Picnic will in deutsche Metropolen, Kuchentratsch sucht Investoren, neue Abercrombie-Doku auf Netflix.

von Florian Treiß am 20.April 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

die New Yorker Männerpflegemarke Harry’s spendet ein Prozent seines Umsatzes an Wohltätigkeitsorganisationen, die ein gemeinsames Ziel teilen: Menschen den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung so einfach wie möglich zu machen. Auch in Deutschland hat das Unternehmen dafür nun einen passenden Partner gefunden: Den Freunde fürs Leben e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Öffentlichkeit über die Tabuthemen Depression und Suizid aufzuklären und für Hilfe zu sorgen. Eine ganz andere soziale Mission wiederum verfolgt das Startup Kuchentrasch – mehr dazu in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Picnic will in deutsche Metropolen, Asia-Markt-Lieferservice gestartet, Kuchentratsch sucht Investoren

Der niederländische Lebensmittel-Lieferdienst Picnic will vier Jahre nach dem Deutschlandstart hierzulande in weitere Städte expandieren – und wagt sich dabei erstmals aus Nordrhein-Westfalen heraus. Das geht aus verschiedenen Stellenanzeigen hervor, die Exciting Commerce entdeckt hat. So sucht Picnic Expansionsmanager, die neue Standorte akquirieren und entwickeln, und zwar aktuell für Berlin, Frankfurt und Hamburg. Für diese Städte sucht das Unternehmen zudem auch Projektingenieure, Site Manager und Recruiting-Experten. Vergangenen September hatte Picnic 600 Millionen Euro Wachstumskapital eingesammelt. Auch Edeka ist an Picnic beteiligt.

Mit Go Tiger ist in Berlin vor wenigen Tagen ein neuer Lieferservice gestartet, der asiatische Lebensmittel noch am Tag der Bestellung bis an die Wohnungstür liefert, wie die Website verspricht. Noch gibt es kaum Informationen über die Hintergründe des jungen Unternehmens, das Impressum der Website nennt David Damjakob, Moritz Fritzen und Yang Zou als Geschäftsführer. In München wirbt das Unternehmen auch bereits für den bevorstehenden Start, wie man auf Twitter sehen kann. Vergangenen Herbst war in Berlin mit Yababa auch bereits ein Lieferservice speziell für arabische und türkische Lebensmittel gestartet.

Das Münchner Startup Kuchentratsch versendet deutschlandweit selbstgebackenen Kuchen von Omas und Opas – und sucht nun mit einer Crowdinvesting-Kampagne auf der Plattform Conda neue Investor*innen. Die Besonderheit: Die Investor*innen sollen ihre Rendite in Kuchenform erhalten. Das Investment dient dem Ausbau des neuen Kuchentratsch-Standorts direkt an der Münchner Theresienwiese zu einer Erlebnisbackstube mit einer gläsernen Backstube Kern, zu deren Seiten der Café- und Eventbereich liegt. Dort soll der Austausch zwischen den Omas und Opas und allen Omakuchen-Liebhaber*innen gefördert werden, denn das ist die soziale Idee von Kuchentratsch. Übrigens hat 2019 Gründerin Katharina Mayer unseren Fragebogen ausgefüllt.

Abercrombie-Doku auf Netflix, was aus Borders-Filialen wurde, Sellics wird übernommen

Auf dem Streaming-Dienst Netflix ist gestern ein neuer Dokumentarfilm erschienen, der sich mit dem Aufstieg und Fall des Modelabels Abercrombie & Fitch beschäftigt. Der Dokumentarfilm konzentriert sich auf verschiedenen Skandale wie eine Sammelklage von 2004, in der Abercrombie & Fitch der Diskriminierung von Schwarzen, Lateinamerikaner*innen, Asiat*innen und Büroangestellten beschuldigt wurde, wie Fashion United schreibt. Der Film thematisiert zudem ein Bewertungssystem für Mitarbeier*innen, die offenbar nur nach ihrem Aussehen ausgewählt und auch gefeuert wurden. Die aktuelle Unternehmensführung hat sich bereits von den Skandalen der Vergangenheit distanziert. Trailer & Film finden Sie hier auf Netflix.

Vor elf Jahren ging die US-Buchhandelskette Borders Pleite und musste im Zuge der Insolvenz über 500 Filialen schließen. Doch neue Mieter für die Flächen zu finden war nicht einfach, denn sie waren für Platzhirsche wie Walmart oder Target zu klein, für andere Ladenformate wie Drogerien oder Fachgeschäfte aber meist zu groß. Eine Spurensuche zeigt nun, was aus de Filialen geworden ist: So wurden einige der Läden später in zwei oder mehr Geschäfte unterteilt. Einige der Flächen sind zu Restaurants geworden, bei manchen fanden Bekleidungs- oder Modegeschäften wie H&M, Forever 21 oder Sephora Unterschlupf und manche wurden zu kleinen oder mittelgroßen Supermärkten von Aldi, Whole Foods oder Fresh Market.

Sellics, ein 2015 in Berlin gegründeter Spezialist für Werbeschaltungen auf Amazon, wechselt den Besitzer: Die britische Unternehmensgruppe Ascential, die sich auf Daten, Analysen und Geschäftsoptimierungen im E-Commerce-Sektor spezialisiert hat, übernimmt das Unternehmen zu einem unbekannten Preis. Im Rahmen der Transaktion wird Sellics innerhalb von Ascential mit dessen Tochter Perpetua fusioniert, einer Plattform für die Optimierung von Werbekampagnen auf digitalen Marktplätzen wie Instacart. Ziel ist die Schaffung einer noch leistungsfähigeren E-Commerce-Plattform.

Containerschiffe im Stau, Interesse an generalüberholten Produkten

Vor dem größten Containerhafen der Welt in Shanghai hat sich ein Stau von mehr als 300 Frachtschiffen gebildet, die auf Be- bzw. Entladung warten. „Die Wartezeiten betragen je nach Terminal zwischen drei Tagen und einer Woche, manchmal sogar mehr“, sagt Schifffahrt-Analyst Peter Sand bei Spiegel Online. Die Abfertigung im Hafengebiet laufe derzeit nur etwa auf einem Viertel der normalen Kapazität. Ursache ist ein strikter Corona-Lockdown in Shanghai. Die globalen Lieferketten dürften durch den Stau in den nächsten Monaten deutlich gestört werden. Selbst wenn der Lockdown bald aufgehoben werden sollte, werden in den Wochen danach in den Empfängerhäfen in Amerika und Europa erst wenige Schiffe ankommen – und danach zu viele auf einmal.

Eine Umfrage von eBay Deutschland und Civey zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen Gebrauchtes oder Generalüberholtes kaufen möchte, sich damit bisher aber noch schwertut. So ergibt die Studie, die im Rahmen des World Earth Day 2022 veröffentlicht wird, dass 52 Prozent der Verbraucher*innen in Zukunft gebrauchte und generalüberholte (refurbished) Produkte einkaufen möchten. Das tatsächliche Shopping-Verhalten sieht trotz dieser Absichten allerdings noch etwas anders aus: Nur zehn Prozent kaufen häufig gebrauchte oder generalüberholte (refurbished) Artikel ein. Vor allem bei jungen Menschen ist die gebrauchte Ware schon beliebter, so die Pressemitteilung, die weitere Zahlen enthält.

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