Infografik: Kurvige Frauen in Deutschland – so funktioniert der Plus-Size-Markt.

von Florian Treiß am 04.September 2018 in Infografik, News, Trends & Analysen

Ein relativ unbekannter Markt: Das Geschäft mit großen Bekleidungsgrößen ist für viele Modeunternehmen noch immer eine Black Box – und sie überlassen das Feld lieber Spezialisten wie Ulla Popken, Sheego oder Hirmer. Dabei dürfte der Plus-Size-Markt allein in Deutschland mehrere Milliarden Euro schwer sein. Eines der Unternehmen, die den Markt nun umkrempeln wollen, ist das Leipziger Startup Wundercurves, das im Netz eine Shopping-Plattform für kurvige Frauen geschaffen hat.

Um Licht in den Markt zu bringen, hat Wundercurves vor einiger Zeit 2.000 Frauen über das persönliche Wohlbefinden, die Ernährung und Sport, Vorurteile, das Selbstbewusstsein und das Angebot von passender und trendiger Kleidung in Ihrem Größensegment befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Befragung hat Wundercurves nun in einer Infografik zusammengestellt. Einige wichtige Erkenntnisse aus der Umfrage:

  • Die Kombination aus Sport und Ernährung spielt gerade bei Frauen über 50 Jahren eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu Frauen, die eine kleinere Größe als 38 tragen, liegen die Präferenzen kurviger Frauen bei der bewussten Ernährung. Dennoch finden 38 Prozent der Plus-Size-Damen Sport wichtig.
  • Das Wohlbefinden und die Wahrnehmung des eigenen Körpers unterscheidet sich je nach Wohnort. Dies stellt sich im Großstädtevergleich der deutschen Städte Hamburg, Köln, Berlin und München heraus. Am unwohlsten fühlt sich die Plus-Size Zielgruppe in Köln gefolgt von Hamburg, Berlin und München. In Berlin glauben fast 20 Prozent der kurvigen Frauen, dass sie weniger Chancen haben, einen Job zu bekommen, weil sie eine große Konfektionsgröße besitzen. Ein erschreckendes Ergebnis!
  • Nur 28 Prozent der kurvigen Frauen tragen im Sommer selbstbewusst einen Bikini. Besonders in Berlin fühlen sich wenige kurvige Frauen, nur 16 Prozent der Befragten, beim Tragen eines Bikinis wohl. Hingegen sind die Plus-Size Damen im München mutiger, denn 37 Prozent trauen sich dort einen Bikini zu tragen. Dies ist jedoch nicht die einzige Hürde, denn 35 Prozent der befragten Plus-Size-Frauen würden gerne einen Bikini tragen, trauen sich entweder nicht oder werden vom fehlenden Angebot bei ihrer Auswahl des passenden Bikinis eingeschränkt.
  • Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage weitet sich auch auf die Jeans aus: 37 Prozent der kurvigen Frauen haben Schwierigkeiten, eine passende Hose zu finden. Gerade im Alterssegment zwischen 20 und 29 Jahren ist die Suche besonders erfolglos. Dies ist eine klare Lücke im Plus-Size-Angebot für junge Frauen, da die Suche nach der passenden Hose ab 40 Jahren wieder einfacher wird. Auch schwer zu finden: Kleider und andere festliche Kleidung. 32 Prozent finden die Suche nach Abendmode, unabhängig vom Alter, schwierig.

Weitere Details in der folgenden Infografik (zum Vergrößern bitte anklicken):

Die Umfrage von Wundercurves ist eine Stichprobe. Dennoch ist es interessant, zu sehen, wie sich die Zielgruppe im Große-Größen-Segment wahrnimmt, welche Bedürfnisse aber auch Unsicherheiten sie hat. Zudem scheint das aktuelle Mode-Angebot die Zielgruppe nicht zufriedenzustellen und es scheinen diverse Lücken im Plus-Size Marktsegment zu bestehen.

Wundercurves selbst ist eine Shopping-Plattform für Mode in mittleren und großen Konfektionsgrößen mit einer der weltweit führenden Auswahlen, die sie über die Bündelung vieler Partner durch ein Affiliate-Modell erreichen. Wundercurves hat den Anspruch, der kurvigen Frau regelmäßig neue Shops zu präsentieren und ist nach eigener Aussage am erfolgreichsten mit Kleidern und Ratgebern. Zusatzservices wie ein lokaler Storefinder. Wundercurves macht so Marken und Händler in der Zielgruppe bekannt und erhält im Gegenzug pro Weiterleitung eine CPC-Provision. Wundercurves arbeitet u. A. mit Ulla Popken, About You, Sheego, HUGO BOSS und vielen anderen Online-Shops zusammen.

Wundercurves-Geschäftsführer Stephan Schleuss war bei uns vor kurzem in einem Podcast zu Gast. Sie können den Podcast hier anhören oder eine Zusammenfassung des Interviews lesen.

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Die Gründerinnen von Wundercurves, Tiffany La und Christiane Seitz, haben zudem bereits unseren Händler-Fragebogen ausgefüllt.


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