Drei Beispiele für kassenlose Läden: Würth24, Sam’s Club und McDonald’s.
von Florian Treiß am 20.Juni 2018 in News, Trends & AnalysenSpätestens seit Amazon Go, dem im Januar eröffneten kassenlosen Supermarkt von Amazon in Seattle, und dem Pilotprojekt Saturn Express in Innsbruck sind sie in aller Munde: Läden ohne die klassische Kassenzone. Wir stellen heute drei weitere Beispiele vor, die bislang weniger bekannt sind.
Würth24
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, Spezialist im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, hat im April ihre erste 24-Stunden-Filiale in Vöhringen eröffnet. Außerhalb der gewohnten Öffnungszeiten erhält der Kunde Zugang zur Niederlassung via QR-Code über die Würth App. Mittles moderner Technik erfolgt die Waren- und Auftragserfassung elektronisch. „Mit Würth24 haben wir ein Konzept entwickelt, das uns noch näher an unsere Kunden und ihre Bedürfnisse heranbringt. Zudem ist es die optimale Verknüpfung von stationärem Handel und E-Commerce. Darauf sind wir sehr stolz“, sagt dazu Matthias Glaser, Leiter Niederlassungsexpansion der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Zum Einsatz kommt dabei Technologie von Wanzl: „Mit der ersten Niederlassung, in dem die Kunden dank Digitalisierung und Innovation von Montag bis Samstag 24 Stunden lang einkaufen können, haben wir ein Storekonzept realisiert, dass sehr zukunftsträchtig ist. Denn nach erfolgreichem Testlauf kann das Shop-Format national und international ausgerollt werden, da es technisch einwandfrei funktioniert und wirtschaftlich multiplizierbar ist. Als ganzheitlicher Systemanbieter konnte Wanzl bei dem Projekt seine gesamte Leistungskompetenz unter Beweis stellen“, so Bernd Renzhofer, Geschäftsführer Vertrieb der Wanzl Metallwarenfabrik GmbH. Mit der Herstellung von Einkaufswägen vor 80 Jahren begonnen, hat sich das Unternehmen aus Leipheim zu einem Experten in der Ladenausstattung und der Vernetzung von stationärem Handel und E-Commerce entwickelt.
Sam’s Club
US-Handelsriese Walmart hat zwar still und leise sein Pilotprojekt „Mobile Express Scan & Go“ wieder eingestellt, bei dem Kunden die Produkte selbstständig einscannen und bezahlen konnten. Doch beim Tochterunternehmen Sam’s Club soll Scan & Go weiterleben, und zwar zu allererst in einer neuen Pilotfiliale im Örtchen Lower Greenville nahe der texanischen Metropole Dallas. Der Fokus soll darauf liegen, den Kunden bzw. Mitgliedern von Sam’s Club das Einkaufen einfacher zu machen und dabei eine digitale Erfahrung zu bieten, so Jamie Iannone, CEO von Sam’s Club, im Firmenblog. „Die Filiale wird kleiner als ein typischer Club sein – was perfekt ist, um Innovationen in einer Live-Shopping-Umgebung zu testen. Sie können davon ausgehen, dass in dieser Einrichtung ein neues Komfortniveau erreicht wird, und die von uns verwendeten Technologien werden sich weiter entwickeln“, schreibt Iannone weiter. Das Sortiment soll maximal 2.000 Produkte umfassen. Die ganze Filiale wird u.a. mit elektronischen Preisschildern ausgestattet und die Kunden werden selbstständig in einer App die Produkte einscannen und bezahlen können, um nicht mehr an der Kasse anstehen zu müssen.
McDonald’s
Zwar kommen die Schnellimbisse von McDonald’s noch nicht komplett ohne Kassen aus – doch der Burgerbräter investiert gerade massiv in Bestellterminals, die es auch in Deutschland schon seit Jahren unter dem Namen Easy Order gibt. Die US-Variante nennt sich „Create your Taste“ und war ursprünglich v.a. dazu gedacht, individuell garnierte Burger zu bestellen. Nun will McDonald’s in den USA zwei Jahre lang pro Quartal tausend weitere McDonald’s-Restaurants mit den Terminals ausstatten, bei denen Kunden praktischerweise auch gleich mit Karte bezahlen können. Somit entfällt dann der Bezahlvorgang direkt am Tresen bei einem Mitarbeiter und die Bestellung kann schneller abgeholt werden. Zudem tüffelt McDonald’s schon länger an einer Lösung, über die Kunden direkt auf dem Smartphone bestellen und bezahlen können. Diese soll noch 2018 in Deutschland ausgerollt werden.
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