C&A vor Umbau, Mytheresa wächst um 29,7%, Doordash-Deutschlandstart steht bevor.

von Florian Treiß am 12.November 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

„wir können doch nicht sehenden Auges in Situationen wie in Bergamo kommen wollen!“, warnte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gestern Abend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Und sprach das aus, was Deutschlands Händler angesichts des wichtigen Weihnachtsgeschäfts sicher ungern hören: Angesichts der schnell steigenden Corona-Zahlen dürfen wir  einen weiteren Lockdown nicht länger ausschließen. Zuvor hatte Kretschmer bereits gefordert, sämtliche Weihnachtsmärkte abzusagen.

Ein schönes Wochenende dennoch, Ihr Florian Treiß

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C&A vor Umbau, Mytheresa wächst um 29,7%, Westwing um 4,8%

Der Modehändler C&A steht vor einem größeren Umbruch: Fast ein Jahr nach Amtsantritt steht nun fest, wie die neue Europachefin Giny Boer, eine ehemalige Ikea-Managerin, das Unternehmen neu ausrichten will. Eckpfeiler ihres Plans sind laut „manager magazin“ Investitionen ins bislang vernachlässigte Online-Geschäft sowie die Zentralisierung wesentlicher Aufgaben in der Verwaltung, um Abläufe zu beschleunigen und Personalkosten zu sparen. Wie viele Stellen dabei wegfallen, ist noch unklar. Künftig dürfte die Zentrale in Düsseldorf gestärkt werden, die zweite Zentrale in Brüssel könnte hingegen wegfallen. Derweil geht auch die Modernisierung der Filialen weiter, so wurde das Haus in Kassel nach umfangreichem Umbau wieder teileröffnet.

Der Online-Luxusmodehändler Mytheresa aus München ist im abgelaufenen Quartal erneut deutlich gewachsen: Das Bruttowarenvolumen (GMV) stieg um 29,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 163,9 Millionen Euro, der Nettoumsatz legte um 24,9 Prozent auf 157,8 Millionen Euro zu. Die Zahl der aktiven Kund*innen innerhalb der letzten zwölf Monate wuchs um 35,2 Prozent auf 705.000 Menschen. Zum Erfolg trugen u.a. exklusive Kollektionen und Pre-Launches in Zusammenarbeit mit Saint Laurent, Gucci, The Row, Christian Louboutin oder Tom Ford bei, außerdem exklusive Events in Europa, den USA und China für besonders treue Kund*innen.

Auch der Münchner Online-Möbelhändler Westwing hat Quartalszahlen vorgelegt: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 4,7 Prozent auf 103,2 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Jahrs lagen die Erlöse bei insgesamt 373,4 Millionen Euro. Allerdings lassen die weltweiten Lieferkettenprobleme Westwing etwas pessimistischer in die Zukunft blicken: Unter anderem höhere Kosten für Seefracht-Container ddürften bis mindestens in die erste Jahreshälfte 2022 zu niedrigeren Brutto- und Deckungsbeiträgen führen, teilte das im SDax notierte Unternehmen mit. Dies könne nur teilweise durch höhere Preise ausgeglichen werden.

Doordash-Deutschlandstart wird konkreter, Foodpanda bald in sieben Städten, eBay-Deutschlandchef zu lokalem Onlineshopping

Trotz der diese Woche bekanntgewordenen Übernahme des bereits in Deutschland aktiven Lieferdienstes Wolt arbeitet der US-Anbieter Doordash weiterhin an seinem eigenständigen Deutschlandstart. Angeblich will Mitgründer und CTO Andy Fang kommenden Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stuttgart den Start in der schwäbischen Metropole ankündigen, berichtet das dortige Stadtmagazin stuggi.tv. Und tatsächlich konnten wir von Location Insider heute in dem Karrierenetzwerk LinkedIn eine Stellenanzeige von Doordash für einen City Manager in Stuttgart sowie für weitere Doordash-Jobs in der Stadt entdecken. Zudem sucht Doordash bei LinkedIn aktuell auch City Manager für Berlin, Hamburg, Köln und München.

