so weiter geht, werden sich immer weniger Menschen ordentliches Essen kaufen können. Obendrein mussten viele „Tafeln“ bereits einen Aufnahmestopp für neue Kund*innen verhängen, denn der Ansturm auf diese preisgünstigen Essensausgaben wird immer größer. Entsprechend können es sich natürlich auch immer weniger Menschen leisten, einfach mal shoppen zu gehen – mehr dazu im unteren Drittel des heutigen Newsletters.

Viele Grüße,
Ihr Florian Treiß

Am 12. Dezember steigt unser vier Handels-Talk auf Zoom. Ich freue mich sehr auf ein anregendes Gespräch mit Marcus Diekmann zur Frage, ob es den Handel in der Innenstadt überhaupt noch braucht. Diekmann ist Gesellschafter und Beirat beim Fahrradhersteller und -händler ROSE Bikes und Gründer der Founders League, einem interaktiven Live-Show-Format für junge Start-ups und Gründer:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Unternehmer zählt zu den bekanntesten Digital- und Handelsexperten Deutschlands und ist in der Wirtschaftspresse gefragter Kolumnist zu Themen rund um disruptive Geschäftsmodelle und digitale Transformation. Mit Diekmann möchte ich darüber sprechen, wie zukunftsfähige Handelskonzepte aussehen und was es sonst noch in der Innenstadt braucht, damit diese weiter attraktiv bleibt bzw. wieder attraktiv wird.
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Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof, Heineken will führenden Onlineshop für Bier aufbauen

Auch rund einen Monat nach dem Insolvenzantrag ist unklar, wie es mit Galeria Karstadt Kaufhof weitergeht. Auch wenn CEO Miguel Müllenbach schon damals die Belegschaft darauf vorbereitete, dass mindestens ein Drittel der Warenhäuser geschlossen werden muss, so halten Unternehmenskenner den Ansatz, vor allem auf Filialschließungen zu setzen, für nicht zielführend. „Es ist unsäglich, dass immer nur über die Zahl der Filialen geredet wird, anstatt die Wurzel des Problems lösungsorientiert anzupacken“, schimpft Galeria-Aufsichtsrat Orhan Akman im „Handelsblatt“. Denn: „Die Probleme von Galeria lassen sich nicht durch eine Verkleinerung des Filialnetzes lösen.“ Demnach sind viele Probleme tiefgreifender, als vom Management behauptet und zugleich hausgemacht. Und: Die Probleme reichen laut dem Artikel weit über die derzeitige Kaufzurückhaltung und steigende Energiekosten hinaus. Eine lesenswerte Diskussion zum Thema gibt’s im LinkedIn-Profil von „Handelsblatt“-Redakteur Florian Kolf.

Bereits 2017 hat der niederländische Bierkonzern Heineken einen Onlineshop für Bier namens Beerwulf eröffnet und diesen später u.a. auch nach Deutschland gebracht. Bei Beerwulf gibt’s nicht nur Bier der eigenen Marken, sondern auch Craft-Beer von kleineren Brauererei sowie Zubehör für die Hausbar passend zum Motto „Alles aus einer Hand für Deine Hausbar“. Nun will Heineken Beerwulf massiv ausbauen und zur Nr. 1 in Europa machen – und zwar mit einem Marktplatzkonzept, dessen Technologie vom französischen Marktplatzspezialisten Mirakl geliefert wird. „Die Zusammenarbeit mit hochwertigen Drittanbietern ermöglicht es uns, dem Sortiment auf Knopfdruck neue Produkte und sogar neue benachbarte Produktkategorien hinzuzufügen“, sagt Beerwulf-Chefin Cindy Tervoort zur Marktplatz-Strategie. „Und es minimiert auch unseren Bedarf an Lager-Management“, ergänzt sie. In Deutschland ist u.a. Paulaner schon an Bord. An der Münchner Brauerei hält Heineken eine Beteiligung von 30 Prozent.

