Woolworth klagt gegen 2G, Obletter macht nach fast 200 Jahren dicht, Flinks Finanzierungsrunde noch größer.

von Florian Treiß am 13.Dezember 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

das veränderte Konsumverhalten und insbesondere der Onlineboom führen weiter zu einem Wandel der Innenstädte. Eine Umfrage von PwC zeigt dazu interessante Erkenntnisse: Weniger als die Hälfte (41 Prozent) der Konsument*innen sehen die City noch als Ort für ihren Bedarfskauf. Die Innenstädte müssen demnach mehr bieten als Konsum und Shopping: „Was die Menschen in die Innenstädte lockt, sind Erlebnisse: Die Kombination von Shopping und Freizeitgestaltung, die Aussicht auf eine gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie oder die Suche nach Inspiration“, sagt PwC-Expertin Stephanie Rumpff dazu.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Partnerbeitrag: Fashion trifft auf Commerce – wie die Modebranche sich digitalisiert

Die Modebranche ist heute geprägt von Influencerinnen und Creators, an die man noch vor 15 Jahren kaum denken konnte. So gibt es Instagram, die Lieblingsplattform der Szene, erst seit 2010. Zudem sprießen neue Player aus dem Boden, die Content und Commerce geschickt verbinden wie etwa Highsnobiety. Der überaus dynamischen Modebranche, die aktuell im Spagat zwischen Fast Fashion und nachhaltiger Slow Fashion steckt, widmet commercetools nun das Magazin „Commerce meets Fashion“. Unter dem Motto „Showtime für digitale Lösungen“ bietet das digitale Heft auf 48 Seiten inspirierende Geschichten von Modevisionären, die Technologie und Fashion verbinden, um ein Statement zu setzen und die Branche zu revolutionieren.
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Woolworth klagt gegen 2G, Obletter macht nach fast 200 Jahren dicht

Die Kaufhauskette Woolworth hatbeim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen Klage gegen die 2G-Regelung im Einzelhandel eingereicht. Bislang sei nicht bekannt, dass der stationäre Einzelhandel eine signifikante Infektionsgefahr darstelle. Die 2G-Regelung, nach der nur Corona-Geimpfte und -Genesene Zutritt zu vielen Läden haben, sei daher „unangemessen“, so ein Unternehmenssprecher. Auch die Tatsache, dass andere Handelskonzepte wie Supermärkte oder Drogerien nicht von der Zugangsbeschränkung betroffen sind, sieht Woolworth als „unverhältnismäßig und diskriminierend“ an. Auch Ernsting’s Family hat bereits Klagen gegen die 2G-Regelung in mehreren Bundesländern angekündigt.

Spielwaren Obletter in München (Bild: Marsupilami via Wikimedia Commons, Lizenz CC BY-SA 3.0)

Münchens ältestes Spielwarengeschäft Obletter (gegründet 1825) wird in rund einem Jahr seine Pforten schließen: Die Drogerie-Kaufhaus-Kette Müller, die Obletter 1997 übernommen hatte, will den am 31. Januar 2023 auslaufenden Mietvertrag für die Ladenfläche am Stachus nicht verlängern, meldet die „tz“. Laut dem Bericht sol der Immobilien-Eigentümer Bayerische Hausbau zuvor eine reduzierte Miete angeboten haben, Müller soll das Angebot aber ausgeschlagen haben. Zu den Gründen für den Auszug müsse man sich an die Müller-Gruppe in Ulm wenden, so die Bayerische Hausbau. Dort aber lehne man jede Stellungnahme ab, so die „tz“, die einen Müller-Sprecher so zitiert: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir uns dazu nicht äußern.“

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SellerX übernimmt KW Commerce, Flinks Finanzierungsrunde noch größer, dunkle Seite des Quick Commerce

