Wie sich Shopping in den nächsten Jahren verändert

von Florian Treiß am 12.Juli 2023 in News, Trends & Analysen

Wohin entwickelt sich das Einkaufen in den nächsten Jahren? Klar ist: Technologische Fortschritte bieten viel Potenzial, um das Einkaufserlebnis im E-Commerce und auch im stationären Handel deutlich zu verbessern. Was Händler und Marken von der Zukunft des Shoppings erwarten können, lesen Sie in dieser Leseprobe aus unserem Whitepaper „Retail Trends 2023“.

Auch wenn der Onlinehandel nach den Boom-Jahren 2020 und 2021 im vergangenen Jahr angesichts von Ukraine-Krieg und hoher Inflation einen Dämpfer erlitt und der Brutto-Umsatz mit Waren im deutschen E-Commerce im Gesamtjahr 2022 um 8,8 Prozent auf 90,4 Milliarden Euro sank, ist klar, dass der E-Commerce auf Dauer wieder deutlich wachsen wird. Denn verglichen mit den Umsätzen vor Corona (2019) lag der Onlinehandel mit Waren vergangenes Jahr noch immer 24,5 Prozent im Plus, so der Branchenverband bevh – der langfristige Trend zeigt also weiter deutlich nach oben. Und schon für dieses Jahr erwarten sowohl der bevh als auch der Handelsverband Deutschland (HDE) wieder ein Plus im E-Commerce. Dabei dürfte insbesondere der Online-Handel mit Lebensmitteln weiter deutlich zulegen, der vergangenes Jahr erst auf einen Online-Anteil von 4,3 Prozent kam. Wie viel Luft dort nach oben ist, zeigt der Online-Anteil anderer Segmente: Fashion & Accessoires sowie CE/Elektro lagen in Deutschland 2022 bei einem Online-Anteil von über 40 Prozent. 

Anzahl der Touchpoints nimmt zu

Während das generelle Bild also zeigt, dass der Online-Handel auch weiterhin dem stationären Handel Marktanteile abjagt und deutlich schneller wächst, ist zugleich spannend, welche Technologien das Shopping verändern. Schon innerhalb des Online-Handels kommt es immer wieder zu spannenden Verschiebungen und die Anzahl der Touchpoints und Handelsformate nimmt ständig zu. Das zeigt der Erfolg von Modellen wie Direct to Consumer, Social Commerce und Live Shopping. Zugleich zeigt sich, dass online und offline keine Feinde sind, sondern sich ergänzen, wie die Entwicklung hin zum Omnichannel-Handel beweist. Verbraucher schätzen kanalübergreifende Services.

Verschiedene Umfragen machen zugleich deutlich, wie offen viele Verbraucher für neue Technologien beim Shopping sind, so zum Beispiel der Future of Retail Report von Klarna: Demnach werden die jüngsten technologischen Fortschritte im Bereich der KI, AR und Roboter sowohl die In-Store- als auch die Online-Shopping-Welt deutlich beeinflussen. Befragt nach verschiedenen Trends, steht Personalisierung laut der Klarna-Umfrage ganz oben auf der Wunschliste der Verbraucher: 70 Prozent der Befragten wünschen sich, dass das Einkaufserlebnis in Zukunft stärker personalisiert wird, und 42 Prozent sind sich sicher, dass dies sowohl in den stationären Geschäften als auch online der Fall sein wird. Klarna-CMO David Sandström meint dazu: „In der westlichen Welt werden etwa 80 Prozent aller Online-Käufe über die Suche getätigt, während die restlichen 20 Prozent auf personalisierten Empfehlungen beruhen. Im Gegensatz dazu werden in China 80 Prozent der Online-Käufe durch personalisierte Empfehlungen getätigt. Diese Studie bestätigt, dass die Verbraucher:innen in der westlichen Welt ein vergleichbares Einkaufserlebnis wünschen.“

