Wie REWE das Wachstum seines Online-Geschäfts mit commercetools beschleunigt hat.
von Partnerunternehmen am 08.Oktober 2020 in Partnerbeitrag, Trends & AnalysenCorona-bedingt erlebt der Einzelhandel seit März unruhige Zeiten. Auch wenn Lebensmittelgeschäfte nicht vom Lockdown betroffen waren, so stieg die Nachfrage nach dem Onlinekauf von Lebensmitteln doch rapide an. Und so erlebt eFood seit März einen Boom und hat sich in wenigen Monaten so schnell weiterentwickelt wie zuvor in mehreren Jahren. Wohl kaum ein anderes Unternehmen in Deutschland forciert den Trend so wie REWE und hat in kürzester Zeit hunderte neue Abholstationen für Online-Bestellungen hochgezogen.
Dabei stieß REWE Digital auf einen verlässlichen Partner: Die API-basierte Technologie von commercetools machte den schnellen Rollout von über 500 neuen Abholstationen innerhalb von nur zwei Monaten möglich. „Hunderte zusätzlicher REWE Click & Collect-Stationen in so unruhigen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, einzurichten, wäre ohne die commercetools-Plattform nicht möglich. Denn dank der headless-Architektur können wir unser Handels-Ökosystem flexibel und ungleich schnell anpassen und ausbauen“, sagt Dr. Robert Zores, CTO bei REWE Digital.
Pragmatische Lösung für kontaktreduzierten Einkauf
Werden die Abholmärkte von REWE in der Regel mit einigem Vorlauf und festen, dauerhaften Installationen vor Ort eingerichtet, entwickelte REWE zu Beginn der Corona-Pandemie als kurzfristige Reaktion eine Pop-up-Variante, die ergänzend zum Roll-out des regulären Abholservice-Angebotes an REWE Märkten umgesetzt wurde: „Mit den neuen kurzfristigen Abholservice-Pop-ups verzichten wir beispielsweise auf bauliche Maßnahmen an den Märkten und nutzen einfache Aufsteller, temporäre Hinweisschilder und pragmatische Lösungen, um schnellstmöglich noch mehr Kunden eine adäquate Option zu bieten, kontaktreduziert und minutenschnell einzukaufen“, sagt Gero Hennesen, Leiter Abholservice bei REWE Digital, gegenüber REWE One. Aktuell gibt es inklusive der Pop-Up-Abholstationen nun über 1.100 Standorte, an denen Kunden ihre online bestellen Einkäufe abholen können. Viele der zunächst auf sechs Monate befristeten Pop-up-Services werden später zu regulären REWE Abholservices umgebaut.
REWE Paketservice: Marktplatz auf commercetools-Basis
Dabei ist der REWE Abholservice längst nicht die einzige Lösung, bei der REWE Digital auf eine flexible eCommerce-Lösung setzt. Auch beim im Jahr 2011 gestarteten REWE Lieferservice, eine Art Online-Supermarkt mit Lieferung nach Hause, bildet die Plattform von commercetools heute die technologische Grundlage. Besonders spannend ist zudem der im Februar 2018 gestartete REWE Paketservice, bei dem Kunden sowohl ungekühlte Lebensmittel als auch ein Non-Food-Sortiment von REWE und ausgewählten Partnern per Paketlieferung nach Hause bestellen können – und das ohne Mindestbestellwert. Faktisch handelt es sich also beim REWE Paketservice um einen Marktplatz. Hierfür entwickelte REWE Digital eine hochskalierbare Shop-Lösung auf Basis der commercetools-Plattform.
Die Herausforderung für REWE als Betreiber des Marktplatzes besteht darin, eine Vielzahl von Händlern mit individuellen digitalen Ökosystemen und unterschiedlichen Erfahrungen im E-Commerce unter ein einheitliches Dach zu bringen: Während manche Partnerhändler ihre Produktinformationen beispielsweise nur als CSV-Datei bereitstellen können, wollen andere Händler ihre Daten vollautomatisiert aus einem Produktinformationsmanagement-System (PIM) an REWE übertragen. Umgekehrt sollen Verbraucher aber ein einheitliches Einkaufserlebnis haben. Aber auch bei Bestellungen gibt es durch die unterschiedlichen IT-Systeme der verschiedenen Partner einige Herausforderungen: So müssen bei Partnerprodukten die Bestelldaten an den jeweiligen Händler weitergeleitet werden, am Besten über eine automatische Kommunikation mit dem jeweiligen ERP-System, wobei die verschiedenen Händler je nach ihrem eigenen Setup verschiedene Systeme benutzen.