Das auf die Übernahme erfolgreicher Amazon-Marktplatzhändler spezialisierte Unternehmen SellerX übernimmt KW Commerce, das sich bislang ebenfalls als Anlaufstelle für erfolgreiche Amazon-Händler sah. Doch während KW Commerce bereits knapp zehn Jahre am Markt aktiv ist, 22.000 Produkte via Amazon verkauft und 100 Millionen Dollar Umsatz macht, ist SellerX erst 16 Monate jung. Wie also kommt solche eine Übernahme zustande? Weil SellerX gerade schlanke 500 Millionen Dollar von Investoren bekommen hat, die in dem jungen Unternehmen aus Berlin ein Ebenbild zum US-Vorausbild Thrasio sehen. Und nun kann SellerX also mit Dollarscheinen wedeln und auch solche eine Übernahme stemmen.

Seit September haben wir hier bereits mehrfach über die von verschiedenen Medien kolportierte Finanzierungsrunde von Flink berichtet. Nun hat der Lebensmittel-Schnelllieferdienst offizielle Zahlen bekanntgegeben, über die der „Tagesspiegel“ berichtet: Demnach konnte das Unternehmen sogar 750 Millionen Dollar von Investoren einsammeln, zuletzt war noch von 560 Millionen Dollar die Rede gewesen. Hauptinvestor ist wie berichtet Doordash. Die Pre-Money-Bewertung, also die Unternehmensbewertung vor der Finanzierungsrunde, lag demnach bei 2,1 Milliarden Dollar und stieg danach auf eine Post-Money-Bewertung von 2,85 Milliarden Dollar. Flink hat zudem bestätigt, dass Rewe nun fünf Prozent an Flink hält.

Der Quick Commerce à la Flink oder Gorillas bringt eine dunkle Seite mit Sicht: Deren als „Dark Stores“ bezeichnete Mini-Lagerhäuser erobern in aller Stille urbane Einzelhandelsflächen. Ohne Regulierung werde „die unersättliche Nachfrage nach schnellerer Lieferung nur die Erosion des Gemeinschaftslebens beschleunigen“, mahnt ein Fachartikel bei Bloomberg CityLab an. In New York City, wo derzeit bereits sieben dieser Dienste um Marktanteile konkurrieren, können man dieses traurige Phänomen bereits besonders gut beobachten, denn dort hätten die Schnelllieferdienste seit dem Sommer mit Dark Stores „Dutzende von Geschäften besetzt“, wobei deren Expansionspläne Hunderte weitere Dark Stores allein in der US-Metropole erforderten.

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Zahlen zu Social & Voice Commerce, gehackte Kassenzettel-Drucker

Eine Umfrage von GetApp zeigt aktuelle Nutzungszahlen zu Social und Voice Commerce: Demnach kaufen schon 42 Prozent der Online-Shopper in Deutschland auch über Social Media ein, 19 Prozent sogar über Sprachbefehle wie z.B. über Alexa. Die größten Vorteile von Social Commerce sehen Nutzer*innen darin, Produkte zu entdecken, die man sonst nicht gefunden hätte (55 Prozent) und einen schnellerer Kaufprozess (47 Prozent). Beim Voice Commerce zählen die Teilnehmer*innen die Zeitersparnis durch die schnellere Kaufabwicklung (46 Prozent) und die Bequemlichkeit durch die Freihand-Technologie (41 Prozent) zu den größten Vorteilen. Mehr dazu in einem Blogbeitrag nebst Infografik.

Und auch das noch: Kreative Hacker*innen nutzen derzeit eine Sicherheitslücke aus und lassen Kassenzetteldrucker subversive Botschaften ausspucken, die auf ein Internetforum verweisen. Dabei geht es meist um Arbeiternehmer*innen-Rechte. So berichtet t3n etwa über einen Kassenzettel, auf dem zu lesen ist: „Wie kann McDonald’s in Dänemark seinen Mitarbeitenden 22 Dollar die Stunde bezahlen und einen Big Mac trotzdem günstiger verkaufen als in Amerika? Die Antwort: GEWERKSCHAFTEN!“. Genauere Hintergründe zur Aktion sind bislang unbekannt.

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