Klarna-Bewertung sinkt um 85 Prozent, eBay Kleinanzeigen im Wandel, Sephora verkauft Russland-Geschäft.

von Florian Treiß am 12.Juli 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

fragen Sie sich manchmal auch, wo all diese „Einhörner“ und „Zehnhörner“ herkommen? Das sind Begriffe aus der Startup-Welt, die für hohe Unternehmensbewertungen von mindestens einer bzw. zehn Milliarden Dollar stehen. Doch solche Bewertungen können sich auch als Luftnummer entpuppen, wie heute unsere Meldung zu Klarna zeigt: Die Bewertung des Zahlungsdienstleisters wurde mal eben um 85 Prozent gekürzt – und statt 45,6 Hörnern (= Milliarden Dollar) hat Klarna jetzt nur noch 6,7 Hörner.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Partnerbeitrag: Vom E-Commerce zum Meta-Commerce – wie das Metaversum den Retail verändert


Das Metaversum leitet eine neue Ära ein: Die Trennung von real und digital, die bereits heute kaum mehr aufrechtzuerhalten ist, ist im Metaversum endgültig Geschichte – und das verändert auch Shoppinggewohnheiten, wie Theresa Schleicher in ihrem neuen Retail Report 2023 aufzeigt. Für Händler, Hersteller und Marken eröffnen sich durch das Metaversum neue Vertriebskanäle, wenn in virtuellen Welten künftig reale Produkte verkauft werden können. Somit ist das Metaverse zunächst einmal die Verlängerung des Online-Shops – und könnte in Zukunft den eigenen Online-Shop obsolet, aber auch in Folge den bestehenden Marktplätzen und Plattformen Konkurrenz machen.
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Klarna-Bewertung sinkt um 85 Prozent, eBay Kleinanzeigen im Wandel, Picnic kommt nach Berlin

Bislang war es nur ein Gerücht, doch nun hat sich bestätigt, dass der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna von Investoren drastisch niedriger bewertet wird als noch vor einem Jahr: Bei einer neuen Finanzierungsrunde, bei der Klarna von Geldgebern 800 Millionen Dollar erhält, wurde Klarna insgesamt auf nur noch 6,7 Milliarden Dollar taxiert. Das sind 85 Prozent weniger als die 45,6 Milliarden Dollar bei der letzten Finanzierungsrunde im Juni 2021. Klarna-Chef Sebastian Semiatkowski verwies darauf, dass der Aktienmarkt aktuell den schlimmsten Abschwung seit Jahrzehnten erlebe und die Konjunkturlage herausfordernd sei. Auch börsennotierte Unternehmen hätten zum Teil Abschläge von 75 bis 90 Prozent hinnehmen müssen.

Bereits am Wochenende hatten einige Blogs wie Appgefahren darüber spekuliert, nun ist es offiziell: Aus eBay Kleinanzeigen wird bald schlicht Kleinanzeigen. Der Namenswechsel ist erforderlich, weil eBay Kleinanzeigen vergangenes Jahr von Adevinta übernommen wurde, dass den alten Namen nur noch Übergangsweise nutzen darf, aber nun bald auch im Namen eine klare Trennung von eBay vollziehen wird. Außerdem führt die Plattform in Kürze die Funktion „Direkt kaufen“ ein. Das Verfahren soll den Kauf bzw. Verkauf über die Plattform beschleunigen und kommt ohne vorherige Kontaktaufnahme oder langwierige Verhandlung aus. Bezahlt wird dabei über die bereits eingeführte Funktion „Sicher bezahlen“.

Der niederländische Online-Lebensmittelhändler Picnic bereitet seinen Start in Berlin vor: Das Unternehmen, das hierzulande bislang nur in Nordrhein-Westfalen aktiv ist, hat sich nun eine Logistikfläche von 32.000 Quadratmetern in Ludwigsfelde bei Berlin gesichert. Das geht aus einem neuen Marktbericht des Immobilienspezialisten Realogis hervor. Weitere Details zu dem Deal gibt es bislang nicht und es ist entsprechend auch unklar, wie lange es noch bis zum Start in Berlin dauern wird. Bereits im April hatte Exciting Commerce darüber berichtet, dass Picnic gemäß Stellenanzeigen nach Berlin, Hamburg und Frankfurt expandieren will. Mittlerweile sucht Picnic weitere Fachkräfte für Berlin, u.a. einen Senior Area Manager und einen Recruitment Lead.

