Den Kunden in der Ware wohnen lassen – 3 schöne Beispiele.

von Andre Schreiber am 04.Mai 2018 in News, Trends & Analysen

Droog ist ein Designunternehmen und präsentiert sich in einer Erlebniswelt, die auch eine Bibliothek umfasst. Und die Stücke aus eigener Kollektion finden sich auch im Hotel unter dem Dach. (Quelle: Droog)

Idee und Name stammen aus den USA und klingen etwas sperrig, das Konzept ist aber bestechend und neu. „Shoppable Apartments“ haben mit Pop-up-Stores gemeinsam, dass das Erlebnis des Kunden temporär ist. Dafür kann es dann aber umso nachwirkender sein. Denn wer hat beispielsweise schon einmal in einer Wohnung mitten in einem Kaufhaus übernachtet? Inzwischen lassen eine ganze Reihe von Händlern den Kunden sprichwörtlich in der Ware wohnen.

Produkte anfassen, ausprobieren und direkt erleben – das ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale des stationären Handels gegenüber der Online-Konkurrenz. Die Möglichkeit, Produkte in einer häuslichen zu sehen, erleichtert es den Kunden, sich die Ware dann auch in den eigenen vier Wänden vorzustellen.

Die „Shoppable Apartments“ sind aber nicht nur Orte für das Verkaufen. Der Händler erhält damit auch die Chance, seine Vision der präsentierten Produkte und Marken vorzustellen. Und das kann positiv auf eine emotionale Bindung zum Kunden einzahlen.

Im Vordergrund steht aber sicherlich der Erlebnisfaktor. Denn noch ist ein solcher Aufenthalt eine Ausnahme, etwas exklusives.

Psychologe Johannes Schneider hat es in seinem Vortrag auf dem Bonial Future Lab so ausgedrückt: „Das fiktionale Zuhause eines Apartment Stores adressiert das psychologische Ziel von Inspiration und Intimität.“

Droog ist eine Firma für konzeptionelles Design. Im Firmensitz in Amsterdam bietet es eine Bibliothek, ein Café und im obersten Stockwerk ein Hotel, das aus einer einzigen Wohnung besteht. Dort können die Übernachtungsgäste die Designstücke erleben und natürlich anschließend auch erwerben.

Goop ist die Lifestyle-Marke von Gwyneth Paltrow. Und das Goop Lab in Santa Monica macht alle Produkte direkt erlebbar. Die Küche dort ist nicht nur ein Ausstellungsstück, sondern voll funktionsfähig, um kleinere Veranstaltungen durchführen zu können. Die ganze Inszenierung soll einen Eindruck davon vermitteln, wie es bei Gwyneth Paltrow zu Hause aussieht.

Im Goop Lab sollen die Kunden erleben, wie Gwyneth Paltrow wohnt. Schließlich ist es ihr Label. (Quelle: Goop Lab)

In China muss ja aktuell alles ein bisschen größer sein. Deswegen bietet die japanische Lifestyle-Marke Muji nicht einfach ein Apartment, sondern ein 79-Zimmer-Hotel in Shenzhen. Es befindet sich im gleichen Gebäude wie der große Laden der Marke. Jeder Raum ist mit den Möbeln, Wohnaccessoires und Haushaltswaren von Muji ausgestattet. Das Hotel hat seinen Schwerpunkt auf Entspannung und Wellness gelegt, mit Fitnessstudio, Restaurant und Bibliothek.

Die Marke Muji unterhält in China ein Hotel direkt über seinem Laden. Alle Zimme enthalten Produkte, die man im Laden kaufen kann. (Quelle: Muji)

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