Amazon knackt halbe Billion Dollar Jahresumsatz

von Florian Treiß am 03.Februar 2023 in News

Amazon hat im vergangenen Jahr erstmals mehr als eine halbe Billion Dollar Umsatz erzielt. Der Nettoumsatz stieg 2022 um 9 Prozent auf 514 Milliarden Dollar, verglichen mit 469,8 Milliarden Dollar im Jahr 2021. Davon stammte nicht mal die Hälfte, nämlich 220 Milliarden Dollar, aus dem eigenen Onlinehandelsgeschäft. Den Rest erwitschaftete Amazon u.a. mit Prime-Abos, Third-Party Seller Services (Marktplatz-Provisionen und Logistik-Leistungen für andere Händler), dem Werbegeschäft, dem Cloud-Service AWS sowie im stationären Handel, dort v.a. mit der Bio-Kette Whole Foods.

Zugleich gab es im Gesamtjahr 2022 einen Nettoverlust von 2,7 Milliarden Dollar, während es im Vorjahr noch einen Gewinn von 33,4 Milliarden Dollar gegeben hatte. Der Verlust entstand jedoch nicht im Tagesgeschäft, sondern durch den deutlich gesunken Börsenkurs des Elektroautoherstellers Rivian, an dem Amazon beteiligt ist.

Das 4. Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft lief für Amazon etwas besser als erwartet: Der Umsatz legte hier ebenfalls um 9 Prozent zu, und zwar auf 149,2 Milliarden Dollar. Jedoch verzeichnete das eigene Onlinehandelsgeschäft einen Umsatzrückgang von Prozent auf 64,5 Milliarden Dollar, während die Third-Party Seller Servicesum 20 Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar wuchsen. Auch das Werbegeschäft konnte um 19 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar zulegen.

Allerdings musste Amazon im 4. Quartal viel Geld für Sparmaßnahmen wie die Schließung unprofitabler Ladengeschäfte und eine große Kündigungswelle aufwenden. So gab Amazon allein 640 Millionen für Abfindungen aus. Der Betriebsgewinn im 4. Quartal schrumpfte deswegen von 3,5 Milliarden auf 2,7 Milliarden Dollar.

Julian Skelly, Handelsexperte beim Beratungshaus Publicis Sapient, kommentiert: „2022 war ein schwieriges Jahr für Amazon. Das Kerngeschäft E-Commerce verzeichnete ein langsames Wachstum aufgrund des zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwinds, einer Normalisierung des Einkaufsverhaltens mit der Wiedereröffnung von Geschäften und einer Verringerung der Kaufkraft der Kunden. Dies machte Maßnahmen zur Kostenkontrolle erforderlich und führte im Januar zur Ankündigung von bis zu 18.000 Entlassungen. Amazons AWS-Cloud-Geschäft, das traditionell der Wachstumsmotor des Unternehmens ist, litt unter mangelndem Vertrauen der Unternehmen und fehlenden Investitionen. Trotz eines Umsatzwachstums von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verfehlte das Unternehmen die Gewinn- und Umsatzerwartungen.“

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