3G statt 2G in Sachsen und Thüringen, Umsatzprognose des HDE, neuer Shopping-Trendreport.

von Florian Treiß am 02.Februar 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

„spenden bis der Safe leer ist“ – das war die Ankündigung, mit der MacKenzie Scott vor einigen Jahren überraschte. Die Ex-Frau von Jeff Bezos verkauft dafür immer wieder Amazon-Aktien, die sie im Rahmen der Scheidung vom Amazon-Gründer erhielt. Allein im vergangenen Jahr hat sie ca. 8,5 Milliarden Dollar durch Aktien-Verkäufe eingenommen. Wieviel sie davon tatsächlich schon gespendet hat, ist unklar – und noch zählt sie mit einem geschätzten Vermögen von rund 50,3 Milliarden Dollar zu den reichsten Frauen der Welt.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Sachsen und Thüringen wechseln auf 3G, Umsatzprognose 2022 vom HDE, weniger Lieferprobleme

Mit Sachsen und Thüringen wollen die ersten beiden Bundesländer ab kommender Woche aus eigenem Antrieb die 2G-Regel im Einzelhandel streichen, nachdem diese bereits in vier Bundesländern von Gerichten gekippt wurde. Doch statt den Forderungen des HDE nachzugeben und wie in Supermärkten, Drogerien und anderen Grundbedarf-Formaten einzig eine FFP2-Maske zur Bedingung für Kund*innen zu machen, haben sich die beiden Bundesländer entschieden, stattdessen auf das 3G-Modell im restlichen Einzelhandel zu setzen. Heißt also: Dort können ab kommender Woche zwar wieder Corona-Ungeimpfte einkaufen, allerdings benötigen diese dafür einen negativen Corona-Test. Und Händler müssen weiter bei allen Kund*innen die Nachweise kontrollieren.


Der HDE hat seine Umsatzprognose 2022 vorgestellt. Zwar rechnet der Handelsverband für die gesamte Branche mit einem Umsatzwachstum von 3 Prozent auf 605,4 Milliarden Euro. Doch das ist längst nicht für alle Händler ein Grund zum Jubeln: Das Wachstum wird demnach fast nur dem Onlinehandel (+13,5 Prozent) sowie dem stationären Lebensmitteleinzelhandel (+3,0 Prozent) zugutekommen. Bei stationären Non-Food-Händlern erwartet der HDE hingegen ein Minus von 0,6 Prozent und im stationären Modehandel ein Minus von 2,0 Prozent. Noch drastischer sind die Zahlen für den stationären Modehandel, wenn man sie dem Vor-Corona-Jahr 2019 gegenüberstellt: Dann beträgt das Minus dort drastische 31 Prozent. Der HDE erwartet zudem, dass dieses Jahr bis zu 16.000 stationäre Läden schließen müssen. Sämtliche Prognosen finden Sie im Handelsszenario 2022 zum kostenlosen Download.

Die Lieferprobleme im Einzelhandel nehmen laut einer Umfrage des ifo-Instituts deutlich ab. 57,1 Prozent der Einzelhändler berichteten im Januar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden können. Im Dezember waren es noch 81,6 Prozent. „Nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts ist etwas weniger Druck auf dem Kesse“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Trotzdem erfüllen viele Einzelhändler nicht jeden Kundenwunsch, weil ihnen immer noch Ware fehlt.“ Besonders bei Supermärkten hat sich die Lage deutlich entspannt, dort berichten nur noch 18,4 Prozent von Lieferengpässen nach 64,4 Prozent im Dezember. In den Bereichen Baumärkte, Autohandel und Elektronikartikel ist die Lage aber weiter kritisch.

Amazon UK verdoppelt Abholfächer, Tom Brady und sein NFT-Startup

Amazon hat in Großbritannien sein Netz an Paketschließfächern (Amazon Locker) in den letzten beiden Jahren von 2.500 auf 5.000 Standorte erweitert. Damit kann das Unternehmen die Belastung der Paketboten verringern, da der Arbeitskräftemangel und die Corona-Krise den Druck erhöht haben. die Locker senken zudem auch die Zustellkosten, insbesondere wenn der Empfänger unterwegs ist, und reduzieren die CO2-Emissionen, da weniger Fahrten von Lieferwagen erforderlich sind. Der zweitgrößte Paketschließfachbetreiber in Großbritannien, InPost aus Polen, hat auch dank einer Partnerschaft mit Hermes und ZigZag die Zahl seiner Standorte sogar binnen eines Jahres um 180 Prozent auf 3.000 Stück erhöht.

Tom Brady, erfolgreichster Football-Spieler der vergangenen Jahre, hat gestern seinen Rücktritt erklärt und seine aktive Sportkarriere beendet. Natürlich will er künftig mehr Zeit seiner Familie widmen. Doch was hat das alles mit Handel zu tun? Zugleich will er sich auch auf sein im April 2021 gegründetes Startup Autograph.io konzentrieren – und das wiederum mischt im gehypten Geschäft mit NFTs mit, also digitale Sammlerstücken. Autograph.io hat bereits NFTs zusammen mit Sport-Legenden wie Tony Hawk oder Tiger Woods herausgebracht. Zuletzt konnte Autograph.io 170 Millionen Dollar Wagniskapital einsammeln, die u.a. von Andreessen Horowitz und Kleiner Perkins kamen.

Metaverse-Ressort im BVDW, neuer Shopping-Trendreport

Apropos NFTs: Diese sind eines der ersten Geschäftsmodelle fürs Metaverse, noch so ein Hype-Thema in der digitalen Welt, von dem eigentlich noch keiner so genau weiß, was das überhaupt ist. Deshalb gründet der Digitalverband BVDW nun ein eigenes Ressort fürs Metaverse. Das soll u.a. eine treffende Definition von Metaverse für den deutschen Markt erarbeiten. Für unser Schwesterportal mobilbranche.de haben wir mit Mark Wächter gesprochen, der das neue BVDW-Ressort interimistisch leitet. Er sagt: „Das Thema Metaverse-Commerce ist  stark im Kommen. Und wenn derzeit schon so viele NFT-Marktplätze erfolgreich etabliert werden, dann ist das natürlich auch was für die Amazons und Alibabas dieser Welt, die da massiv einsteigen dürften.“

Trotz all ihrer Bedrohlichkeit hat die Corona-Pandemie auch etwas Positives. Denn in vielen Bereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft wirkt sie als Trendtreiber und beschleunigt so auch die Entwicklung des Handels um Jahre. In ihrem neuen Trendbook zurZukunft des Shoppings 2022″ zeigen PudelsKern und Gretchenfrage anhand von 15 Shopper Trends von „Back to Local“ über „Metaversal Shopping“ bis „Vintage Chiceria“ sowie 90 Praxisbeispielen, wie sich das Verhalten und die Erwartungen der Shopper durch Covid-19 verändert haben und wie Händler und Marken aufkommende Trends nutzen, um darauf zu reagieren. Ein kostenloser Download ist hier möglich.

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