Share bei Aldi Süd, Knuspr mit italienischen Spezialitäten, Wiederbelebung von Quartier 206.

von Florian Treiß am 11.Oktober 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

soziales Unternehmertum, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind weiter in aller Munde – und so startet Adidas nun das Programm „Choose to Give Back“ zusammen mit der Resale-as-a-Service-Plattform ThredUp, um den Lebenszyklus von Sportbekleidung und Schuhen zu verlängern. Kundinnen und Kunden können dabei gebrauchte Kleidung, und zwar nicht nur von Adidas, für den Wiederverkauf einsenden. Auch die Berliner Startups Share und Fobe sind mit sozialen bzw. nachhaltigen Geschäftsideen unterwegs. Siehe unsere News von heute.

Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihr Florian Treiß

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N26 bekommt 700 Millionen, Conrad schließt fünf Filialen, Share bei Aldi Süd

Das FinTech N26 hat von alten und neuen Geldgebern nach „Spiegel“-Informationen rund 700 Millionen Euro eingesammelt. Das Startup aus Berlin, das sich auf mobile Bankprodukte spezialisiert hat, wird dabei mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Durch die Finanzierungsrunde wird N26 wieder zu Deutschlands wertvollstem FinTech, nachdem die Handelsplattform Trade Republic (4,4 Milliarden Euro) zwischenzeitlich an der Neobank vorbeigezogen war. N26 will das neue Geld nutzen, um in den Handel mit Wertpapieren und Kryptowährungen einzusteigen und damit wiederum Trade Republic Konkurrenz zu machen.

Der Elektronikhändler Conrad schließt in den nächsten Monaten noch mehr Filialen als bislang bekannt: Der Standort in Dortmund wird bereits Mitte Dezember aufgegeben, während der Store in Essen laut Unternehmen erst Ende März 2022 schließen wird. Zuvor hatte Conrad bereits angekündigt, die Filialen in Dresden, Leipzig und Nürnberg schließen zu wollen bzw. zu müssen. Dadurch wird das Filialnetzwerk künftig nur noch 13 statt 18 Standorte umfassen. Bei den meisten Schließungen sind „wirtschaftliche Erwähnungen“ der Hintergrund. Conrad hatte bereits angekündigt, sich künftig stärker auf Online und aufs B2B-Geschäft zu konzentrieren und sich „zu einer Sourcing-Plattform für technischen Betriebsbedarf“ wandeln.

Das sozial orientierte Startup Share hat neue Kooperationspartner im deutschen Handel gewonnen, darunter auch Aldi Süd. Dadurch bekommt Share erstmals eine Präsenz im Lebensmittel-Discountmarkt und dürfte seine Bekanntheitheit und sein Absatzpotenzial so deutlich steigern. Weitere neue Share-Vertriebspartner sind Rossmann, Müller und Decathlon. Gestartet ist Share 2018 mit Produkten bei Rewe und dm, später kamen Shell, Ikea und das Bistro der Deutschen Bahn hinzu. Zu den Produkten von Share zählen Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel. Für jedes gekaufte Produkt spendet Share ein vergleichbares Produkt an Bedürftige.

Knuspr mit italienischen Spezialitäten, E-Food-Boom geht an Mehrheit vorbei, Instacart übernimmt Foodstorm

Knuspr, neuer Deutschland-Ableger des tschechischen Lebensmittellieferdienstes Rohlik, nimmt eine große exklusive Auswahl italienischer Spezialitäten in sein Sortiment auf, die in der neuen Shop-Kategorie „Italia“ zu finden sind. „Hierfür haben wir begonnen, mit Familienbetrieben aus Italien zusammenzuarbeiten. Hinter der Produktion unseres italienischen Sortiments verbergen sich erstaunliche Unternehmensgeschichten, darunter auch solche, in denen die Produkte von der vierten Generation hergestellt werden“, sagt Jan Gerlach, Commercial Director bei Knuspr. Insgesamt bietet das vor wenigen Wochen in München gestartete Unternehmen schon jetzt ein Sortiment von rund 10.000 Produkten an und damit deutlich mehr als Gorillas & Co.

