Picnic startet im Südwesten, Temu im Praxistest, Podcast zum Luxuswarenhandel

von Florian Treiß am 17.August 2023 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

viele von Ihnen haben gestern sicherlich meinen Artikel über die Gründe für das schnelle Ende der Sonntagslieferung von Knuspr gelesen. Was mir im Nachhinein auffiel: Die Diskussion, ob Lebensmittel am Sonntag geliefert werden dürfen oder nicht, entwickelt sich in eine ähnliche Richtung wie die von der Gewerkschafts- und Kirchen-nahen „Allianz für den freien Sonntag“ rund um autonome Stores und ob diese überhaupt sonntags öffnen dürfen oder nicht. Ich habe den Beitrag nun um einige Absätze dazu ergänzt.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß

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Picnic startet in Darmstadt, Mannheim und Wiesbaden

Wenige Monate nach dem Start in Hamburg (siehe Bild) kommt Picnic nun in den Südwesten Deutschlands

Der niederländische Online-Supermarkt Picnic expandiert nach Südhessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Ab sofort ist dessen Lebensmittel-Lieferservice in ausgewählten Stadtteilen in Darmstadt, Mannheim und Wiesbaden verfügbar, berichtet das „Handelsblatt“. Um die Kunden in diesen drei Städten zu beliefern, hat Picnic ein fast 25.000 Quadratmeter großes Fulfillment Center in Viernheim nördlich von Mannheim bezogen, das zuvor als Zentrallager von Kaufhof genutzt worden war. Vom neuen Standort aus sollen nach und nach insgesamt 40 Städte ans Liefernetz angebunden werden. Nachdem sich Picnic in den letzten Jahren nur auf Nordrhein-Westfalen fokussiert hatte, hat das Unternehmen dieses Jahr das Expansionstempo in Deutschland deutlich erhöht und ist bereits auch in Hamburg und in Berlin gestartet.

Radius von 80 Kilometern rund um Viernheim, erstellt von Location Insider mit dem Umkreis-Tool von motjet.de auf Open Street Maps

Auch wenn Picnic die konkreten Städte bislang nicht nennt, so dürfte von Viernheim aus auf jeden Fall bald auch das naheliegende Heidelberg beliefert werden. Nimmt man die Entfernung von Viernheim zur entferntesten der drei Städte als Grundlage, nämlich Wiesbaden, so kann Picnic von Viernheim aus Kunden in einem Umkreis von über 80 Kilometern beliefern. In diesem Radius liegen zahlreiche weitere Großstädte wie etwa Frankfurt am Main, Mainz, Kaiserlautern, Karlsruhe, Pforzheim oder Heilbronn. Laut dem „Handelsblatt“-Beitrag will Picnic zudem von Hamburg aus nach Flensburg und Kiel liefern und von Berlin ist die Expansion nach Brandenburg geplant. „Unser Ziel ist es, durch die Eröffnung von weiteren Standorten über 50 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu erreichen“, sagt Deutschlandchef Frederic Knaudt gegenüber der Zeitung.

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Mein erstes Temu-Paket ist da

Seit Ende April mischt der chinesische Billig-Onlinemarktplatz Temu, Ableger des chinesischen E-Commerce-Riesen Pinduoduo, den Onlinehandel in Deutschland auf und steckt Unsummen in Marketing-Kampagnen um in Windeseile einen großen Kundenstamm aufzubauen. Der Ansatz der Plattform wirkt dabei wie eine Mischung aus Amazon und eines stationären Dollar Stores (in Deutschland in etwa vergleichbar mit den „Ein-Euro-Läden“), so eine treffende Analyse von Business Insider.

Nachdem ich schon einige Meldungen über Temu geschrieben hatte, musste ich die App nun endlich auch ausprobieren: Temu lockt mit extremen Rabatten von teils über 90 Prozent und setzt dabei auch auf Gamification wie bspw. virtuelle Glücksräder, die weitere Rabatt-Codes ausspucken. Ziemlich grenzwertig: Spätestens wenn man als Kunde einen Artikel in den Warenkorb legt, erscheint ein Countdown, dass man nur noch so und soviele Stunden oder Minuten Zeit hat, um sich einen kostenlosen Versand zu sichern. Der Mindestbestellwert liegt bei 15 Euro – das klingt zwar erstmal nicht viel, aber in der App gibt es auch vielen Kleinkram für ein bis zwei Euro. Und da muss man sich dann einiges Aussuchen, um die 15 Euro vollzubekommen.

Mit neun Minifiguren von berühmten Basketballern und Fußballern, die Minifiguren aus Lego täuschend ähnlich sehen, kam ich da nicht weit. Und so entschied ich mich schließlich, zusätzlich noch das „Micro-Partikel-Bausteine berühmte Architekturklasse Nou Camp Stadium“ zu bestellen, sprich eine Nachbildung des legendären Fußballstadions in Barcelona. Das Produkt erinnert dabei verdächtig an das Camp Nou aus Lego, das beim Hersteller vergriffen ist und im Netz ab 300 Euro aufwärts gehandelt wird. Die Imitation bei Temu kostet jedoch nur 33 Euro.

Gestern nun, nach nur neun Tagen Wartezeit, kam das Paket aus China bei mir in Leipzig an. Auf den ersten Blick macht alles einen guten Eindruck und ich freue mich schon, dass ich meinen Schreibtisch nun mit Minifiguren von Lionel Messi, LeBron James und Michael Jordan dekorieren kann. Auch das Lego-, pardon, Nicht-Lego-Stadion macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Jedoch ist es nicht ganz so groß und detailreich wie das Lego-Original, das aus 5.500 Bauteilen besteht. Die Temu-Variante hat „nur“ 3.500 Klemmbausteine und sollte sich deutlich schneller bauen lassen.

Amazon will weniger Verpackungen verwenden

 

Der Boom des Onlinehandels führt zu einem deutlich gestiegenen Paketaufkommen – und natürlich ist die Dampfwalze Amazon einer der Treiber dieser Entwicklung. Dabei ist der entstehende Verpackungsmüll eine der Herausforderungen für Nachhaltigkeit im E-Commerce. Daher will Amazon künftig noch viel mehr Produkte als bislang ohne Versandverpackung verschicken, berichtet T-Online. Dabei haben die Kunden oft die freie Auswahl, ob sie das bestellte Produkt in einer Versandverpackung erhalten wollen oder nicht, siehe Screenshots aus der Amazon-App oben. Der Versandaufkleber wird in solchen Fällen dann einfach an der Originalverpackung des Produkts angebracht. Laut dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens konnten im vergangenen Jahr bereits elf Prozent aller Lieferungen ohne zusätzliche Verpackung erfolgen.

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Ladenbauprofi Bengt Hass über den Handel mit Luxuswaren

Das Geschäft mit hochwertiger Kleidung, Schuhen, Lederwaren, Parfüm und Schmuck soll dieses Jahr ein Umsatzplus von bis zu zwölf Prozent erzielen. Die Luxusmarken haben weniger Probleme mit der Kaufzurückhaltung der Verbraucher als günstigere Marken – schließlich spüren Reiche die Inflation nicht so sehr im Portemonaie wie die Mittelschicht. zwischen fünf und zwölf Prozent möglich. Ein Experte für Luxusmarken ist Dr. Bengt Hass von M3 Retail Concepts. Im Vorfeld des Trendforum Retail (27./28. September in Frankfurt) spricht der Ladenbau-Profi und Tischlereimeister im Podcast mit Daniel Schnödt darüber, warum die Luxusbranche von Erfolg zu Erfolg eilt. Hier anhören!

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