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Webinar: Telefónica startet mit neuer Omnichannel-Marketing-Strategie durch
In diesem Webinar erhalten Sie spannende Einblicke in die Transformation des Kommunikationsgiganten Telefónica zum Omnichannel-Marketing-Rockstar. Wir sprechen gemeinsam mit Thomas Forster und Fabian Schaipp darüber, welche Herausforderungen uns als Team auf diesem Weg bisher begegnet sind, wie ihre Erfahrungen mit der Adobe Experience Platform als technische Grundlage für Telefónicas Wandel sind und welche ihre wichtigsten Learnings aus dem Prozess waren.
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Sephora verkauft Russland-Geschäft, Levi’s wächst online

Die zum französischen Luxuskonzern LVMH gehörende Kosmetikkette Sephora wird alle ihre 88 Geschäfte in Russland an ihren dortigen Geschäftsführer verkaufen, der das Geschäft unter dem Namen Ile de Beauté weiterführen wird. Sephora war erst 2016 durch die Übernahme der Marke Ile de Beauté in den russischen Markt eingetreten. Die Sephora-Geschäfte in Russland, wie alle 124 Boutiquen der LVMH Gruppe (u.a. Louis Vuitton und Dior) im Land, sind seit Anfang März infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine und der europäischen Sanktionen „vorübergehend geschlossen“.

Levi’s verkauft mittlerweile fast so viele Jeans online wie in seinen Geschäften. Laut dem Fachdienst Pymnts ist das Unternehmen auf dem besten Weg zu einer 50:50-Umsatzaufteilung. Der Denim-Riese, der über 3.200 Geschäfte und Shop-in-Shops in 110 Ländern betreibt, hat in den letzten Jahren seinen E-Commerce durch verbesserte Websites und Apps deutlich angekurbelt. Wesentlicher Bestandteil ist die D2C-Strategie: Der Vertrieb über eigene Websites, Apps und stationäre Läden trägt mittlerweile 37 Prozent zum Umsatz bei.

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Sellanizer mit neuen Funktionen, Cash Back wird beliebter, ehemaliger Real-Chef im Interview

Die App Sellanizer ist mittlerweile bei zahlreichen Baustoffhändlern im Retouren- und Abverkaufsprozess ein wichtiger Baustein. Nun hat das Unternehmen zwei neue Funktionen vorgestellt, die die Anwendungsmöglichkeiten erweitern: Mit der Einbindung des Aktions-Widgets können die aktuellen Angebote in verschiedenste Landingpages, Marketingkampagnen oder auf der Startseite des Händlers einfach integriert werden. Den Kunden wird dadurch eine Auswahl an passenden Angeboten beispielsweise Zaunelemente, Fliesen oder Gartentechnik zum jeweiligen Thema der Landingpage vorgestellt. Neu ist zudem die JSON-Schnittstelle, die eine vollumfängliche Einbindung in den E-Commerce-Prozess des Händlers ermöglicht.

Cash Back, also das Geldabheben direkt an der Supermarktkasse, wird in Deutschland immer beliebter: Der Anteil der Verbraucher*innen, die diesen Service nutzen, ist von 32 Prozent (2019) auf 54 Prozent (2022) gestiegen, so die repräsentative Studie „Einkaufen und Bezahlen im New Normal“, die das Marktforschungsunternehmen Bonsai Research im Auftrag des Payment-Experten GLORY durchgeführt hat. Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung war die Akzeptanz von Selbstbedienungsangeboten wie SB-Kassen, Self-Scanning-Systemen, Bezahlstationen oder Pre-Order-Terminals. 45 Prozent der Deutschen nutzen solche Angebote zwar (noch) nicht, doch jeder zweite würde SB-Angebote nutzen, wenn es sie in seiner Einkaufsstätte gäbe.

„Kosteneinsparungen durch Mengenrabatte sollten nicht mehr primär im Fokus stehen. Und auch in der Logistik sollten die Risiken weiter gestreut werden. Hier müssen Händler ihre traditionellen Transportwege und -modi überdenken und andere Transportmittel wie Schienen- und Luftverkehr miteinbeziehen sowie gegebenenfalls auch vermehrt auf lokale Dienstleister zurückgreifen.“

Der frühere Chef von Real und heutige Roland-Berger-Berater Patrick Müller-Sarmiento spricht in einem Interview mit dem „manager magazin“ über die Lage im Handel. Deutsche Supermärkte sollten sich über langfristige Verträge Zugriff auf Lebensmittel sichern, denn chinesische Ketten sicherten sich bereits heute einen Großteil der Produktion aus Südamerika. Zugleich macht er auch auf die Welternährungskrise aufmerksam: eine Milliarde Menschen weltweit sind unterernährt und die Lebensmittel kommen nicht dort an, wo sie wirklich gebraucht werden.

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