Beetz und Baker wollen Galeria retten, Eigengeschäft bei Otto rückläufig, Führende Einzelhändler bündeln Risikokapital

von Stephan Lamprecht am 10.April 2024 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

jeder vierte Deutsche hat im Jahr 2023 bei Temu eingekauft. Eine Zahl, die mich tatsächlich nachdenklich stimmt. Zeigt sie doch, dass viele Verbraucher:innen leider immer noch jegliche Bedenken in Hinsicht auf die Nachhaltigkeit und auch den Klimaschutz hinten anstellen, wenn es ein „Schnäppchen“ gibt.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Stephan Lamprecht

Bernd Beetz und Richard Baker wollen Galeria retten

Gestern sickerte bereits durch, was heute offiziell werden soll. Die US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners unter der Leitung des Unternehmers Richard Baker wird gemeinsam mit Bernd Beetz die insolvente Warenhauskette Galeria erwerben. NRDC, mit Fokus auf den Einzelhandel, wurde 2005 gegründet. Das Unternehmen hält eine Mehrheitsbeteiligung an der Hudson Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue, die zahlreiche Kaufhäuser in den USA und Kanada betreiben. HBC gehörte bereits einmal die angeschlagene Warenhauskette. Auch der deutsche Manager Bernd Beetz hat Erfahrungen mit dem Unternehmen. Er war Aufsichtsratsvorsitzender von Kaufhof während der Fusion mit Karstadt in den Jahren 2018 und 2019. Die Partnerschaft betitelte der Spiegel in seinem heutigen Morning-Briefing mit „Die Gescheiterten sollen das deutsche Kaufhaus retten“. Und das trifft es vermutlich.

Eigengeschäft bei Otto rückläufig

In dem vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 erzielte Otto einen Online-Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotzdem steigerte das Unternehmen den Gesamtumsatz dank des Marktplatzgeschäfts auf 6,5 Milliarden Euro, was 2 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Und damit trotzt das Hamburger Unternehmen der Gesamtentwicklung. Denn für den gleichen Berichtszeitraum hatte der bevh einen Umsatzrückgang des Gesamtmarkts von 11 Prozent vermeldet. Konsequenz bei Otto? Ausbau des Marktplatzgeschäfts.

Führende Einzelhändler bündeln Risikokapital

Ahold Delhaize, Tesco, Woolworths Group, Sobeys Inc. und die ShopRite Group legen als Partner gemeinsam den Fonds W23 Global auf. Der gemeinsame Risikokapitalfonds will in Start-ups und Scale-ups investieren, die verbesserte In-Store- und Online-Erlebnisse, effiziente Wertschöpfungsketten im LEH und Innovationen bezüglich Nachhaltigkeit vorantreiben. Der Fonds plant, über fünf Jahre hinweg 125 Millionen Dollar in technologiegetriebene Lösungen zu investieren. Ingrid Maes wird den Fonds leiten und dabei ihre Erfahrung aus der Leitung von W23 Australia einbringen.

Wolt Ads verfügbar

Wolt aus Finnland hat offenbar die Betaphase seines eigenen Werbedienstes abgeschlossen. Zumindest sind die Seiten für „Wolt Ads“ nun sowohl auf der deutschsprachigen als auch der internationalen Seite verfügbar. Das eigene Retail-Media-Angebot richtet sich an kleine unabhängige Händler:innen als auch an große internationale Marken. Ziel ist es, direkt im Kontext von Wolt (Site und App) mit Anzeigen, die im Self-Service entwickelt werden, unaufdringlich zu werben. Die Werbeleistungen können die Händler:innen mit Zahlungen von Wolt verrechnen.

Probierkäufe für Müller Vegan mit KaufDA und Savi

© KaufDa

Als vollen Erfolg bewerten die beteiligten Unternehmen Müller Vegan, Kaufda und Savi eine gemeinsame Promo-Aktion. Durch KaufDA und Savi konnten Verbraucher:innen gezielt angesprochen werden. Die Kund:innen haben die pflanzlichen Alternativen von Müller im Einzelhandel erworben und erhielten den Kaufpreis bis zum UVP zurückerstattet. Die Aktion war auf maximal 15.000 Teilnahmen begrenzt.

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