Rewe mit erstem vollautonomen Laden, Globus kooperiert mit Bringoo, Ceconomy blickt positiv ins neue Geschäftsjahr

von Florian Treiß am 15.Dezember 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

die Corona-Krise hat das Ladensterben in Deutschland beschleunigt. „Im Vergleich zu 2019 haben wir rund 41.000 Geschäfte verloren. Filialketten haben teils 30 Prozent ihrer Standorte aufgegeben“, sagt der neue HDE-Präsident Alexander von Preen. In Vor-Corona-Zeiten wurden demnach „nur“ 5.000 Geschäfte pro Jahr geschlossen, aktuell gibt es laut HDE bundesweit noch rund 312.000 Läden. Um so bewundernswerter, dass viele Handelsunternehmen weiter mutig in stationäre Flächen investieren, wie auch der heutige Newsletter mit Beispielen von Rewe, Tretter und Wöhrl zeigt. Zugleich zeigt unser Interview mit Nina Hugendubel, dass der Stationärhandel online nicht als Feind sehen sollte, sondern als Freund.

Viele Grüße,
Ihr Florian Treiß

„Innovativ bleiben“: Nina Hugendubel im Interview

Nina Hugendubel (Foto: Stefan Pielow)

Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin der Buchhandelskette Hugendubel, ist – trotz Corona, Krieg und Inflation – zufrieden mit dem nun endenden Jahr: „Wir haben 2022 trotz aller Krisen optimal genutzt, mit unseren Kunden in engem Austausch zu bleiben.“ Der Start ins Weihnachtsgeschäft sei positiv, „hier liegen wir auf Vor-Corona-Niveau“. Wie Hugendubel das geschafft hat und warum das Unternehmen „für weitere potentielle Krisen sehr gut gewappnet“ ist, verrät Nina Hugendubel bei uns im Interview.
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Rewe mit erstem vollautonomen Laden

Wer will schon hybrid, wenn es auch vollautonom geht? Erstmals hat Rewe einen komplett autonomen Laden eröffnet, und zwar in der Karlstraße 36 in der Münchner Maxvorstadt. Der Supermarkt bietet unter dem Namen Rewe Pick & Go ein Sortiment von 4.000 Produkten auf rund 300 Quadratmeter Fläche an. Für den kassenlosen Checkout melden sich Kund*innen und Kunden per App an einer der Eingangsschranken im Markt an, können anschließend die gewünschten Produkte aus den Regalen und Kühlsystemen entnehmen und danach aus dem Laden gehen, ohne bewusst zu bezahlen. Die Abrechnung erfolgt automatisch im Hintergrund per App. Wie schon bei den hybriden Testmärkten von Rewe in Köln und in Berlin kommt auch in dieser Filiale die Technologie des israelischen Computer-Vision-Spezialisten Trigo zum Einsatz, an dem sich Rewe vergangenes Jahr beteiligt hatte.

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Globus partnert mit Bringoo

Das Hamburger Startup Bringoo freut sich über einen neuen Partner: Ab sofort kooperiert die Supermarktkette Globus mit dem Lieferdienst, der ähnlich wie das US-Vorbild Instacart keine eigenen Läden betreibt, sondern stattdessen Produkte von Partner-Händlern ausliefert. Die Kooperation beschränkt sich vorerst aber auf Leipzig und Umgebung: Kund*innen können über 25.000 verschiedene Produkte aus der Globus Markthalle Leipzig-Seehausen über die Bringoo-App bestellen. Die Bestellungen werden von Globus-Mitarbeiter*innen zusammengestellt und werden danach in einer Abholstation in ihren jeweils benötigten Kühlzonen gelagrt. „Durch die Kooperation mit Bringoo bieten wir zusätzliche Mehrwerte für unsere Kundinnen und Kunden und liefern zukünftig den Einkauf bis nach Hause“, sagt Thomas Hewer, Sprecher der Geschäftsführung Globus Markthallen. Die Erweiterung der Kooperation zwischen Globus und Bringoo ist bereits vereinbart und wird im nächsten Jahr in weiteren Globus Markthallen verfügbar sein.

Tretter-Schuhe bei Wöhrl

Die Münchner Schuhhandelskette Tretter hat einen neuen Store in Nürnberg eröffnet. Und zwar unter dem Dach des Modehändlers Wöhrl, der im September in der Innenstadt nach einem großen Umbau bei laufendem Betrieb sein neues „Mega-Kaufhaus“ (O-Ton Bayrischer Rundfunk) eröffnet hatte. Auf über 700 Quadratmetern Fläche bietet Tretter dort eine handverlesene Auswahl an Schuhen für Damen, Herren und Kinder von Marken wie Birkenstock, Dr. Martens und Panama Jack oder zeitlose Klassiker wie Paul Green und Gabor. Zudem hat Tretter auch einen neuen Store im im Theresien-Center in Straubing eröffnet.

Ceconomy blickt positiv ins neue Geschäftsjahr

Ceconomy, Mutterkonzern von MediaMarkt und Saturn, hat seinen Geschäftsbericht (PDF-Datei) fürs zum 30. September beendete Geschäftsjahr vorgelegt. Der operative Gewinn (EBIT) sank um 40 Millionen Euro auf 197 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 1,9 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro, wobei Ceconomy hier lieber ein währungs- und portfoliobereinigtes Plus von noch schöner klingenden 3,2 Prozent per Pressemitteilung kommuniziert. Interessant ist auch der Ausblick aufs neue Geschäftsjahr: Ceconomy erwartet für das Gesamtjahr 2022/23 eine deutliche Verbesserung des Gewinns bei einer leichten Umsatzsteigerung. Der Umsatz hat im Oktober und November 2022 laut Unternehmen bereits das Niveau des Vorjahres übertroffen.

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Metro wächst stark

Nachdem sich der Handelskonzern Metro in den letzten Jahren versucht hat, sich gesund zu schrumpfen und dabei MediaSaturn und Kaufhof veräußert hat, gab es im nun abgeschlossen Geschäftsjahr ein deutliches Wachstum. Metro verzeichnete ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 29,8 Milliarden Euro. Dabei gab es in allen drei Vertriebskanälen ein Plus: Das stationäre Geschäft wuchs um 13,3 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro, der Belieferungsumsatz legte um 53,4 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu und der junge Geschäftsbereich Metro Markets für B2B-Onlinemarktplätze verdoppelte seinen Umsatz auf 69 Millionen Euro. Fürs Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent. Den kompletten Geschäftsbericht gibt es hier.

Wie Shein funktioniert

Der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein wirbelt die Modewelt seit einiger Zeit gehörig durcheinander und überschwemmt Europa und die USA u.a. auch dank der beliebten Shein-Hauls auf TikTok. Doch was genau ist das Erfolgsrezept von Shein und wie funktioniert das Unternehmen? Florian Heinemann von Project-A-Ventures, Teo Pham (Podcaster und Digitalberater) sowie Stefan Wenzel (E-Commerce-Experte und ehemaliger Digitalchef von Tom Tailor) beleuchten das Phänomen im Kassenzone-Podcast gemeinsam mit Gastgeber Alexander Graf näher.

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