Netto mit dem Panda sowie mit Einkaufswagen-Entsperrung per App

von Florian Treiß am 12.September 2023 in Bio, Food & LEH, Marketing, Nachhaltigkeit, Netto, News, POS, Wanzl

Netto (ohne Hund) ist auf den Panda gekommen: Doch keine Sorge, liebe Markenstrategen, Edekas Discount-Tochter will dem dänischen Namensvetter und Rivalen Netto mit dem putzigen Hund „Scottie“ im Firmenlogo nicht gleich ein tierisches Emblem in seiner Wort-Bild-Marke entgegensetzen. Im Gegenteil geht es „nur“ um eine Kooperation mit der Tierschutzorganisation WWF, die eben diesen Panda im Logo trägt. Unter dem Motto „Folge dem Panda“ lenkt Netto ab dem 11. September fünf Wochen lang die Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden gezielt auf Produkte mit WWF-Zertifikat.

„Der WWF Panda gibt unseren Kundinnen und Kunden Sicherheit und Orientierung beim Einkauf. Wir wollen ihnen helfen, unsere nachhaltigeren Eigenmarkenprodukte schnell zu erkennen und ihnen die Entscheidung für umweltbewusstes Einkaufen erleichtern – unsere aktuelle Kampagne ‚Folge dem Panda‘ unterstützt dabei“, sagt Netto-Pressesprecherin Christina Stylianou.

„Wir sind stolz darauf, dass bereits fast 400 Netto Eigenmarken-Produkte den WWF-Panda tragen. Er ist eine zusätzliche Orientierung auf Produkten, die bereits die Standards des EU-Biosiegels, MSC, FSC oder Blauer Engel erfüllen und entsprechend zertifiziert sind. Bei BioBio-Produkten mit Panda-Logo auf der Verpackung prüft der WWF zusätzlich die regionale Wasser- und länderspezifische Sozialsituation“, so Stylianou in einer Pressemitteilung.

Pilotprojekt mit neuen Einkaufswagen

Zudem trägt Netto dem Trend zum bargeldlosen Einkaufen Rechnung und erprobt erstmals Einkaufswagen, die sich per App öffnen lassen. Diese lassen sich über die hauseigene Netto-App entsperren und stammen vom Einkaufswagen- und Retail-Technology-Spezialisten Wanzl aus dem bayrischen Leipheim. Ganz in der Nähe der Wanzl-Zentrale kommen die neuen Einkaufswagen laut „LZ“ zunächst in Netto-Filialen in den Orten Burglengenfeld und Sünching zum Einsatz.

Wanzl vermarktet die Lösung unter dem Namen Hybridloc. Zum Entriegeln des Schlosses wird das Smartphone bei geöffneter oder geschlossener App kurz über das Aktivierungsfeld gehalten. Dabei öffnet sich der Mechanismus des Schlosses und der Einkauf kann beginnen. Die Technik basiert auf Nahfeldkommunikation (NFC), ähnlich dem Mobile Payment, wie Wanzl das Produkt auf seiner Website erklärt. Zugleich ist bei Hybridloc der Name Programm: Die Einkaufswagen haben nämlich hybride Schlösser, die sich eben nicht nur per App öffnen lassen, sondern auch klassisch mit Münze oder Einkaufswagenchip.

Hybridloc orientiert sich somit am Kundenverhalten: Wer zum Beispiel seinen Einkaufszettel direkt per App führt und bargeldlos bezahlt, kann vermutlich gut auf einen Einkaufswagen verzichten, der sich nur mit Münze oder Chip öffnen lässt. Umgekehrt verprellt der Hybridloc-Einkaufswagen aber auch keine Kundinnen und Kunden, die fürs Öffnen des Einkaufswagens keine App nutzen wollen. Edeka und Rewe sollen ebenfalls an den hybriden Einkaufswagen interessiert sein, hatte die „LZ“ vor kurzem berichtet.

Bereits im Coronajahr 2020 hatte Wanzl mit Einkaufswagen experimentiert, die sich per App öffnen lassen, und hatte damals das System Wanzl Tap & Shop vorgestellt. Kritiker sorgten sich damals, dass die Einkaufswagen nach Entsperrung womöglich nicht zurückgebracht werden. Wanzl-Manager Andreas Starzmann erwiderte damals, dass man die Rückgabe incentivieren könnte mit z.B. Loyaltypunkten. „In anderen Ländern gibt es bereits digitale Systeme, die ‚Übeltätern‘ gar keinen Wagen mehr ausgeben. Oft werden Wagen nämlich nicht zurückgebracht, oder sogar mit nach Hause genommen. Es gibt sehr viele Anwendungsmöglichkeiten. Am Ende entscheidet der Händler, wie er diese Möglichkeiten nutzen will. Wir schaffen dafür lediglich die Basis“, so Starzmann auf LinkedIn.

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