Stocksquare ermöglicht Ship from Store, Kartellamt prüft Preiserhöhungen im LEH, Macher von Mercedes-Studio Odeonsplatz im Interview.

von Florian Treiß am 31.August 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Advocard ist Anwalts Liebling, so ein alter Werbespruch – und Einzelhandel ist Azubis Liebling: So scheint es zumindest, wenn man die Statistik rund um Ausbildungsplätze anschaut: Von 466.200 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im vergangenen Jahr entfielen die meisten Verträge, nämlich rund 24.300 Stück, auf einen Abschluss als Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel. Das ist doch mal eine Ansage – und vielleicht eine Idee für eine neue Image-Kampagne des Handels?

Und nun viel Spaß mit dem Newsletter, Ihr Florian Treiß

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Stocksquare ermöglicht Ship from Store, Picnic stoppt Verkauf von TK-Produkten, Walmart und Target verdienen mit Retail Media

Das Joint Venture Stocksquare vom Versandhändler Otto und dem Shopping-Center-Betreiber ECE ermöglicht stationären Händlern nun auch, ihre lokalen Sortimente online zu verkaufen und direkt aus dem Laden heraus zu versenden, also Ship from Store. Dafür verbindet der Marktplatz-Connector Stocksquare stationäre Händler mit Online-Marktplätzen wie Otto, About You oder Limango und macht lokale Sortimente online abrufbar. Stationäre Händler wie der Premium-Modehändler Egoist erzielen durch die Marktplatzanbindung mit Stocksquare so teilweise sechsstellige Umsätze pro Woche. Auch die PTH Group, die insgesamt 119 Stores von Marken wie Esprit, Calvin Klein, Levi’s oder Tommy Hilfiger betreibt, nutzt die Funktion seit August.

Der niederländische Online-Supermarkt Picnic stoppt ab morgen den Verkauf von Tiefkühlprodukten. Ob dies nur für die Niederlande gilt oder auch für das Liefergebiet in Nordrhein-Westfalen, ist aktuell unklar. CEO Michiel Muller gibt als Begründung an, dass Picnic in seinen Lieferfahrzeugen bislang Trockeneis verwendet, um TK-Produkte gefroren zu halten. Doch dieses ist mittlerweile zu teuer und in zu geringen Mengen verfügbar, was wiederum am gestiegenen Gaspreis liegt. Picnic arbeitet an alternativen Methoden, hat dafür aber noch keine Lösung gefunden. Laut Müller macht der Verkauf von TK-Produkten immerhin 5 Prozent des Picnic-Umsatzes aus. Schon vergangenes Jahr hatte Picnic mit Trockeneis-Mangel zu kämpfen.

Amazon hat es vorgemacht, doch längst verdienen auch immer mehr andere Händler mit Retail Media gutes Geld, also mit Werbung v.a. von Markenherstellern z.B. in ihren Webshops und Apps. So hat die US-Handelskette Target vergangenes Jahr mit ihrem Retail-Media-Ableger namens Roundel bereits über eine Milliarde Dollar umgesetzt und will den Wert in den nächsten Jahren auf zwei Milliarden Dollar steigern, berichtet „The Current“. Der Handelsriese Walmart wiederum hat die 2-Milliarden-Marke bei Retail Media bereits letztes Jahr geknackt und hat noch viel größere Ambitionen im Werbegeschäft, wie diese Analyse zeigt.

Uberall verbessert Plattform, Kassenplatz-Konfigurator von Anker

Uberall, Spezialist für die Online-Präsenz stationärer Läden, erweitert seine Plattform CoreX um neue Funktionen. Unternehmen mit mehreren Standorten sollen dadurch leichter in der lokalen Suche gefunden werden und ihre Reputation besser steuern können. Außerdem können sie ihr Angebot attraktiver online abbilden und die Performance ihrer Geschäftsstandorte einfacher analysieren, so das 2013 in Berlin gegründete Unternehmen. Zu den neuen Funktionen zählen ein Local SEO Report, eine Sentiment-Analyse, eine Mobile App, ein Reply Assistant sowie Content Collections. CEO Florian Hübner will damit Marketing-Teams smarte Methoden zur Verfügung stellen, „um ihr Wachstum auch ohne zusätzliche Mitarbeiter:innen weiterhin voranzutreiben“.

