Glossar: Was Composable Commerce, Microservices, SaaS & Co. bedeuten.

von Florian Treiß am 19.November 2021 in News, Shoptech, Trends & Analysen

In den letzten Wochen haben wir Ihnen an dieser Stelle verschiedene Leseproben aus unserem Whitepaper „Composable Commerce“ powered by commercetools vorgestellt. Darin zeigen wir, wieso es für Händler und Marken immens wichtig ist, hochmoderne Technologien zu verwenden, um im E-Commerce bzw. Omnichannel-Handel erfolgreich zu sein. Hier nun abschließend ein kleines Glossar mit den wichtigsten Begriffen rund um aktuelle Webshop-Technologie.

API steht für „Application Programming Interface“ und bezeichnet eine Programmierschnittstelle, über die verschiedene Elemente eines IT-Systems, zum Beispiel Microservices, miteinander kommunizieren können. Unternehmen, die „API first“ denken, denken zuerst in APIs und ergänzen nicht einfach nur bestehenden Lösungen damit.

Backend ist der Teil der IT-Infrastruktur, die im Hintergrund läuft und in einem Onlineshop nicht für die Endkunden sichtbar ist. Dort liegt die Datenbank des Shops und dort werden zentrale Prozesse wie etwa der Checkout oder die Rechnungslegung abgebildet. Dem gegenüber steht das für den Besucher sichtbare Frontend, zum Beispiel in Form einer Website oder einer App.

Best-of-Breed bezeichnet die Philosophie, für jeden Anwendungsbereich von Software die bestmögliche Lösung zu finden und zu integrieren. Meist werden dabei im Sinne des Composable Commerce und in der Headless-Struktur die Lösungen verschiedener Anbieter für unterschiedliche Teilbereiche über APIs zu einer für den Anwendungsfall optimalen Lösung vereint.

Cloud-native steht für Anwendungen und Services, die von Grund auf in der Cloud für die Cloud entwickelt wurden und deren Vorteile vollumfänglich nutzen. Mit einer Cloud-native­Lösung wie der von commercetools verkürzen Anwender nicht nur die Time-to-market drastisch, sondern senken auch die TCO auf ein Minimum. Im Gegensatz dazu gibt es auch Anwendungen in der Cloud, die nicht nativ für sie entwickelt wurden, sondern per Lift-and-Shift in die Cloud umgezogen wurden.

Composable Commerce beschreibt einen Ansatz, Lösungen verschiedener Anbieter gemäß dem Prinzip Best-of-Breed parallel im eigenen Commerce-Setup einzusetzen und bei Bedarf gegen passendere Lösungen auszutauschen. Grundlage dafür ist eine MACH-Architektur.

Frontend steht im Gegensatz zum Backend für den Teil eines Systems, mit dem Nutzer interagieren, zum Beispiel eine App oder Sprach-Applikation. Das Frontend wird über ein User Interface genutzt.

Headless Commerce bedeutet die Zerlegung eines Shopsystems in „Körper“ und „Kopf“ des Systems. Während der „Körper“ in diesem Bild für den E-Commerce-Kern des Systems im Backend steht, lässt sich der „Kopf“ beliebig austauschen. Dies bietet den Vorteil, dass sich über APIs verschiedene „Köpfe“ anbinden lassen, die für verschiedene Touchpoints bzw. Frontends stehen wie etwa den Webshop, einen Alexa Skill oder einen Chatbot.

Lift-and-Shift bezeichnet eine Methode, Daten und Anwendungen von eigenen oder dedizierten Servern in die Cloud „umzuziehen“, ohne dass größere Veränderungen an der Funktionsweise, dem Design und dem Code der Applikation vorgenommen werden. Dies ist das Gegenteil von Cloud-native entwickelten Anwendungen.

MACH: Dieses Akronym steht für eine hoch­moderne Software-Architektur, die auf die vier Prinzipien Microservices, API first, Cloud-native und Headless setzt und für eine sehr hohe Time-to-Market bzw. Entwicklungsgeschwindigkeit steht. Dabei spielt MACH auf den Begriff für Schallgeschwindigkeit an: MACH1.

