Markus Fuchshofen über die digitale Transformation von bonprix

von Florian Treiß am 24.Januar 2023 in Handels-Talks, Highlight, Interviews, News

Bereits 1997 etablierte er den Onlineshop von bonprix in Deutschland und brachte damit den 1986 gegründeten Versandhändler ins Netz. Heute ist Markus Fuchshofen einer der Geschäftsführer der vertikalen Modemarke und verantwortet die Bereiche E-Commerce, Vertrieb Deutschland und Marke. Auch wenn bonprix heute über 99 Prozent seines Umsatzes online erzielt und damit eigentlich ein Digitalisierungschampion ist, so befindet sich das Unternehmen weiter in der digitalen Transformation. Ist das nicht eigentlich ein Widerspruch? Nein, meint Fuchshofen – und erläuterte nun im Handels-Talk von Location Insider auf Zoom, welche Bereiche von bonprix aktuell tiefgreifend digital transformiert werden.

Mit KI die Sortimentsplanung, Pricing und Produktentwicklung verbessern

Eines der Beispiele der digitalen Transformation von bonprix ist dabei künstliche Intelligenz, die seit einiger Zeit verstärkt zum Einsatz kommt. „Für jedes Kleidungsstück erfassen unsere Systeme rund 300 Attribute. Mit Hilfe von Machine Learning kann ein Algorithmus Erfolgsmuster erkennen, wenn er die Attribute mit dem Einkaufsverhalten unserer Kundinnen abgleicht“, erzählte Fuchshofen im Handels-Talk.

Dadurch kann bonprix die Sortimentsplanung, das Pricing und auch die Produktentwicklung verbessern. Sprich: dafür sorgen, dass es z.B. mehr Produkte in aktuellen Trendfarben und beliebten Schnitten gibt, dass die Lagerbestände bei schwächer laufenden Artikeln nicht noch vergrößert und das Preise automatisch mit Dynamic Pricing optimiert werden. Zudem kommt heute bei der Produktentwicklung 3D-Technologie zum Einsatz, auf die Designer, Management und Produktionsstätten online zugreifen können, während dieser Prozess vor ein paar Jahren noch mit Stift und Papier stattfand. So können Prozesse deutlich beschleunigt werden.

Influencerinnen, Live Shopping und Fashion Connect Store

Im Handels-Talk sprach Markus Fuchshofen außerdem über die Zusammenarbeit mit Influencerinnen und das Phänomen Live Shopping, denn auch mit diesem innovativen Einkaufskonzept ist bonprix seit der Corona-Krise aktiv, siehe eine Übersicht der bonprix-Shows hier. Und auch auf den Fashion Connect Store in Hamburg, den bonprix Anfang 2019 und damit ein Jahr vor der Corona-Krise eröffnet hatte, ging Fuchshofen ein: „Wir haben damit einen viel beachteten Start hingelegt. Wir haben einmal komplett durchgedacht, was sich Kundinnen wünschen. Wir hatten teils nur ein Stück im Showroom. Man musste sich nicht diverse Stücke über den Arm hängen, sondern konnte in die Kabine gehen, konnte sich dahin per App weitere Teile bringen lassen und musste auch hinterher nicht an die Kasse, sondern konnte die Stücke direkt per Handy kaufen, entsichern und dann den Store verlassen.“ So war es in dem Laden möglich, kontaktlos ohne Friktion einzukaufen.

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Doch bonprix hat sich entschlossen, diesen Laden wieder zu schließen, denn es sei letztlich ein Concept Store für die Forschung und Entwicklung gewesen. bonprix habe – gerade auch angesicht der neuen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und das dadurch veränderte Einkaufsverhalten – festgestellt, dass die Fähigkeiten von bonprix letztlich besser dafür verwendet werden können, sich voll auf die Online-Welt zu fokussieren. Dort könne man flexibler auf die volatile Welt eingehen. Zudem habe sich ein Standard für hybrides Shopping noch längst nicht etabliert, so Fuchshofen und nicht jede Kundin habe das Konzept des Ladens sofort verstanden. „Doch die Kundinnen, die es verstanden haben, haben es geliebt“, betont Fuchshofen. Letztlich sei solch ein Store schon eine spannende Möglichkeit, Innovationen auszutesten und im Anschluss europaweit auszurollen. Doch verfüge bonprix nun mal nicht über reguläre Filialen, sondern sei ein Online Pure Player, ordnete Fuchshofen das Projekt abschließend ein.

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