Mit erweiterten Funktionen und in neuem Design ermöglicht der weltweit erste Konfigurator für POS-Systeme von Anker eine arbeitsplatzspezifische Anordnung aus definierten Standardkomponenten, so das Unternehmen aus Bielefeld in einer Pressemitteilung. Auf der Technologieplattform unter www.aks-anker.de/pages/pole-konfigurator können Anwender ihre passgenaue Halterungslösung, bestehend aus einer Vielzahl einzelner Module, wie Sockel, Arme und Verlängerungen, Drucker- und VESA-Halterungen, EC-Karten-Terminals sowie Kundenanzeigen eigenständig und unkompliziert zusammenstellen.

Inflationsrate bei 7,9 Prozent, Kartellamt prüft Preiserhöhungen, Macher von Mercedes-Studio Odeonsplatz im Interview

Die Inflationsrate lag in Deutschland im August nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bei 7,9 Prozent und damit wieder etwas höher als im Vormonat. Bei Lebensmitteln lag der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat sogar bei 16,6 Prozent. Da die Entlastungsmaßnahmen 9-Euro-Ticket und Tankrabatt heute auslaufen, erwarten Fachleute im Herbst eine Inflationsrate von neun Prozent oder sogar mehr. Für einen anhaltend hohen Preisdruck spricht u.a. eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts unter 9.000 Firmen. „Immer noch knapp jedes zweite Unternehmen will in den kommenden drei Monaten die Preise erhöhen“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Preiserhöhungen bleiben damit auf der Agenda.“ Sozialverbände dringen auf weitere Entlastungsmaßnahmen für Menschen mit wenig Geld, damit der Einkaufskorb nicht leer und die Wohnung nicht kalt bleibt.

Passend dazu nimmt das Bundeskartellamt nimmt die Peisentwicklung im Lebensmittelhandel und an den Tankstellen noch genauer unter die Lupe als sonst. „Wir kriegen viele Beschwerden zu den Preissteigerungen“, sagt Andreas Mundt, Präsident der Wettbewerbsbehörde. Im Lebensmittelhandel habe sich die Behörde bereits an die Branche gewandt und um Aufschluss über die Hintergründe von Preiserhöhungen gebeten. „Wir verfolgen das mit Argusaugen“, so Mundt. Allerdings sei nicht jede Preiserhöhung ein Fall für die Wettbewerbshüter. „Einfach nur hohe Preise sind für uns nicht notwendigerweise ein Grund zum Einschreiten. Wir brauchen einen missbräuchlich überhöhten Preis“, betonte Mundt.

Studio Odeonsplatz by Mercedes-Benz in München (Bild: Mercedes-Benz)

„Die Fläche wird mehr sein als nur Ausstellungsraum für Produkte. Hier entstehen Markenräume und soziale Interaktionsflächen. Das ist es, was die Menschen in die Städte zieht. Andere Menschen treffen, Inspiration erleben oder auch nur unterhalten werden. Die größte Produktauswahl zu finden, ist nicht mehr das primäre Ziel.“

In einem lesenswerten Interview mit den „Stuttgarter Nachrichten“ spricht Mathias Ullrich von der Brand- & Retail-Marketing-Agentur Liganova gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Torsten Dietz über die Zukunft des stationären Handels. Das Unternehmen betreibt unter anderem für Mercedes das Studio am Münchner Odeonsplatz. Ullrich ist der Ansicht, dass es immer wichtiger wird, eine höhere Verweildauer auf der Fläche zu erreichen statt nur auf den Umsatz pro Quadratmeter zu achten. „Hat man den Kunden erst erreicht und in den Store gezogen, sollte der Abverkauf auch später im E-Commerce möglich sein.“

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