Unterdessen bereitet auch der Lieferkonzern Delivery Hero seine Rückkehr in weitere deutsche Großstädte vor. Nach dem Launch des Ablegers Foodpanda in Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und München sollen noch in diesem Jahr Köln, Düsseldorf und Stuttgart folgen. Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg spielte die neue Konkurrenz durch die Allianz von Doordash und Wolt am Donnerstag herunter: „Ich glaube nicht, dass das einen großen Einfluss auf unser Geschäft haben wird.“ Delivery Hero habe ebenfalls eine Übernahme von Wolt erwogen. Allerdings sei der erwartete Preis größer ausgefallen als das, was der Konzern zu zahlen bereit gewesen sei. Wie berichtet, wird Doordash rund 7 Milliarden Euro für Wolt zahlen.

„Beim Thema lokales Onlineshopping braucht es einen langen Atem“, sagt Oliver Klinck, Deutschlandchef von eBay, in einem Interview mit Channelpartner. Mit dem Programm „eBay Deine Stadt“ versucht der Konzern, seit April die Onlinepräsenz lokaler Händler zu stärken. Klingt meint im Interview, es sei einfach eine „Frage der Zeit, bis das Thema lokales Online-Shopping bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommt“. eBay untersütze Städte, die das Programm nutzen, mit lokalen Marketingmaßnahmen. Daneben sei aber auch immer die Frage, wie stark sich die betreffenden Städte selbst für das Projekt engagieren.

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Alibaba mit Singles-Day-Rekord, Drogerieketten im Überblick, Handelsmieten fallen

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat im Rahmen des Singles Day einen neuen Verkaufsrekord erzielt. Bei seinem zwölften „Global Shopping Festival“ wurde ein Bruttowarenvolumen (GMV) von umgerechnet rund 73,86 Milliarden Euro umgesetzt, wie Alibaba im Firmenblog meldet. Vergleichbar sind diese Zahlen allerdings nicht mit denen des Vorjahres, wie die Kollegen von t3n anmerken. Denn 2020 hatte Alibaba noch das GMV von nur einem einzigen Tag ausgewiesen, nun umfasst der Wert aber einen Zeitraum von elf Tagen.

Das Geschäft der Drogerieketten dm, Rossmann oder Müller boomt. Doch welche Familien stecken hinter dem Erfolg der drei großen Händler, wie ist der Markt aufgeteilt – und wohin steuert die Branche? Bei tagesschau.de gibt’s einen aktuellen Hintergrundbericht, der die drei Gegenspieler näher beleuchtet. Gab es früher noch eine Nord-Süd-Teilung Deutschlands durch Rossmann (Norden) und dm (Süden), ist diese seit der Schlecker-Pleite 2012 Geschichte. Mittlerweile haben beide ein deutschlandweites Filialnetzwerk mit jeweils mehreren tausend Standorten, während Müller eher auf weniger und größere Filialen setzt, die eher an ein Kaufhaus erinnern.

IVD-Zahlen zu Einzelhandelsmieten (zum Vergrößern bitte anklicken)

Die Einzelhandelsmieten in 1A-Lagen in Deutschland sind laut einer Studie des Immobilienverbands IVD im ersten Halbjahr 2021 im Bundesschnitt um gut 10 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum gesunken, der von der Corona-Pandemie nur teilweise betroffen war. In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – sanken die Meiten laut IVD mit fast 13 Prozent sogar noch etwas stärker. Die stärksten Nachlässen gab es dabei gerade bei kleineren Ladenflächen in München (minus 27 Prozent). Die Rückgänge in Klein- und Mittelstädten fielen mit ein bis fünf Prozent deutlich niedriger aus.

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