Getir bekommt 768 Millionen Dollar, Görtz verkauft Mode online, Rewe als Schalke-Helfer.

von Florian Treiß am 18.März 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

einige von Ihnen kennen sicherlich unser Schwesterportal mobilbranche.de, in dessen Newsletter wir über Trends im Business mit Mobile & Apps berichten. Gern möchte ich Sie heute auf einen Online-Workshop von mobilbranche.de hinweisen, der auch für Sie spannend sein dürfte: Im Mai zeigt die renommierte App-Designerin Melinda Albert, wie (Online-)händler ihre Kund*innen mit hervorragend gestalteten Apps begeistern können. Mehr zum Online-Workshop „Erfolgreiches Design & UX für Shopping-Apps“ erfahren Sie hier.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Getir bekommt 768 Millionen Dollar, BGH-Urteil zu Lockdown-Entschädigungen, eBay als Corona-Helfer

Neue Megafinanzierungsrunde im Quick Commerce: Der Lebensmittel-Expresslieferdienst Getir aus der Türkei bekommt von Investoren 768 Millionen Dollar und wird dabei mit insgesamt 11,8 Milliarden Dollar bewertet. Dadurch steigt Getir zugleich in den illustren Kreis der „Decacorns“ auf, Startups mit einer Bewertung von mindestens 10 Milliarden Dollar. Das Geld kommt u.a. vom arabischen Staatsfonds Mubadala, dem Silicon-Valley-VC Sequoia Capital sowie Tiger Global aus London. Mit dem Investment will Getir seine gute Marktposition in Europa festigen. In Deutschland ist das Unternehmen allerdings gegenüber Gorillas und Flink nur in einer Herausforderer-Position – und hat laut einem Immobilienfachdienst gerade Büros in Hamburg angemietet.

Auch wenn es in diesem Fall nicht um den Einzelhandel ging, so dürfte das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) auch wegweisend für alle Branchen sein: Ein Betreiber eines Hotels und mehrerer Restaurants aus Brandenburg hatte auf Erstattung des kompletten Gewinnausfalls für den ersten Corona-Lockdown geklagt. Doch laut BGH haben Betroffene der Corona-Lockdowns keinen Anspruch auf staatliche Entschädigung. Hilfeleistungen für von der Pandemie schwer getroffene Wirtschaftsbereiche seien keine Aufgabe der Staatshaftung. In der Pandemie sei der Staat zudem seiner Verpflichtung zu innerstaatlichem Ausgleich bereits durch die verschiedenen Corona-Hilfsprogramme wie etwa die Überbrückungshilfen I bis IV nachgekommen.

Besagter erster Corona-Lockdown trat vor fast genau zwei Jahren in Kraft und auch viele Einzelhändler mussten ihre Geschäfte temporär schließen. eBay Deutschland startete schnell eine Initiative, um die betroffenen Händler in den Onlinehandel zu bringen, um so zusätzliche Umsätze zu erzielen und Einbrüche im lokalen Geschäft auffangen zu können. Seitdem profitieren Neueinsteiger*innen von einem kostenlosen Premium-Service und einem dreimonatigen Verzicht auf die Verkaufsprovision. Das Programm, das im Januar 2021 als „Durchstarter Programm“ fortgesetzt wurde, haben bis heute mehr mehr als 11.200 Unternehmen genutzt, um einen Schritt in den Online-Handel zu wagen, wie eBay nun meldet.

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Görtz verkauft Mode, Esprit mit neuer Führungsspitze, Rewe als Schalke-Helfer

Der Schuhhändler Görtz wandelt auf den Spuren von Zalando – und will wie Zalando, das einst als reiner Schuh-Onlinehändler gestartet war, nun in seinem Webshop auch Mode verkaufen. Der Vorstoß ist Teil der Marktplatzoffensive Görtz Connected. Zum Start gehen auf der Plattform mehr als 5.000 Artikel von über 60 Marken für Damen und Herren live. Kindermode soll perspektivisch noch dazukommen. Innerhalb der Filialen will sich Görtz aber weiterhin auf das Kernsortiment von Schuhen und Accessoires konzentrieren, auf Wunsch können sich Kunden die Mode aus dem Onlineshop aber per Click & Collect in die Filialen liefern lassen.