Personalisierung im E-Commerce bezieht sich dabei auf die Anpassung von Online-Einkaufserlebnissen und -angeboten an die individuellen Vorlieben, Bedürfnisse und Verhaltensweisen der einzelnen Kunden. Es geht darum, den Besuchern einer Website maßgeschneiderte Inhalte, Produktempfehlungen, Werbeaktionen und Benutzererfahrungen anzubieten, um ihre Interessen zu wecken und letztendlich den Umsatz und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

KI für Personalisierung wichtig

Für ein personalisiertes Einkaufserlebnis wird dabei KI sicherlich eine wichtige Rolle spielen. So können Online-Händler mithilfe von KI-Algorithmen und Datenanalyse ihren Kunden personalisierte Produktempfehlungen basierend auf deren vergangenen Käufen, Suchanfragen und Verhaltensweisen anzeigen. Dadurch erhalten Kunden das Gefühl, individuell angesprochen zu werden, was die Kundenbindung erhöhen kann. Die Möglichkeiten zum Einsatz von KI in der Personalisierung des Einkaufserlebnisses gehen aber noch weiter. So können sich zum Beispiel ­34 Prozent der Befragten der Klarna-Umfrage einen virtuellen persönlichen Assistenten vorstellen, der ihnen beim Online-Einkauf Empfehlungen auf Grundlage ihres Stils und Geschmacks gibt. Im stationären Handel ist wiederum die Hälfte der Generation Z (50 Prozent) offen für die Idee eines Roboters, der im Geschäft auf sie zukommt, um Maße zu nehmen und Stilempfehlungen auszusprechen.

Auch für virtuelles Shopping – Stichwort Metaverse – sind Verbraucher offen, jedoch glaubt weniger als die Hälfte der Generation Z (41 Prozent) und der Millennials (38 Prozent), dass das Einkaufen in der virtuellen Realität (VR) innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte das reale Einkaufserlebnis übertreffen wird. Dafür zeichnet sich ab, dass sich auch der Einkauf im stationären Handel künftig mit der digitalen Welt vermischt: Die überwiegende Mehrheit der Generation Z (81 Prozent) und der Millennials (75 Prozent) erwartet laut der Klarna-Umfrage, dass Augmented Reality (AR) künftig ihr Einkaufserlebnis im stationären Geschäft verbessern wird. Ein Drittel (33 Prozent) glaubt sogar, dass diese Technologie irgendwann zum Standard in Einzelhandelsgeschäften werden wird. 

Anprobe künftig oft virtuell

Interessant vor allem für den Modehandel: Weniger als die Hälfte der Generation Z glaubt, dass sie Kleidung künftig auf die gleiche Weise anprobieren werden wie heute (44 Prozent). Stattdessen wollen 40 Prozent virtuelle Umkleidekabinen nutzen, 18 Prozent Augmented Reality (AR), und 23 Prozent werden sich von künstlicher Intelligenz (KI) beraten lassen, welche Kleidung am besten zu ihrem Körper und ihrem Stil passt.

Die von Klarna befragte Retail-Expertin Kate Hardcastle fasst zusammen: „Der Einzelhandel und Einkaufstrends haben sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt, und es ist klar, dass weitere Veränderungen bevorstehen. Technologien wie Augmented Reality haben das Potenzial, ausgediente physische Läden umzugestalten und das Einkaufserlebnis für die Kunden zu verbessern. Die jüngsten Untersuchungen von Klarna zeigen, dass die Verbraucher mehr Komfort und ein persönlicheres Einkaufserlebnis wünschen – und nahtlose Technologie muss dabei im Mittelpunkt stehen.“

Moderne Commerce-Lösung erforderlich

Um Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten, sollten Händler und Marken auf eine moderne Commerce-Lösung setzen. Denn Kunden ergreifen zunehmend die Flucht vor Marken, die nur langsam innovieren und ein rückständiges Einkaufserlebnis bieten, das nicht State-of-the-Art ist. Das trifft vor allem auf junge Kunden der Gen Z (18 bis 24 Jahre) und auf Millennials (25 bis 40 Jahre) zu, zeigte schon der Commerce Innovation Report 2022 von commercetools. Händler und Marken sollten Kunden also dort abholen, wo sie shoppen wollen – und das sind zunehmend moderne Touchpoints wie Social Media, Chatbots, Sprachassistenten oder virtuelle Welten.

