eBay Enterprise will die Einzelhandelsrentabilität steigern.
von Matthias Hell am 16.Januar 2015 in NewsMit Omnichannel-Lösungen für den Einzelhandel trifft eBay Enterprise (ehemals: GSI Commerce) auf gute Resonanz: 2014 habe das Unternehmen 1.015 neue Kunden gewonnen sowie die Zusammenarbeit mit 1.711 Brands und Retailern fortsetzen bzw. ausbauen können, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Mit einer innovativen iPad-Verkaufslösung will eBay Enterprise nun zusätzlich an Fahrt gewinnen. Bislang ist das Geschäft der eBay-Sparte allerdings stark auf den US-Markt fixiert.
Zu den am stärksten nachgefragten Produkten von eBay Enterprise gehört die Lösung Ship-from-Store, mit der sich Filialen wie ein „virtuelles Logistikzentrum“ in die E-Commerce-Wertschöpfung einbinden lassen. Insgesamt verzeichnete eBay Enterprise 2014 bei Verkäufen, die über Stores abgewickelt wurden, ein Volumen von mehr als einer Milliarde Dollar. Gegenüber Women’s Wear Daily berichtete eBay-Enterprise-Chef Craig Hayman nun, dass Ship-from-Store am US-Einkaufswochenende zwischen Thanksgiving und „Cyber Monday“ noch einmal an Momentum zugelegt habe: so sei die Anzahl der abgewickelten Bestellungen um 30 Prozent sowie das Umsatzvolumen sogar um 50 Prozent gestiegen.
Wie eBay-Enterprise-Europachef Michael Kliger im November gegenüber Location Insider einräumte, wird Ship-from-Store noch größtenteils von US-basierten Einzelhändlern und Ketten eingesetzt. Ende 2014 lag die Zahl der deutschen Anwender bei 42 Marken und 29 Händlern, die schwedische Modemarke Tiger of Sweden fungiert mit ihrer Ladenkette Peak Performance dabei als Referenzkunde.
Verkaufslösung mit Mehrwert für Kunden und Retailer
Mit dem offiziellen Rollout der bereits 2013 testweise eingeführten „Retail Associate Platform“ will eBay Enterprise nun zusätzlich an Fahrt gewinnen. Dabei handelt es sich um eine Tablet-Lösung für stationäres Verkaufspersonal, die einige der Grundcharakteristiken von Ship-from-Store teilt: so werden bei der „Retail Associate Platform“ ebenfalls lokale Bestände und Warehouse-Inventare zu einem virtuellen Zentrallager augmentiert. Indem Filialmitarbeiter darauf Zugriff erhalten, können sie Kunden z.B. bei der Suche nach alternativen Größen oder Farben unterstützen. Die Verkäufer können in Echtzeit sehen, ob ein gesuchter Artikel in einer nahe gelegenen Filiale verfügbar ist oder aus einem entfernteren Geschäft oder dem Zentrallager in die Filiale bzw. zum Kunden nach Hause bestellt werden kann.
eBay-Retail-Chef David Geisinger erklärte gegenüber WWD die Idee hinter der „Retail Associate Platform“:
„Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Schuhgeschäft und sehen dort ein paar Stiefel – allerdings nicht in Ihrer Größe. Bisher war der Prozess um ein paar Stiefel in der richtigen Größe zu kriegen, eher kompliziert. Jetzt kann der Verkäufer alle Bestände mit unserer ‚Endless Aisle’ Applikation in Echtzeit sehen – sowohl im Zentrallager wie auch in anderen Stores – und hat so die Möglichkeit, den Verkauf vor Ort mit dem Kunden abzuschließen. Die Grundidee ist es also, den Verkaufsabschluss sicherzustellen.“
Nach eigenen Angaben wird die „Retail Associate Platform“ bereits in 1.500 Geschäften eingesetzt und sollen weitere Retailstores noch im ersten Quartal 2015 folgen. Die Kunden von eBay Enterprise dürften auf die Initiative positiv reagieren – handelt es sich dabei doch um eine weitere Maßnahme, um die Rentabilität bereits bestehender Einzelhandelsflächen zu steigern.
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