Trotz des Booms neuer Lebensmittellieferdienste wie Knuspr, Picnic, Gorillas, Flink, Wolt oder Foodpanda „haben erst wenige Kunden und Kundinnen eine echte Auswahl bei Onlineshops für Lebensmittel“, sagt IFH-Expertin Eva Stüber im „Handelsblatt“. Nach Berechnungen des IFH haben gerade mal 24 Prozent der deutschen Bevölkerung die Auswahl zwischen zwei Anbietern. Die größte Abdeckung in der Fläche bietet der Rewe Lieferservice, der 40 Prozent der Bevölkerung erreicht, während beispielsweise Gorillas nur auf eine Abdeckung von sechs Prozent kommt. An kleineren Städten und dem ländlichen Raum geht der E-Food-Boom hingegen bislang vorbei und Kundinnen und Kunden müssen dort weiter zum Supermarkt fahren.

Unterdessen investiert die US-Lebensmittellieferplattform Instacart in Technologie und kauft FoodStorm. Das Software-Unternehmen hat ein Order Management System (OMS) für Lebensmittelhändler entwickelt, das Multi-Channel-Bestellung, Auftragsmanagement, Zahlung und Fulfillment umfasst. Die Technologie lässt sich auch in mehrere Drittsysteme integrieren, einschließlich POS-Systeme. Die Technologie bietet auch CRM-Funktionen, die Lebensmittelhändlern helfen, Feedback zu sammeln und Werbefunktionen zu nutzen. „Unser Ziel ist es, unseren Handelspartnern zu helfen, ihren Umsatz zu steigern und sicherzustellen, dass ihre Kunden mehr tägliche Mahlzeiten aus Lebensmittelgeschäft bestellen, sagt Instacart-Manager Mark Schaaf.

Weg für Wiederbelebung von Quartier 206 frei, Luxustaschen im Abo

Eine Zeit lang galt das Quartier 206 in der Friedrichstraße als eine der feinsten Einkaufsadressen Berlins und schuf mit Stores von Gucci, LVMH, Yves Saint Laurent, Etro oder Bottega Veneta ein Luxus-Einkaufszentrum. Doch seit zehn Jahren gab es Streit um das in den 1990er Jahren im Art-déco-Stil errichtete Gebäude – und „in der abgewirtschafteten Passage mit auffälligem Schwarz-Weiß-Mosaik gibt‘s derzeit nur noch Kaffee, Dessous, ein bisschen Mode und ganz viel Leerstand“, wie die B.Z. schreibt. Nach jahrelanger Zwangsverwaltung bekommt die Jagdfeld Gruppe, die das Gebäude einst errichtet hatte, nach einem Beschluss des Berliner Landgerichtes nun die Möglichkeit, das Mixed-Use-Objekt wieder auferstehen zu lassen.

Der US-Börsenkandidat Rent the Runway bietet luxuriöse Kleidung und Accessoires zur Miete an, und das seit einiger Zeit vor allem im Abonnement. Bislang noch etwas unter dem Radar fliegt das Berliner Startup Fobe, das auf ein ähnliches Miet-Abo-Modell setzt, dabei aber ausschließlich Luxushandtaschen von Labels wie Bottega Vineta oder YSL anbietet, aber (noch?) keine Mode. Aktuell bietet Fobe dabei vier verschiedene Abomodelle zwischen 79 und 99 Euro im Monat an. Dabei erhalten Kundinnen je nach Tarif leihweise meist zwei bis drei Handtaschen, die nach zwei Monaten wieder ausgetauscht werden. Ein Porträt über Fobe-Gründerin Marlena Diez gibt’s hier, einen Testbericht zu Fobe gibt’s bei Welt/Iconist.

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