Microservices sind kleine, in sich geschlossene Anwendungen, die von dedizierten Teams individuell entwickelt und betrieben werden. Das Verteilen einer komplexen Geschäftslogik auf viele kleine, miteinander verbundene Services ermöglicht eine agile Entwicklung, kürzere Release-Zyklen und eine schnellere Time-to-Market des kompletten Systems. Verschiedene Microservices können über APIs miteinander kommunizieren.

Monolith ist ein Begriff für Shopsysteme, die als All-in-One-Lösung Backend und Frontend umfassen. Diese auch „Suite“ genannten Shopsysteme sind gerade für größere Unternehmen mit mehreren Marken und Aktivitäten in mehreren Ländern oftmals viel zu starr und schwerfällig in ihrer Struktur. Monolithen benötigen deswegen meist individuelle Anpassungen und Workarounds.

MVP steht für Minimum Viable Product, also wörtlich ein „minimal brauchbares/existenzfähiges Produkt“. Das Konzept wird von Unternehmen genutzt, um Produkte oder Services in einem möglichst frühen Stadium „am Kunden“ zu erproben und dabei wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung zu gewinnen.

SaaS steht für Software as a Service und für Anwendungen, die aus der Cloud genutzt werden. Die Zahlung erfolgt dabei meist in einem Abomodell.

TCO ist die Abkürzung für Total Cost of Ownership, also Gesamtbetriebskosten. Dazu gehören bei einer E-Commerce-Plattform alle Kosten, die mit Kauf/Lizenz, Implementierung und Verwaltung eines Online-Shops verbunden sind. Darunter fallen auch IT-Personalkosten, sei es inhouse oder für Agenturen.

Time-to-Market: Darunter versteht man die Dauer von der Entwicklung eines neuen Produkts oder Features bis zu Markteinführung. In dieser Zeit entstehen zwar Kosten, das neue Produkt oder Feature erwirtschaftet aber keinen Umsatz. Ist das E-Commerce-System in Microservices untergliedert, so sinkt die Time-to-Market sowohl für MVPs als auch vollwertige Produkte und Services drastisch. Außerdem können im Sinne agiler Entwicklung auch Updates viel schneller ausgerollt werden.

User Interface ist der englische Begriff für eine Nutzerschnittstelle, die die Kommunikation zwischen Menschen und IT-Systemen ermöglicht. Typische User Interfaces sind Websites, Sprachassistenten oder In-Car-Systeme.

Vertikale Teams sind entscheidend für das Konzept der Microservices: Darunter versteht man verschiedene Teams, die sich zum Beispiel nur um den Checkout oder nur um die Produktverwaltung kümmern. Dabei kommen in vertikalen Teams Spezialisten verschiedener Disziplinen zusammen, also etwa ein Datenbankspezialist, ein Backend-Entwickler etc. Nur damit ist gewährleistet, dass ein vertikales Team völlig autark an seinem Service arbeiten kann. Im Kontrast dazu stehen horizontale Teams, wo sich zum Beispiel ein Team nur um Datenbanken kümmert, aber vom eigentlichen Produkt oder Service kein Know-how hat.

Ein Workaround ist ein Umweg zur Vermeidung eines bekannten Fehlverhaltens eines technischen Systems. Unternehmen, die Monolithen verwenden, nutzen dieses Hilfsverfahren, um die Symptome eines Problems zu umgehen, das nur der Software-Anbieter selbst mit einem Update lösen könnte.

Lesetipp

Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Whitepaper „Composable Commerce“, das wir von Location Insider mit freundlicher Unterstützung von commercetools erstellt haben. Erfahren Sie darin, warum und wie erfolgreiche Brands mit Composable Commerce ihr individuelles Commerce-Setup aus den besten Lösungen am Markt (“Best-of-Breed”) zusammenstellen, um ihre Kundinnen und Kunden noch individueller anzusprechen.

Die weiteren Themen des Whitepapers „Composable Commerce“ im Überblick:

  • Umfrage: Die wichtigsten Technologietrends im Digital Commerce
  • Erfolgsstories von CHRONEXT, flaconi und Flaschenpost (CH)
  • Composable Commerce statt „All-in-one“
  • Interview mit Wolford-Manager Rainer Knapp zu Composable Commerce
  • Wie die MACH Alliance das Thema Composable Commerce vorantreibt
  • Wie der Wechsel zu Composable Commerce gelingt

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