Niedersachen will Maskenpflicht im Handel aufheben, Google Store in New York, Details zu Organic Garden.

von Florian Treiß am 21.Mai 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Niedersachen will die Maskenpflicht im Einzelhandel aufheben, und zwar in Regionen mit einer Corona-Inzidenz von unter 35, siehe unsere oberste Meldung. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Immerhin ist der Handel vermutlich nur deshalb kein Infektionstreiber, weil die Menschen dort bislang – anders als z.B. bei privaten Treffen – konsequent Maske getragen haben. Und erst 12,5 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Meine Sorge: Vielleicht könnte der Handel durch die Aufhebung der Maskenpflicht doch noch zum Infektionstreiber werden. Dann lieber eine Öffnung aller Läden mit Hygienekonzept und Maske, aber ohne die doch recht nervige Testpflicht.

Ihnen ein schönes Pfingstwochenende, Ihr Florian Treiß

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Niedersachen will Maskenpflicht aufheben, Prime Now wird eingestellt, Google Store in New York

Als erstes Bundesland will Niedersachsen die generelle Maskenpflicht im Einzelhandel abschaffen, und zwar wenn die Inzidenz im jeweiligen Landkreis bzw. kreisfreie Stadt stabil unter 35 liegt. Die Regelung soll schon an diesem Freitag beschlossen werden. Wie es aus der Regierung in Hannover hieß, folgt man damit der Forderung des Handels, weil dieser nach Experteneinschätzung kein Treiber des Infektionsgeschehens sei. In 11 der 45 Landkreise und Großstädte Niedersachsens liegt die Inzidenz bereits unter 35, in 26 unter 50. In den Regionen mit einer Inzidenz unter 50 soll zumindest die Testpflicht beim Shopping entfallen.

Amazon stellt seinen schnellen Lieferservice Prime Now ein. 2014 in New York eingeführt und später u.a. in Berlin, München und Frankfurt ausgerollt, versprach der Service über eine separate App eine schnelle Lieferung von Lebensmitteln und anderen Produkten innerhalb einer Stunde. Prime Now soll im Hauptangebot von Amazon aufgehen und u.a. im Form des Lieferservices Amazon Fresh weiterleben. „Im Moment sieht es eher danach aus, dass Amazon mit einem zunehmend unzuverlässiger geworden Fresh-Lieferdienst den Anschluss in Deutschland verpasst“, schreibt Marktbeobachter Peer Schader dazu im Supermarktblog.

Der Internetriese Google ist zu der Erkenntnis gelangt, dass Kunden selbst im Corona-Zeitalter gern neue Hardware-Produkte erstmal anschauen möchten und sich beraten lassen, statt diese sofort online zu kaufen. Nachdem das Unternehmen bereits mehrfach Pop-Up-Stores betrieben hat und mit vielen Handelsketten beim Vertrieb kooperiert, will Google deshalb nun erstmals einen eigenen Laden eröffnen. Der Google Store soll im Sommer im New Yorker Stadtteil Chelsea seine Pforten öffnen. Im Laden können sich Kunden dann zum Beispiel Pixel-Handys, Nest-Produkte oder Fitbit-Geräte anschauen und kaufen. Außerdem soll es vor Ort einen Support geben, der Kunden hilft, das beste aus ihren Geräten herauszuholen. All das erinnert etwas an die Apple Stores.

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Asket-Laden in Stockholm, Greenpeace vs. Amazon, Walmart und Target gehen auf die letzte Meile, Details zu Organic Garden

Auch die schwedische D2C-Modemarke Asket eröffnet ihren ersten stationären Laden, und zwar dieses Wochenende in Stockholm. „Um den Konsum zu verlangsamen, müssen die Menschen anfangen zu verstehen und zu schätzen, was sie kaufen. Deshalb sehen wir den Laden als eine Möglichkeit, ein immersives und transparentes Erlebnis zu bieten, das über das hinausgeht, was wir bisher online anbieten konnten“, erklärt Asket-Mitbegründer August Bard-Bringéus. Das auf Nachhaltigkeit setzende Label willen seinen Kunden in dem Laden ermöglichen, die Reise ihrer Kleidungsstücke vom Rohmaterial über die Herstellung, den Gebrauch und die Reparatur mitzuverfolgen.