Alibaba-Gründer im Exil, Sparkasse POS ermöglicht höhere Zahlungsbeträge

Vor zwei Jahren verschwand Jack Ma, Gründer des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, über Nacht von der Bildfläche und trat seitdem nie wieder öffentlich auf. Grund für sein Verschwinden war offenbar, dass er auf einem Gipfeltreffen in Shanghai die Haltung chinesischer Regulierungsbehörden gegenüber Technologieunternehmen kritisiert hatte. Ihm zufolge würden sie Innovationen ersticken. Kurz darauf bliesen die chinesischen Behörden den Börsengang von Alibabas Finanzdienstleister-Tochter Ant Group samt Alipay ab. Anfang 2021 erschien dann von ihm ein Video, das Experten auch als Geisel-Video bezeichneten. Nun machen Medienberichte die Runde, wonach Jack Ma schon vor langem seine chinesische Heimat verlassen hat und seit mindestens sechs Monaten in der japanischen Metropole Tokio lebt. Vielleicht sollte die Flucht eines der reichsten Chinesen ins Ausland ja mal unserem Bundeskanzler Olaf Scholz zu denken geben, dass er vielleicht doch nicht mit China im Hamburger Hafen kuscheln sollte.

Ab sofort können Händler*innen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie Gewerbetreibende mit der App Sparkasse POS auch girocard-Zahlungen in Höhe von über 50 Euro akzeptieren. Die Kund*innen haben nun die Möglichkeit, eine kontaktlose girocard-Zahlung per Eingabe ihrer persönlichen Geheimzahl (PIN) in S-POS auf dem Android-Smartphone der Händler*in sicher zu authentifizieren. Sparkasse POS ist eine App, mit der z. B. Kioske, Schlüsseldienste, Marktstände oder Hofladen­besitzer Kartenzahlungen ihrer Kund*innen an einem handelsüblichen Android-Smartphone akzeptieren können – ganz ohne zusätzliche Akzeptanz-Hardware. Während andere Anbieter direkt auf dem Smartphone bislang nur die Akzeptanz von Kreditkartenzahlungen ermöglichen, ist S-POS ist die erste App im deutschen Markt, über die auch Zahlungen mit der girocard möglich sind.

Uberall mit neuer Messaging-Lösung, Bedarfskauf statt Shopping

Uberall, globaler Anbieter von Marketinglösungen rund um die hybride Customer Experience aus Berlin, hat neue Funktionen für seine Plattform Uberall CoreX vorgestellt. Durch die Neuerungen sollen Unternehmen die Kauferlebnisse ihrer Kund*innen noch komfortabler gestalten können. Im Mittelpunkt der Erweiterungen steht die umfassende Messaging-Lösung Messages. Das Tool unterstützt Unternehmen mit mehreren Standorten dabei, die Customer Journey mithilfe von Live-Agents und KI-gestützten, lokalen Chatbots zu verkürzen. „Die meisten Unternehmen wissen, dass Konsument*innen heutzutage ein unkompliziertes und komfortables Einkaufserlebnis erwarten. Direkte Nachrichten von Verbraucher:innen sorgen bei vielen Marken jedoch noch für Bedenken“, sagt Uberall-Gründer Florian Hübner. „Untersuchungen zeigen eindeutig, dass Kund*innen Unternehmen gerne zu Produkten und Dienstleistungen kontaktieren und sogar bereit sind, für diese Möglichkeit mehr zu bezahlen. Wir haben Messages entwickelt, um es Unternehmen zu ermöglichen, leichter mit lokalen Kund*innen in Kontakt zu treten.“

Kennen Sie den Unterschied zwischen Einkaufen und Shopping? Handelsexpertin Nicole Srock.Stanley sagte dazu einmal bei uns im Interview: „Einkaufen ist Butter, Milch, Eier, Salz, also klassische Bedarfsdeckung. Das wird zukünftig zu hundert Prozent ein Online-Thema werden. Wenn ich weiß, was ich brauche, dann kaufe ich online. Wenn ich aber nicht weiß, was ich haben möchte, sondern nur ein vages Gefühl, dass ich mir etwas Gutes tun möchte und ich habe zwei Stunden Zeit, dann wird Shopping relevant.“ Wenn man nun dem neuen „Shopping-Jahresreport 2022“ von eBay Ads glauben schenken mag, so wird dieses Shopping aus Spaß an der Sache angesichts der hohen Inflation im kommenden Jahr deutlich irrelevanter: 62 Prozent der deutschen Konsument*innen wollen demnach 2023 ausschließlich nach konkretem Bedarf kaufen. Mit Blick auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten spielt im nächsten Jahr demnach vor allem der Preis eine wichtige Rolle: 21 Prozent wollen bei ihren Käufen in 2023 verstärkt auf Rabatte und Sonderangebote zu setzen. Und nur  jede*r Fünfte (19 Prozent) will 2023 noch spontan etwas shoppen, wenn ihr oder ihm etwas gefällt.

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