Der Modekonzern Esprit hofft, ein stabiles Führungsteam für die Zukunft gefunden zu haben. Diese Woche präsentierte der in Hongkong ansässige Konzern sein aktuelles Top-Management – und ehrgeizige Pläne: Die neue Unternehmensleitung werde „eine multidimensionale Geschäftsstrategie starten, mit der die Produkte und Erlebnisse gestärkt und über ein neues Omnichannel-Ökosystem mit zusätzlichen Kundenschnittstellen angeboten werden“, erklärte das Unternehmen. Ziel sei es, der Marke zu einem „internationalen Comeback“ zu verhelfen. Neben William Pak, der vom Interims- zum permanenten CEO ernannt wurde, zählt u.a. Larry Luk als Chief Digital and Marketing Officer zur neuen Firmenspitze, der zuvor für L’Oréal und Calvin Klein tätig war.

Im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine hat sich der Schalke 04 bekanntlich von seinem russischen Sponsor Gazprom getrennt. Eines der Unternehmen, das nun finanziell in die Bresche springt, ist Rewe. Zwar nicht gleich als neuer Hauptsponsor, aber immerhin als Trainingskit-Partner. Das heißt, dass ab sofort das Rewe-Logo die Trainings- und Aufwärmbekleidung des Teams schmückt und natürlich dafür ein entsprechender Sponsoring-Betrag fließt. Damit ist Schalke zugleich der erste Club in Deutschland, der sein Trainingskit separat vermarket. In einem Video, in dem beide Seiten die Partnerschaft bekanntgegeben, heißt es zudem, dass der Rewe Lieferservice ab September in ganz Gelsenkirchen verfügbar sein wird.

Aldi erhöht diverse Preise, Obi stellt Russland-Geschäft endgültig ein, Ikea mit eigenem Podcast

Die Inflationsrate in Deutschland liegt aktuell schon bei stolzen 5,1 Prozent – und nun hat auch noch Aldi für rund 400 Produkte die Preise erhöht, wie die „Lebensmittel-Zeitung“ (Paywall) herausgefunden hat. Ein Aldi-Sprecher erklärte, die Marktlage sei bereits seit Monaten geprägt von anhaltenden Herausforderungen der internationalen Seefracht, der Omikron-Welle, dem grundsätzlichen internationalen Mangel an Lkw-Fahrern und den gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe. Durch den Ukrainekrieg habe sich die Situation noch einmal verschärft. Dies führe bei vielen Produkten zu steigenden Einkaufspreisen, wie dpa berichtet. Und das gibt Aldi nun an die Kund*innen weiter. Andere Lebensmittelhändler dürften nachziehen.

 

Viele Händler haben bereits temporär ihre Läden in Russland geschlossen. Nun geht Obi einen Schritt weiter und hat angekündigt, seine Geschäftstätigkeit in dem Land „endgültig“ einzustellen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine „richtet sich gegen Freiheit und Demokratie und widerspricht damit den Grundwerten bei Obi“, hieß es zur Begründung. Betroffen sind sämtliche 27 Baumärkte in Russland, die bereits temporär geschlossen waren. Unterdessen schafft es Burger King nicht, seine Schnellrestaurants in dem Land zu schließen. Grund ist ein Streit mit dem russischen Franchisenehmer Alexander Kolobov, der sich weigert, die Restaurants zu schließen.

Ikea Deutschland hat einen eigenen Podcast gestartet. Er heißt „Im Leben und daneben“ und beschäftigt sich mit der Frage, wofür der Begriff Zuhause steht. Ist das ein Ort, sind das besondere Menschen, Gegenstände oder alles zusammen? Und was, wenn wir uns nirgendwo zu Hause fühlen? Psychologin Linda Leinweber und Moderator Tolga Akar wollen genau das herausfinden und tauchen in das Leben und die Geschichten spannender Gäste ein. Mal geht’s um Beziehungsalltag, Narzissmus oder Mental Load, mal um Flucht, Transidentität oder Obdachlosigkeit. Zum Auftakt stehen gleich drei Folgen auf Streaming-Plattformen wie etwa Spotify bereit, künftig soll alle 14 Tage eine weitere Folge erscheinen.

Veranstaltungstipps

Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:

Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.

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