Kaufland testet digitale Preisschilder, Self-Scanning und Self-Paying.
von Christian Bach am 04.September 2015 in News, Trends & AnalysenDigitalisierung am Point of Sale: Kaufland erprobt digitale Preisschilder sowie Technologien, bei denen Kunden ihre Artikel selbst einscannen und bezahlen können. „Wir führen derzeit in ausgewählten Filialen Tests bezüglich digitaler Preisschilder im Obst- und Gemüsebereich und auch in anderen Teilbereichen durch. Rund um den Kassenprozess testen wir Technologien zum Self-Scanning und Self-Paying“, sagt eine Kaufland-Sprecherin gegenüber Location Insider und fügt hinzu: „Diese neuen Technologien gewinnen immer mehr an Bedeutung und werden zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Bitte haben Sie jedoch dafür Verständnis, dass wir darüber hinaus nicht auf einzelne Projekte eingehen möchten.“ Viel mehr Details will Kaufland also nicht verraten. Nachfragen zu diesen Technologien blieben unbeantwortet, wie zum Beispiel: In welchen Filialen und wie lange testet Kaufland digitale Preisschilder und (ab wann) sollen diese flächendeckend eingesetzt werden? Bisher ist Kaufland nicht gerade als innovativer Vorreiter in Sachen Digitalisierung des Handels vorgeprescht. Ganz inaktiv ist das Unternehmen aus der Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl gehört, aber auch nicht.
Seit Juli dieses Jahres akzeptieren Kaufland und das Schwesterunternehmen Lidl immerhin Kreditkarten. Dieser Schritt könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass die zwei Handelsriesen sich auf den Einsatz von Apple Pay und anderen NFC-Bezahlverfahren vorbereiten – bisher sind dies aber nur Vermutungen. Kurze Zeit später legte dann auch Rivale Aldi entsprechend nach.
Anders als Lidl bietet Kaufland bislang aber noch keinen Onlineshop an. User können nur „Artikel auf die Einkaufsliste setzen“. Das maximale der Gefühle folgt darauf in der Einkaufsliste. Dort heißt es: „Ihre Einkaufsliste bleibt gespeichert, bis Sie www.kaufland.de wieder verlassen. Vergessen Sie also nicht, die Liste vorher auszudrucken!“ Das sollten interessierte Kunden auch tun, denn eine Kaufland-App gibt es nicht. Der Discounter ließ 2013 einen Facebook-User wissen: „Hi Sascha, eine App für das iPhone haben wir leider nicht. Du findest unsere mobilfähige Kauflandseite unter http://m.kaufland.de – probier sie doch gleich mal aus.“ Eine solche App könnte das Unternehmen wunderbar mit einem möglichen Online-Shop verbinden. Tatsächlich hat die „Lebensmittel Zeitung“ im Mai dieses Jahres berichtet, dass sich Kaufland auf den E-Commerce vorbereitet. Damals hieß es, dass die SB-Warenhaus-Kette 2016/2017 in den Online-Handel einsteigen und das Geschäft mit Multichannel-Services flankieren will. Bisher ist davon nichts aber rein gar nichts zu sehen.
Ebenso unsichtbar war ein erster Beacon-Test bei Kaufland: Im Januar 2015 hat der Teeanbieter Milford zusammen mit dem App-Anbieter Barcoo Promotions per Beacon in 100 SB-Warenhäusern – unter anderem bei Kaufland, Real und Marktkauf – getestet. Mit an Bord waren auch das Innovations Lab der Mediaagentur Initiative gemeinsam mit Scholz & Friends und dem Spezialmittler It Works. Die Eingangsbereiche von 100 Lebensmittelmärkten, an denen die Teemarke mit Plakatstellen warb, wurden mit jeweils ein bis drei Beacons ausgestattet. Über die Barcoo-App erhielten Kunden unmittelbar vor dem Betreten des Marktes eine Push-Nachricht und konnten Probierpakete gewinnen. Kaufland testet offenbar immer wieder innovative Technologien, gibt darüber aber kaum etwas bekannt – schade eigentlich.
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