Visuelle Suche in Apps und Shops – mehr als ein Hype?
von Stephan Lamprecht am 12.Juni 2019 in NewsIn den vergangenen Monaten haben viele Händler und Markenhersteller ihre Online-Shops und App mit visuellen Suchfunktionen ausgestattet. Die hochgeladenen Bilder sollen den Kunden dabei helfen, den gleichen oder zumindest einen ähnlichen Artikel im Sortiment zu finden. Angereichert um zusätzliche Funktionen, hier darf dann das Stichwort „Künstliche Intelligenz“ nicht fehlen, dienen die Fotos auch dazu, ein modisches Outfit zusammenzustellen. SAP Customer Experience und ECC Köln haben sich die Frage gestellt, ob und wie diese visuellen Suchfunktionen von den Nutzern überhaupt eingesetzt werden.
Wenig überraschend kommt die Studie zunächst einmal zu dem Schluss, dass die textbasierte Suche im Netz eindeutig dominiert. Auf die Kraft von Bildern verlassen sich aber auch viele Nutzer beim Einsatz der Bildersuche von Google. 67 Prozent der 14 bis 19-jährigen Konsumenten und knapp die Hälfte der 20- bis 69-jährigen Befragten setzen diese Form der Suche ein.
Wenn es aber um die bildbasierte Suche geht, also auf Basis eines hochgeladenen Fotos, sieht die Welt deutlich anders aus. Weniger als 20 Prozent in beiden Altersgruppen haben eine solche Suchfunktion bisher überhaupt genutzt. Immerhin 53 Prozent können sich den Einsatz vorstellen.
Generell erkennen die Nutzer die Vorteile der bildbasierten Suche durchaus. So geben sie auf die Frage, wann sie eine solche Funktion einsetzen würden, die von den Entwicklern angedachten Anwendungsfälle an, also Suche nach ähnlichen Produkten, nach Ersatzteilen oder Inspiration.
Ein Kernproblem bei der bildbasierten Suche ist aktuell noch die Bekanntheit. Ob H&M, Zalando, eBay oder Amazon: Die Nutzer geben an, die Anbieter zu kennen, wissen aber nicht, dass es dort auch eine bildbasierte Suchfunktion gibt.
„Damit sich die bildbasierte Suche weiter durchsetzt, müssen einerseits mehr Händler diese zur Verfügung stellen und andererseits müssen bekannte Player wie Amazon oder Zalando ihr Angebot der bildbasierten Suche stärker kommunizieren. Konsumentenseitig besteht eindeutig Offenheit zur Nutzung“, so Andreas Helios, Head of MEE Marketing bei SAP Customer Experience.
Bei den Nutzern, die sich den Einsatz einer solchen Funktion gar nicht vorstellen können, existieren einerseits generelle Bedenken. Sie wollen einem fremden Anbieter keinen Zugriff auf die Fotos einräumen oder sehen gar keinen Bedarf. Es gibt aber auch Wünsche nach einer Verbesserung der bildbasierten Suche. Dazu zählen u.a. die Sicherheit der Daten, Verbesserung der Ergebnisse und auch das Funktionieren bei Bildern mit geringer Qualität.
Grundlage der Kurzstudie ist eine Befragung von 702 Internetnutzern in Deutschland im Februar 2018. Die Kurzstudie steht auf der Website von SAP Customer Experience zum kostenfreien Download bereit.
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