Die Umweltschützer von Greenpeace haben einen Aktivisten in ein Logistikzentrum von Amazon im niedersächsischen Winsen eingeschleust – und dabei festgestellt, dass Amazon offenbar weiterhin Neuware vernichtet und damit angeblich gegen das Ressourcenschutzgesetz verstößt. Zumindest gibt es der Recherche zufolge in dem Logistikzentrum eine sogenannte „Destroy-Station“, bei der unverkaufte Waren dem Namen nach für die Zerstörung vorsortiert werden. Allein aus dem Lager in Winsen soll mehrmals im Monat Neuware abgeholt und zu einem Entsorgungsunternehmen gebracht werden, das die Ware verbrennt oder zu Putzlappen verarbeitet, berichtet dazu das ARD-Magazin Panorama. Amazon bestreitet die Vernichtung von Neuwaren nicht generell, spricht davon aber als „letzte Option“ und einer Anzahl im „Promillebereich“.

Amazon hat es mit Amazon Logistics vorgemacht – nun wollen auch die US-Handelsriesen Walmart und Target die „letzte Meile“ in der Logistik, sprich die Paketzustellung, in die eigene Hand nehmen. So testet Walmart, bislang einer der wichtigsten Kunden des Paketdienstes FedEx, im Umkreis seiner Zentrale im US-Bundesstaat Arkanas die Paketzustellung mit eigenen Elektrovans, wobei die Fahrer direkt bei Walmart angestellt sind. Target hingegen setzt in einem Pilotprojekt in Minneapolis selbstständige Fahrer ein, die für das Unternehmen Shipt arbeiten, das Target bereits 2017 übernommen hatte.

Details zu Organic Garden, Aldi und Lidl in den USA

Wie hier schon berichtet, wollen der ehemalige MediaMarktSaturn-CDO Martin Wild und Starkoch Holger Stromberg mit ihrem Startup Organic Garden nicht nur vegane Hotdogs am Viktualienmarkt verkaufen (siehe Bild oben), sondern den Obst- und Gemüseanbau sowie die Fischzucht mit Indoorfarmen revolutionieren. In einem lesenwerten Bericht stellt die Münchner „Abendzeitung“ die Pläne nun detailiert vor. So sucht Martin Wild derzeit nach einem Standort für die erste Indoorfarm, die im Münchner Speckgürtel liegen, 30 Hektar groß sein und 100.000 Menschen versorgen soll. Eine zweistellige Millionensumme soll sie kosten, dafür sucht Wild derzeit nach zusätzlichen Investoren. Die Farm soll als Kreislaufsystem funktionieren, z.B. sollen Exkremte der gezüchteten Fische als Kulturerde genutzt werden. Übrigens hat Martin Wild nun den Ex-MediaMarktSaturn-CEO Pieter Haas als Aufsichtsrat für Organic Garden gewonnen.

Wer schon immer mal schauen wollte, wie die Filialen von Aldi und Lidl in den USA aussehen, ohne gleich hinzufliegen, für den/die gibt’s jetzt einen ellenlangen Beitrag mit zahlreichen Bildern auf Business Insider. Vielleicht ist es ein etwas unfairer Vergleich, denn die Autorin hat eine ziemlich alte Aldi-Filiale sowie eine ziemlich neue Lidl-Filiale besucht. Wohl auch deswegen kommt sie zu dem Fazit, dass „Aldi wie ein schmuddeliger, preisgünstiger Prototyp von Lidl“ aussieht. Denn das bessere Sortiment und die bessere Qualität von White-Label- und Premium-Waren von Lidl hätten „Aldi Schachmatt gesetzt“. Lidl sei auf dem besten Weg, Aldi vom „Budgetkauf-Thron“ zu stoßen, und habe sogar das Potenzial zu ändern, wie Amerika Lebensmittel einkauft.

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