Drei Viertel der Verbraucher*innen wollen mehr Geld im Onlinehandel ausgeben

von Florian Treiß am 31.Januar 2023 in News

Auch wenn Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor in Geschäften einkaufen, erhöhen sie ihre Ausgaben im Onlinehandel: So planen drei Viertel (75 Prozent) der Menschen weltweit, in den nächsten 12 Monaten mehr Geld im E-Commerce auszugeben. Das ergibt eine Umfrage von Mirakl, einem Spezialisten für Online-Marktplätze.

Speziell auf Deutschland runtergebrochen, gibt ein Großteil der deutschen Verbraucher*innen (92 Prozent) an, dass die Inflation sie dazu veranlasst hat, beim Einkaufen auf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten. 68 Prozent wollen deshalb in den nächsten 12 Monaten einen größeren Teil ihrer Ausgaben online tätigen. Unternehmen mit Kundenkontakt sollten daher ihren Fokus darauf legen, mehr Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, um sich langfristig die Treue ihrer Kund*innen zu sichern, rät Mirakl deshalb.

Der herrschende wirtschaftliche Druck veranlasst demnach selbst die treuesten Kund*innen einer Marke dazu, ihre Geschäftsbeziehungen zu überdenken und sich nach besseren Angeboten umzusehen. Laut der Mirakl-Studie haben weltweit mehr als vier von zehn Befragten (43 Prozent) aufgrund steigender Preise aufgehört, bei einem bestimmten Einzelhändler einzukaufen – in Deutschland sind es sogar 47 Prozent. Nur 13 Prozent der deutschen Befragten kaufen unabhängig vom Preis weiterhin bei den Marken ein, denen sie vertrauen. Dies setzt Marken, die auf die Loyalität ihrer Kund:innen angewiesen sind, stark unter Druck. Sie müssen ihre Produkt- und Preisstrategie flexibel gestalten, um ihr Wachstum weiterhin zu sichern.

„Die Erwartungen der Verbraucher:innen steigen weiter, während es für den Einzelhandel immer schwieriger wird“, sagt Adrien Nussenbaum, Mitbegründer und Co-CEO von Mirakl. „Unsere Daten zeigen deutlich, dass sich die Mehrheit der Kund:innen auf den Preis und die Bequemlichkeit konzentriert. Nur wenige Verbraucher:innen sind ihren Lieblingsmarken bedingungslos treu, während die Preise in die Höhe schnellen. In diesem wirtschaftlichen Umfeld verlassen sie sich mehr denn je auf Marktplätze, um das von ihnen erwartete Einkaufserlebnis zu erhalten. Das erhöht den Druck auf jeden Einzelhändler, eine klare Marktplatz-Strategie zu entwickeln.“

Weltweit halten Verbraucher*innen laut der Umfrage zudem den Onlinehandel für zuverlässiger, was die Produktverfügbarkeit angeht. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Verbraucher*innen hat den Eindruck, dass die von ihnen benötigten Produkte in den letzten sechs Monaten in den Geschäften häufiger nicht vorrätig waren. Bei den deutschen Befragten sind es sogar 64 Prozent. Diese eher kurzfristigen Lieferengpässe sind ein weiterer Faktor, der zu langfristigen Verhaltensänderungen zugunsten des eCommerce beiträgt.

Die komplette Studie ist hier als Download erhältlich.


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