Neue Microservices für die Umsetzung
Um das Marktplatz-Modell für den REWE Paketservices umzusetzen, verwendete REWE Digital wie schon beim REWE Lieferservice Microservices als technologisches Rückgrat. Microservices sind kleine, in sich geschlossene Anwendungen, die individuell entwickelt und betrieben werden und mittels und über API genannte Programmierschnittstellen miteinander kommunizieren können. Für den REWE Paketservice wurden zusätzliche Microservices entwickelt, die neue Marktplatz-Funktionen abbilden. Dazu zählen beispielsweise Connectoren zur Anbindung an den Marktplatz, umfangreiche Datenvalidierungen und Datensynchronisierungsservices für Preis, Warenbestand, Produktdaten etc.
Zunächst startete der REWE Paketservice mit nur fünf Partnern, um erste Erfahrungen zu sammeln. Danach wurde das Angebot sukzessive erweitert, aktuell sind bereits 75 Partner mit über 150.000 Produkten am Start. Dabei setzt REWE auf Klasse statt Masse: „Da wir unsere Partner eng betreuen und Produktqualität oberste Prämisse ist, sind unsere Standards bei der Auswahl hoch. Anhand eines Kriterienkatalogs prüfen wir beispielsweise, ob potentielle Partner E-Commerce-affin oder bereits auf anderen Plattformen aktiv sind. Pro Sortimentsbereich versuchen wir, möglichst wenige Partner auszuwählen, auf die wir dann persönlich zugehen“, erzählt Bassel Soukar, Head of Marketplace REWE Digital GmbH, im commercetools-Blog.
Schnellboot-Ansatz mit mehreren Entwickler-Teams
Mit Lieferservice, Abholservice und Paketservice hat REWE in den letzten Jahren eine hochkomplexe Omnichannel-Struktur aufgebaut. Und ist froh, dabei keinen Shopsoftware-Monolithen zu verwenden, sondern vielmehr eine Schnellboot-Struktur mit diversen Microservices. Denn dadurch wird es möglich, dass Aufgaben parallelisiert werden können, also verschiedene Teams an verschiedenen Aufgabenlösungen arbeiten können. So haben einzelne Teams die volle Verantwortung für „ihre“ Services – von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zum täglichen Gebrauch, in dem sie sie betreiben. Zum Beispiel gibt es ein Team für Product Discovery (darunter fallen z. B. Produktdetailseiten) oder Checkout (z. B. Warenkorb). Zugleich ist der Ansatz zukunftssicher und kann durch die flexible Struktur schnell neue Trends aufgreifen und Innovationen ausrollen. „Je komplexer und dynamischer ein Online-Marktplatz, desto weniger lässt sich sicher vorhersagen, was man technologisch in Zukunft braucht. Deshalb setzen wir mit einer Microservice-basierten Architektur auf Basis von commercetools auf maximale Flexibilität und Skalierbarkeit“, sagt Dr. Robert Zores, CTO bei REWE digital.
Lesetipps
Mehr Informationen, wie REWE seinen Marktplatz ausgerollt hat, finden Sie in einer Case Study von commercetools.
Experten gehen davon aus, dass sich bis 2030 der Online-Umsatz mit Lebensmitteln mindestens verfünffachen wird. Wie Händler von diesem Trend profitieren können, lesen Sie in unserem Whitepaper From In-Store to Online: How to overcome new challenges in the food industry.
Über commercetools:
commercetools ist ein weltweit führendes Software-Unternehmen und steht für die gleichnamige Plattform für den B2C- und B2B-Handel der nächsten Generation. Die cloudbasierte headless E-Commerce-Software stützt sich auf einen API-First-Ansatz und flexible Microservices. Damit können Unternehmen ihren Kunden über alle Touchpoints hinweg umfassende und inspirierende Einkaufserlebnisse bieten.
Seit seiner Gründung 2006 hat commercetools seinen Hauptsitz in München. Mit Niederlassungen in den USA, in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum ist das Unternehmen global aufgestellt. Internationale Marken, darunter auch Fortune-500-Unternehmen, verlassen sich auf die commercetools-Plattform.
Weitere Informationen finden Sie unter https://commercetools.com/de/
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