Um solche nahtlosen Einkaufserlebnisse zu ermöglichen, bietet sich der Einsatz einer Plattform wie der von commercetools an. Denn commercetools ermöglicht es, Kunden über jeden Touchpoint anzusprechen, an dem sie shoppen – wobei sämtliche Inhalte über eine zentrale Plattform vorgehalten werden. Und zwar sowohl über bereits vorhandene Touchpoints als auch über die Touchpoints von morgen, an die Sie heute vielleicht noch gar nicht denken können. Möglich wird dies durch die MACH-Architektur, für die commercetools eintritt: MACH steht dabei als Abkürzung für die vier Prinzipien Micro­services-basiert, API-first, Cloud-native und Headless. Gemäß der Headless-Denkweise wird das Shopsytem dabei in „Kopf“ und „Körper“ zerlegt. Während der „Körper“ hierbei für ein zentrales Backend steht, lässt sich der „Kopf“ durch beliebig viele verschiedene Frontends austauschen. Somit können verschiedene Frontends wie z. B. unterschiedliche Ländershops, Apps, Voice Skills, In-Car-Commerce oder Augmented-Reality-Brillen parallel auf dasselbe Backend zugreifen. Zugleich bietet die Headless-Logik maximale Flexibilität und ermöglicht es, jederzeit neue Touchpoints bzw. Frontends an das zentrale Backend anzubinden.

Fazit

Der Onlinehandel wird weiter deutlich wachsen und seinen Marktanteil gegenüber dem stationären Handel steigern. Dadurch wird der stationäre Handel aber nicht überflüssig, sondern dürfte ebenfalls von neuen Technologien profitieren. Die Anzahl der Touch­points und Handelsformate wird dabei auch in Zukunft beständig zunehmen, wie z. B. Entwicklungen in den Bereichen KI und AR zeigen. Um zukunftsfähig zu bleiben, sollten Händler und Marken daher auf moderne Handelssysteme wie das von commercetools setzen, mit denen sie schnell und agil auf Veränderungen im Einkaufsverhalten der Konsumenten reagieren können.

Whitepaper

Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Whitepaper „Retail Trends 2023: Wie Künstliche Intelligenz, Social Commerce & Co den Handel verändern“. Wir zeigen darin mit freundlicher Unterstützung von commercetools, der weltweit führenden Plattform für digitalen Handel, wie vielseitig die aktuellen Entwicklungen bei Technologie und Konsumverhalten sind. Dabei geht es u.a. um Live Shopping, virtuelle Anproben, Omnichannel-Handel und Phygital Retail. Wichtig jetzt und in Zukunft: Händler und Marken sollten Kunden dort abholen, wo sie shoppen wollen – und das sind zunehmend moderne Touchpoints wie Social Media, Chatbots, Sprachassistenten oder virtuelle Welten.

Die Themen des Whitepapers im Überblick:

  • „Fight, fly or freeze“: Umfrage zu aktuellen Retail-Trends
  • Omnichannel & Phygital Retail: Wie die Kanäle smart verbunden werden
  • Interview mit commercetools-CEO Dirk Hoerig
  • Die Modernisierung der digitalen Plattform von Treedom: eine Erfolgsgeschichte
  • Personalisierte Einkaufserlebnisse, virtuelle Anproben, Social Commerce und Live Shopping
  • Wie der Handel mit künstlicher Intelligenz seine Prozesse und das Kundenerlebnis verbessert
  • Metaverse: Neues Potenzial für den Digital Commerce

Gratis-Download des Whitepapers:

Unser Whitepaper „Retail Trends 2023“ können Sie hier gratis anfordern!


Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von Location Insider. Wir liefern darin täglich gegen 11 Uhr business-relevante Hintergründe zur Digitalisierung des Handels.

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.

Artikel teilen